Gunther Persch richtet nach der 1:3-Niederlage der Borussia beim VfL Primstal klare Worte an alle Borussen
„Liebe Borussen, liebe Fans und alle, die die Borussia zu jedem Spiel auch auswärts begleiten! Für die Leistungen, die unsere Mannschaft in der Saarlandliga in den letzten Wochen geboten hat, muss ich mich im Namen aller Verantwortlichen entschuldigen. Leider gibt es in unserem aktuellen Kader Spieler, die nicht begriffen haben, für welchen Verein sie spielen. Das Trikot der Borussia zu tragen sollte eigentlich für jeden eine Aufgabe darstellen, die es mit Respekt, Ehre und Herzblut zu erfüllen gilt. Als wir im vergangenen Sommer diese Mannschaft zusammengestellt haben, waren wir der Überzeugung, hinsichtlich des Charakters und der Einstellung mit einer guten Truppe an den Start zu gehen. Spätestens nach der Niederlage am vergangenen Wochenende beim VfL Primstal müssen wir leider einräumen, dass wir uns in dieser Einschätzung getäuscht haben. Einige unserer Spieler vermitteln den Eindruck, dass es ihnen nicht um Verein und Team, sondern nur um sie selbst geht. Sowohl Einstellung als auch Leistung und die Bereitschaft, zu kämpfen und alles zu geben, lassen sehr zu wünschen übrig. Dies hat beim Spiel in Primstal dazu geführt, dass die wenigen Akteure, die versucht haben, sich mit aller Energie gegen die Niederlage zu stemmen, im Grunde genommen von den eigenen Mitspielern im Stich gelassen wurden – und das geht im Mannschaftssport überhaupt nicht! Hinzu kommen mangelnde Selbstkritik und falsche Selbsteinschätzung, zu oft werden Alibis gesucht, um nicht erbrachte Leistungen nach außen hin noch in positivem Licht erscheinen zu lassen, ja es werden sogar Forderungen gestellt, die angesichts des geschilderten Befundes völlig unangebracht sind. Deshalb haben wir uns entschlossen, einigen Spielern kein Vertragsangebot mehr zu machen. Anderen wurde ein Angebot unterbreitet, das wir nun jedoch zurückziehen werden.
Dass wir von einem Teil unseres Kader enttäuscht sind, kann in diesem Zusammenhang aber auch einmal positiv gesehen werden. Besagt das Wort „Enttäuschung“ doch lediglich, dass wir uns in unserer Einschätzung getäuscht haben und diese Täuschung nun enttarnt worden ist. Eine Situation, an der es sicher nichts zu beschönigen gilt, aber aus der Konsequenzen zu ziehen sind. Diese Konsequenzen werden so aussehen, dass es einen klaren Schnitt und in Zukunft bei Borussia nur noch leistungsbezogene Verträge geben wird. Alle bisher getätigten Neuverpflichtungen und diejenigen, die aus dem bisherigen Kader ihre Zusage für die kommende Saison gegeben haben, tragen unser Konzept ausdrücklich mit und sind bereit, diesen Weg mit der Borussia zu gehen. Mit einem jungen und erfolgshungrigen Team mit dem Herz am richtigen Fleck wollen wir versuchen, wieder die Tugenden, die die Borussia immer ausgezeichnet haben, auf den Platz zu bringen. Es sollte aber jedem bewusst sein, dass dieser Weg Zeit benötigen wird und auch Rückschläge kommen werden – aber er ist der einzig gangbare und richtige Weg für die Borussia! Mannschaft und Verein müssen sich in den nächsten zwei, drei Jahren neu aufstellen und durch Leistung, Kampfkraft und solides Wirtschaften wieder Vertrauen aufzubauen und eine neue Begeisterung für Borussia zu entwickeln.
Es tut mir für alle Freunde und Anhänger der Borussia regelrecht weh, dass einige in unserer Mannschaft offenbar nicht in der Lage sind, sich mit Anstand und Rückgrat vom Ellenfeld zu verabschieden.
Ihr / Euer Sportvorstand Gunther Persch“
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