Oberbürgermeisterwahl in Neunkirchen-Vorstellung der Kandidaten

Oberbürgermeisterkandidat Dirk Käsbach im Interview mit ZeitBote Saarland Oberbürgermeisterkandidat Dirk Käsbach im Interview mit ZeitBote Saarland

Wir möchten ihnen hier die 5 Oberbürgermeisterkandidaten Dirk Käsbach (CDU), Peter Habel (FDP) Tina Schöpfer (Die Grünen), Christof Schaufert (AFD) und Jörg Aumann, für die Stadt zum Leben vorstellen und haben daher alle 5 Kandidaten angeschrieben und um ein Interview gebeten. Heute geht es weiter mit dem letzten Kandidaten Dirk Käsbach.

ZeitBote-Saarland:
Hallo Herr Käsbach, können sie sich den Wähler und Wählerinnen kurz vorstellen

Ich bin 46 Jahre alt und komme ursprünglich aus NRW. Mit meiner Partnerin lebe ich heute in Dudweiler. Seit ich mich dazu entschieden habe, Oberbürgermeister in Neunkirchen zu werden, ist die häufigste Frage, die mir gestellt wird: „Warum Neunkirchen?“
Die Antwort: Das war eine Bauchentscheidung. Ich fühle mich hier wohl und ich glaube, dass wir die anstehenden Herausforderungen gemeinsam meistern können. Die Neunkircher wollen mit anpacken und Veränderung. Man spürt an allen Ecken und Enden das Herz der Arbeiterstadt.
Ich komme auch selbst aus einer Arbeiterfamilie und fühle mich hier wohl. Dabei bin ich mir bewusst, dass ein neuer Weg in Neunkirchen kein Spaziergang ist. Aber „einfach“ kann jeder. Daher komme ich nach Neunkirchen.
Hinzu kommt, dass ich in den letzten 20 Jahren viel umhergezogen bin, um die Erfahrungen zu sammeln, die ich jetzt zu Gunsten von Neunkirchen einbringen kann. Nun wird es Zeit, sesshaft zu werden und anzukommen und das kann ich mir hier gut vorstellen.

Lebenslauf:
Politische Laufbahn: CDU-Mitglied seit 2007

Berufliche Laufbahn:
2016 – heute Erster Beigeordneter und Kämmerer in Königswinter
Dezernat für Finanzen, Personal, Organisation und IT
2014 – 2016 Dezernent beim Landkreis Merzig-Wadern
Dezernat für Finanzen, Schulen, Bauverwaltung und IT
2009 – 2014 Fachbereichsleiter in Rüsselsheim
verantwortlich für Ordnungsamt, Ausländeramt, Stadtbüros, Straßenverkehr,
zentrale Dienste
2004 – 2009 Prüfer und Berater bei der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen
(GPA NRW)
1995 – 2004 Amtsleiter, Sachbearbeiter Stadt Wipperfürth
davon zuletzt fünf Jahre Leiter Ordnungsamt

Ausbildung:
Diplom-Verwaltungswirt (FH), Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Köln
Master of Arts, Europäisches Verwaltungsmanagement, HWR Berlin

ZeitBote-Saarland:
Sind Sie bereits politisch aktiv? Wenn ja, seit wie vielen Jahren und welche Stationen haben Sie in dieser Zeit geprägt?

Ich bin erster Beigeordneter in Königswinter bei Bonn und Mitglied in der CDU. Eigentlich komme ich aber aus der Verwaltung und nicht aus der Politik. Ich habe als Sachbearbeiter angefangen und mein Handwerk von der Pieke auf gelernt. Seit einigen Jahren arbeite ich in Führungspositionen und oft an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik. Für mich steht fest, dass ein guter Oberbürgermeister überparteilich arbeitet. Er muss die Anliegen der Bürger verstehen, er muss Verwaltung können und er muss die unterschiedlichen und zum Teil widerstreitende Interessen aus der Politik zu Gunsten der Menschen auf einen Nenner zu bringen.

ZeitBote-Saarland:
Aus welchen bisherigen Aufgaben und Tätigkeiten bringen Sie die für dieses Amt Ihrer Meinung nach erforderlichen Voraussetzungen mit?

Die Gesamtheit der Erfahrungen aus meiner bisherigen beruflichen Laufbahn macht es. Ich habe auf Stadt-, Kreis- und Beraterebene in vielen Bereichen der Verwaltung gearbeitet. Daher habe ich die fachlichen Voraussetzungen. Die Erfahrungen habe ich, weil ich für verschiedene Städte gearbeitet habe. Dafür musste ich auch öfter mal wechseln – etwas, was in der freien Wirtschaft üblich ist. In der Verwaltung macht das kaum einer. Für die Herausforderungen als Oberbürgermeister von Neunkirchen ist die Erfahrung aus den anderen Städten jetzt aber ein riesiges Plus. Auch die Fähigkeit, mich schnell in die Besonderheiten einer Stadt einzufühlen und die Offenheit für die Menschen in Neunkirchen, habe ich.

ZeitBote-Saarland:
Was sind Ihre drei wichtigsten Ziele für die Zeit nach der Wahl, wenn Sie diese für sich entscheiden würden?

In Neunkirchen brauchen wir allem voran mehr Sicherheit und Sauberkeit. Das ist die Grundvoraussetzung für die Lebensqualität in der Stadt. Wenn sich die Menschen in der Innenstadt wieder wohl fühlen, kommen sie und kaufen ein, essen, trinken, feiern. Dann wiederum ist Neunkirchen auch für Gastronomie usw. interessant. Und das wiederum bietet Arbeitsplätze. Immer wieder nur darauf zu verweisen, dass das Land noch nicht genug tut, ist mir hier zu wenig. Auch als Oberbürgermeister kann ich viel tun. Das beste Beispiel ist, die Citywache dorthin zu verlegen, wo sie nötig ist und sie so zu gestalten, dass sie offen und präsent ist. Das liegt alleine in der Hand der Kommune. Es geht aber auch noch viel mehr, wenn man geltendes Recht entschlossen und klar umsetzt. Zum Thema Sicherheit gehört aber auch, dass Neunkirchen genügend Kita- und Hortplätze bereitstellt, dass die Integrationsangebote, die z.B. auch von den Vereinen gemacht werden und die Bildungsangebote passen.
Das Thema Sicherheit muss für mich ganzheitlich gedacht werden, d.h. bei allen Maßnahmen, egal ob z.B. bauliche oder im Bereich Jugend und Soziales usw. ist darauf zu achten, ob sie unserem Anspruch eine sichere und saubere Stadt sind genügen.
Da sind wir dann auch gleich beim nächsten Punkt: Wir müssen nachhaltig denken und Handeln. D.h. sowohl ökologisch, als auch ökonomisch und sozial ist es wichtig immer mitzudenken, was unser Handeln ausrichtet. Daher werde ich mit den Bürgerinnen und Bürgern Ziele für die Entwicklung von Neunkirchen bis 2030 entwickeln und Maßnahmen, wie wir sie erreichen. Ich setze dabei auch auf die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern. Transparenz der Vorgänge in Politik und Verwaltung, auch außerhalb der Wahlen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Und Beteiligungsmöglichkeiten sind ein Grundpfeiler der Stadtentwicklung.

ZeitBote-Saarland:
Mit welchen konkreten Maßnahmen würden Sie diese drei „wichtigsten“ Ziele angehen und erreichen?

Einiges habe ich oben schon genannt. Sicherheit und Sauberkeit braucht entschlossenes Handeln. Das ist das A und O. Es gibt einiges, was sofort umgesetzt werden kann, dazu gehört z.B. dass die Citywache auf den Lübbener Platz kommt und dann aber auch am Wochenende und spät abends besetzt ist. Mittelfristig werden städtebauliche Schritte nötig sein, die dort Abhilfe schaffen, wo dunkle Ecken usw. der Sicherheit im Weg stehen. Zu den langfristigen Maßnahmen für die Sicherheit gehören, wie oben gesagt, Arbeitsplätze und die Stärkung der Integrationsarbeit in den Vereinen, bezahlbarer Wohnraum und mehr Kita-Plätze.
Nachhaltiges Denken und Handeln ist für mich ein Grundprinzip. Wir müssen achtsamer mit dem umgehen, was wir haben. Ökologisch, ökonomisch und sozial. Ich kann heute Geld investieren, wenn es sinnvoll ist. Auch wenn ich insgesamt sparsam haushalten muss. Aber ich kann das Geld nur einmal ausgeben. Daher muss ich sorgsam darüber nachdenken, wofür ich es ausgeben möchte. Das wiederum ist Sache der Bürger, denen ich unvoreingenommen zuhöre, um mit ihnen gemeinsam zu definieren was wir zusammen bis 2030 in Neunkirchen erreicht haben werden.
Ich setze dafür auch auf ein neues Miteinander. Bürgerbeteiligung ist für mich kein lästiges Übel. Ich habe den festen Willen mit ihnen gemeinsam zu gestalten. In Neunkirchen fehlen bisher einfache Standard, z.B. dass Ratsvorlagen online für jeden einsehbar sind oder das Ratssitzungen in den Medien übertragen werden, damit die Bürger wirklich verfolgen können, was mit ihrer Stadt passiert.
Ich werde mit den Bürgern zusammen, den Haushalt komplett analysieren und Ausgaben hinterfragen. Wir müssen uns immer wieder fragen: bringt uns die Ausgabe auf lange Sicht etwas oder dient sie nur dem Konsum? Eine solche Diskussion führe ich niederschwellig mit den Bürgern.

ZeitBote-Saarland:
Was wird die aus Ihrer Sicht voraussichtlich größte Herausforderung der nächsten Jahre in der Samtgemeinde sein?

Sicherheit und Sauberkeit. Denn das sind die Grundvoraussetzungen, damit sich die Menschen hier wohlfühlen. Die jungen Leute bleiben nicht, die Unternehmen wandern ab, wenn sie keine passenden Rahmenbedingungen in Neunkirchen finden. Die Stadt verliert, wie übrigens das ganze Saarland, Menschen. Das ist ein Riesenproblem. Wir müssen daher alles tun, damit die Menschen gerne hier bleiben und sogar herkommen, um sich gerne hier niederzulassen.

ZeitBote-Saarland:
Was wird das Allererste sein, was Sie nach einem Wahlgewinn tun werden?

Erst einmal allen Wählern für das Vertrauen danken und ihnen mitteilen, wie sehr ich mich darauf freue, ihr Oberbürgermeister zu sein und mit ihnen gemeinsam Neunkirchen voranzubringen.
Dann würde ich sofort loslegen wollen. Ich konnte mir in den letzten Wochen und Monaten schon ein sehr gutes Bild von der Stadt und den Herausforderungen, machen. Da warte ich nicht gerne. Dann heißt es Ärmel hochkrempeln und loslegen.
Konkret heißt das, die Citywache zieht dann kurzfristig in den Bereich Lübbener Platz/Stummplatz und ich gehe selbst mit in die Brennpunkte, um zu sehen, was da los ist. Ich spreche weiterhin mit den Leuten und werde schnell mehr Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten herstellen. Sie erhalten Mitsprachemöglichkeiten und die Ratsunterlagen und Beschlüsse werden dann für die Bürgerinnen und Bürger online verfügbar sein. Meine Stadtgespräch-Reihe würde ich fortsetzen und in einem echten Beteiligungsprozess mit den Neunkirchern die Entwicklungsziele für die nächsten 10 Jahre definieren.

ZeitBote Saarland:
Was wollen Sie den Wählerinnen und Wählern noch mitteilen?

Ich habe mich aus vollem Herzen für die Kandidatur in Neunkirchen entschieden. Ich möchte ihr Oberbürgermeister werden, um mit Ihnen allen gemeinsam Neunkirchen zu gestalten. Machen Sie es mit Ihrer Stimme am 26. Mai bei der Wahl zum Oberbürgermeister möglich! Sie entscheiden, wer in den nächsten 10 Jahren ihr Oberbürgermeister sein soll.

Vielen Dank für das Interview

Das Interview führte Herr Michael Posse
foto.dirk käsbach Partei
red.zbs