Der Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt musste bereits zum dritten Mal an diesem Tag ausrücken
Neunkirchen. Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn A8 bei Neunkirchen zogen sich am Nachmittag des Ostermontages, 22. April die drei Insassen eines SUVs teils schwere Verletzungen zu. Eine Frau wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen mit hydraulischem Rettungsgerät aus dem Unfallwrack befreit. Wegen des Rettungseinsatzes musste die Autobahn A8 in Fahrtrichtung Zweibrücken zweitweise komplett für den Verkehr gesperrt werden. Der Verkehrsunfall war am Ostermontag aber nicht der einzige Einsatz für die Neunkircher Wehr, davor war sie schon zur Unterstützung bei einem Brand in Spiesen im Einsatz, danach musste sie zu einem brennenden Gartenhaus in Wiebelskirchen ausrücken.
In Fahrtrichtung Zweibrücken war am Montagnachmittag ein mit drei Personen besetzter Mini Countryman auf der Autobahn A8 unterwegs, als der Fahrer hinter der Anschlussstelle Neunkirchen-City aus bislang noch unklaren Gründen die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Das weiße SUV kam von der Fahrbahn ab, überschlug sich mehrfach und kam schließlich wieder auf den Rädern stehend auf dem Standstreifen zum Stillstand. Alle drei Fahrzeuginsassen, neben dem Fahrer auch zwei Frauen, zogen sich teilweise schwere Verletzungen zu. Während Fahrer und Beifahrerin noch selbstständig den verunglückten Mini verlassen konnten, blieb eine Verletzte auf dem Rücksitz zurück. Eingeschlossen oder gar eingeklemmt war die Frau jedoch nicht.
Nach Notrufen löste die Integrierte Leitstelle um 15:33 Uhr Alarm für die Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt und Furpach der Neunkircher Feuerwehr aus. Parallel dazu rückten drei Rettungswagen von Arbeiter-Samariter-Bund und Deutschem Roten Kreuz sowie ein Notarzt und die Polizei zur Unfallstelle auf die Autobahn aus. Weil Trümmerteile über die gesamte Breite der Autobahnfahrbahn Richtung Zweibrücken lagen war der Verkehr schon komplett zum Erliegen gekommen. Auf der Gegenfahrbahn floss der Verkehr zwar noch, begann sich aber bereits zu stauen, weil Ersthelfer und Unfallzeugen angehalten hatten. Weil die im Stau stehenden Verkehrsteilnehmer auf beiden Autobahnfahrbahnen Rettungsgassen gebildet hatten, konnten die Einsatzfahrzeuge problemlos die Unfallstelle anfahren. Mit Verzögerungen zu kämpfen hatten jedoch Feuerwehrangehörige aus dem Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt. Sie waren gerade mit der Drehleiter auf dem Rückweg von einem Brandeinsatz in Spiesen, als sie zu dem Verkehrsunfall alarmiert wurden. Mit Blaulicht und Martinhorn machten sie sich zügig auf den Rückweg zur Wache um dort auf ein für den Verkehrsunfall geeignetes Löschfahrzeug zu wechseln. Ihre Fahrt fand jedoch an der Kreuzung Jäger- und Bürgermeister-Ludwig-Straße unweit der Feuerwache ein vorläufiges Ende. Falschparker blockierten die Drehleiter, das meterlange Spezialfahrzeug konnte nicht abbiegen. Erst nach minutenlangem Warten waren die störenden Autos umgeparkt und das Fahrzeug konnte seine Fahrt fortsetzten, die Besatzung schließlich mit dem Löschfahrzeug zum Verkehrsunfall ausrücken.
Kurz nach Polizei und Rettungsdienst traf als erstes ein Löschfahrzeug aus dem Löschbezirk Furpach an der Unfallstelle ein. Es stoppte auf Höhe der Unfallstelle im Stau auf der Gegenfahrbahn, um schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. Das schwere hydraulische Rettungsgerät hievten die Feuerwehrleute kurzerhand über die Mittelleitplanke hinweg, genauso wie den Rest ihrer umfangreichen Ausrüstung für die Unfallrettung. In Rücksprache mit dem Notarzt sollte die Feuerwehr bei der schonenden Rettung der Verletzten aus dem verunglückten SUV helfen. Mit dem hydraulischen Rettungsgerät schufen die Feuerwehrleute auf der Beifahrerseite des Minis eine sogenannte „große Seitenöffnung“ für die Rettung. Dazu entfernten sie die hintere Türe komplett, bogen die vordere Türe nach vorne weg und schnitten die mittig zwischen den Türen sitzende B-Säule komplett hinaus. Durch diese große Öffnung konnte die Verletzte besonders schonend für die Wirbelsäule aus dem Wrack gerettet werden. Während der gesamten Rettung arbeiteten Feuerwehr und Rettungsdienst nicht nur in ständiger Absprache miteinander, sondern auch Hand in Hand.
Parallel zur Rettung der Frau aus dem Unfallwrack versorgten die Besatzungen zweier weiterer Rettungswagen den verletzten Fahrer und seine ebenso verletzte Beifahrerin. Alle drei Verletzten wurden nach umfassender medizinischer Versorgung vor Ort mit Rettungswagen in Krankenhäuser eingeliefert. Weil die Fahrbahn noch immer durch Trümmerteile blockiert war, mussten die Rettungswagen umdrehen und entgegen der Fahrtrichtung durch die Rettungsgasse zurück bis zur Anschlussstelle Neunkirchen-City fahren.
In Rücksprache mit der Polizei beseitigten die Feuerwehrleute nach der Menschenrettung die großflächig auf der Fahrbahn liegenden Trümmerteile und Glasreste. Gegen 17 Uhr konnten die letzten Feuerwehrfahrzeuge von der Einsatzstelle abrücken, während die Polizei zur Unfallaufnahme noch auf der Autobahn blieb. Mit fünf Einsatzfahrzeugen waren 26 Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Furpach auf die Autobahn ausrückt. Auch Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack fuhr die Unfallstelle an.
Anmerkung Christopher Benkert. Nur kurz nach dem Einsatzende auf der Autobahn musste die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen erneut ausrücken: In Wiebelskirchen brannte am frühen Abend ein Gartenhaus ab. Neben den Löschbezirken Wiebelskirchen und Hangard musste erneut auch der Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt zum bereits dritten Mal an diesem Tag ausrücken. Die Einsatzkräfte aus dem Löschbezirk Wiebelskirchen hatten den Brand schnell unter Kontro
text.Christopher Benkert feuerwehr neunkirchen
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