Gegen Verschwendung wollen Volker Wieland, Daniela Schaffart und Bianca Tobae ankämpfen
Wie Oberbürgermeister Hans Wagner betonte gilt es, Ressourcen zu schonen. Und Ressourcen schont man am nachhaltigsten, indem man dafür sorgt, dass sie umfassend genutzt werden. Das gilt schließlich auch für Lebensmittel – und hier setzt die Initiative „Foodsharing“ an. Über 300.000 Aktivisten bundesweit machen sich auf, um Lebensmittel, die am Ende des Tages noch übrig sind, vor dem Müllcontainer zu retten. Jetzt auch in St. Ingbert. In der Videothek „Tape-o-mania“ hinter dem Regina-Kino wurde nun ein Kühlschrank aufgestellt, in dem gerettete Lebensmittel zur allgemeinen Verfügung zu finden sind. Sie stammen von Geschäften, von der Gastronomie, aber auch von Privatpersonen.
Volker Wieland, der den Kühlschrank in St. Ingbert aufstellte, ist in seiner Konsequenz eine schillernde Person. Er ist nicht allein bei Foodsharing aktiv, sondern der Sprecher des Fachverbands Fußverkehr im Saarland. Diese bundesweit tätige Einrichtung umschreibt Wieland als „ADAC für Fußgänger“´. Und wie es sich nach Ansicht von Wieland gehört, ist er meist zu Fuß unterwegs. Und dazu noch barfuß. Den Kühlschrank allerdings brachte er auf Rädern nach St. Ingbert. Mit einem Lastenfahrrad, mit dem er ab und an auch nach Freiburg unterwegs ist.
„Ich bin neugierig, ob die St. Ingberter dieses Angebot annehmen. Es ist eine spannende Sache und für uns als Biosphärenstadt eigentlich ein Muss“, so Oberbürgermeister Hans Wagner bei der offiziellen Inbetriebnahme des Kühlschrankes. Dabei dankte er auch dem Besitzer der Videothek, der sich bereiterklärt hat, den Kühlschrank in seinem Geschäft aufzustellen und auch den Strom dafür zu liefern. „Das tue ich sehr gerne, denn ich bin absolut überzeugt von dieser Aktion und freue mich, wenn ich dazu beitragen kann, dass weniger Lebensmittel im Müll landen“, erklärte er.
Daniela Schaffart berichtete, dass in Deutschland ungefähr ein Drittel aller Lebensmittel im Müll landen – eine unglaubliche Größenordnung. Sie möchte durch ihr Engagement das Bewusstsein bei den Bürgern für dieses Thema schärfen, wenn möglich, sie sogar zu einem Umdenken zu bewegen. Es sei wichtig, die natürlichen Ressourcen zu schonen und wertzuschätzen. Im Gegensatz zu der Tafel stehe hier der ökologische Aspekt im Vordergrund mit dem Motto „Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!“
Zu dem Kühlschrank können alle Bürgerinnen und Bürger Lebensmittel, die sie zum Beispiel zu Hause oder von Veranstaltungen übrig haben und nicht verbrauchen wollen oder können, bringen oder aber auch kostenlos von dort mitnehmen.
Eigentlich eine ganz simple Idee – und doch kann man so viel damit bewirken!
text.stadt st.ingbert
Fotos: Giusi Faragone und Daniela Schaffart
red.zbs