Breites Bildungsangebot zur nationalsozialistischen Vergangenheit für Teilnehmende aus Luxemburg, Lothringen und dem Saarland.
Saarbrücken. Seit Jahrzehnten pflegen Jugendliche aus den Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings Saar die Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers „Neue Bremm“ in Saarbrücken. Unter dem Motto „Buddeln und Bilden“ halfen am heutigen Samstag (10. Oktober) 70 junge Teilnehmer*innen mit, den Erinnerungsort in einem würdigen und anschaulichen Zustand zu erhalten. Diesmal mit dabei: 15 Jugendliche aus Luxemburg und Lothringen. Besondere Wertschätzung erhielten die jungen Engagierten durch den Besuch des Landtagspräsidenten Stephan Toscani, des französischen Generalkonsuls Sébastien Girard und Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Barbara Meyer-Gluche sowie die Vertreterin des Sozialministeriums Frau Ina Weißmann, die sich die Zeit nahmen, den besonderen außerschulischen Bildungsansatz der Veranstalter kennenzulernen und die ihre Anerkennung dafür aussprachen.
Ziel der Aktion war nicht nur die Pflege der Gedenkstätte, sondern auch die Förderung einer lebendigen Erinnerungskultur durch und mit jungen Menschen. In diesem Jahr geschah dies erstmals im Verbund des neuen Erinnerungsprojekts „Damit kein Gras drüber wächst“. So gab es für die jungen Teilnehmer*innen ein breites Angebot, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Mit Hörspielen, Filmen und Gesprächen mit Peer-Scouts und Experten wurde ein Eindruck davon vermittelt, was es hieß, in unserer Region von den Nazis verfolgt zu werden. Schon in den vergangenen Jahren übernahmen Studierende des Fachs Geschichte der Universität Trier als Scouts die Rundgänge mit den jungen Besucher*innen über die Gedenkstätte, um ihnen Einblicke in den Alltag der Gefangen im Lager zu vermitteln. Dieses Jahr kamen weitere Interessierte dazu, die sich im Rahmen einer zweitägigen Scout-Schulung ausbilden ließen und auch bei künftigen Workcamps zum Einsatz kommen sollen. Unterstützt wurden sie zudem von Horst Bernard, der die Geschichte des Gestapo-Lagers besonders intensiv erforscht hat und dazu viele Gespräche mit ehemaligen Häftlingen durchführte. Für ein bleibendes Zeichen wird beim diesjährigen Workcamp der Glaskünstler Markus Hohlstein sorgen, der gemeinsam mit den Teilnehmer*innen an einer Demokratie-Skulptur arbeitete.
Kooperationspartner waren neben der Uni Trier, Euregio SaarLorLux Plus, die Fräi-ëffentlech Waldorfschoul Lëtzebuerg, das Centre de Rencontre et d’Information pour Jeunes, Esch sur Alzette, die Waldritter, die Jugend des Deuten Alpenvereins, die THW-Jugend, die Saarländische Jugendfeuerwehr, die aej saar und die DGB-Jugend. Unterstützt wurde das Workcamp außerdem von der Landeszentrale für politische Bildung, der Initiative Neue Bremm, dem Hotel Mercure, der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.
text.Landesjugendrings Saar
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red.zbs / mp