Stellungnahme der DFeuG zur aktuellen Situation der Saarbrücker Berufsfeuerwehr
Die aktuelle Situation innerhalb der Saarbrücker Berufsfeuerwehr zeigt einmal mehr, wie wichtig das tägliche Vorhandensein von Feuerwehr im Leben ist. Der seit Monaten andauernde Streit hat nun einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach der am Mittwoch bekannt gewordenen Entscheidung des Saar-Verwaltungsgerichtes, dass der suspendierte Amtsleiter nun wieder unmittelbar seinen alten Posten antreten darf, so ist die eingetretene Reaktion der Feuerwehrleute in Saarbrücken menschlich nachvollziehbar. „Es ist ein deutliches Zeichen, wenn sich sogar die mittlere Führungsetage einer Berufsfeuerwehr geschlossen gegen den Amtsleiter stellt,“ so der Bundesvorsitzende der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft Ingo Schäfer. „Für uns ist es menschlich nicht nachvollziehbar, wenn Führungskräfte einen solch autoritären Führungsstilan den Tag legen. Wir sprechen uns für ein kooperatives Miteinander durch alle Führungsebenen aus. Dieses sollte uns als Staatsbürger in Uniform auszeichnen!Die Zeiten von unweigerlichem Befehl und Gehorsam liegen Gott sei Dank lange zurück, und ein solcher Führungsstil kann heutzutage nicht mehr toleriert werden“, so der Bundesvorsitzende weiter. „Natürlich ist es mehr als bedenklich, wenn die Kolleginnen und Kollegen vor Ort nun in solch großer Zahl krankheitsbedingt den Dienst nicht aufnehmen können, aber letztlich muss sich auch ein jeder selbst schützen. Die enorme psychische Anspannung, welche die Saarbrücker Feuerwehrleute seit Monaten ertragen, ist einfach irgendwann zu groß“ so Schäfer weiter. „Eine derartige Eskalation, dass ein Dienstbetrieb überhaupt nicht mehr möglich ist, war auch für uns unvorstellbar. Wir hoffen sehr, dass die Saarbrücker Verwaltungsspitze unverzüglich eine Lösung herbeiführt, um den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt wieder die gewohnte Sicherheit zu vermitteln.
Wir plädieren für Verständnis gegenüber den Feuerwehrleuten, Feuerwehrdienst ist eine maximal vertrauensvolle Teamarbeit.
Wir fordern die politisch Verantwortlichen dazu auf, unverzüglich eine für alle Beteiligten, tragbare Lösung zu erarbeiten und umzusetzen.
Anmerkung Redaktion: Die Aufgaben der Feuerwehr werden in den Gesetzen jedes Staates geregelt. International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“. Differenzen mit Kameraden sollten anders geregelt werden als den Dienst zu boykottieren. Hier kann Leben davon abhängen.
text.Ingo Schäfer Bundesvorsitzender DFeuG
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red.zbs