Freie Wähler Neunkirchen trafen DB-Bahnhofsmanager zum Gespräch
Neunkirchen. Die Zustände der Bahnhöfe in Neunkirchen weisen eine gewisse Problematik auf, Lösungen sind meist mit hohen Kosten verbunden und langwierig. Den Verein Freie Wähler Neunkirchen beschäftigt die Zustände des Hauptbahnhofes der Kreisstadt Neunkirchen sowie der Bahnhöfe Wiebelskirchen und Wellesweiler sehr. Am 24. Januar 2020 fand daher eine Ortsbegehung des Hauptbahnhofs Neunkirchen sowie ein anschließender Informationsaustausch zusammen mit dem Bahnhofsmanager der DB Saarland/Rheinland-Pfalz, Herrn Martin Landegl, statt. Bei der Begehung wurde als Erstes durch den 1. Vorsitzenden der Freien Wähler Neunkirchen, Brandon Lee Posse, ein Wohnwagen sowie eine mobile Toilettenkabine hart am Eingang des Bahnhofes platziert angesprochen. „Der Wohnwagen sowie das Dixi-Klo, wo die Vlexx momentan als Pausenraum nutzt, ist nicht gerade schön für das Ambiente des Bahnhofes. Für die Vlexx-Mitarbeiter sollte mit Blick auf Wertschätzung und Motivation ein ansprechend gestalteter Pausenraum und eine adäquate sanitäre Einrichtung ermöglicht werden“ so der Vorsitzende Posse. Der Bahnhofsmanager Martin Landegl will hierzu zeitnah Möglichkeiten der DB zur Abhilfe schaffen und Vlexx GmbH eine Alternative anbieten. Hierzu soll ein neuer Pausenraum mit Sanitäreinrichtung im Bahnhofsgebäude ab spätigens März von den Mitarbeitern von Vlexx GmbH bezogen werden. Ein weiteres Thema war die neu installierten Anzeigetafeln, die zurzeit lediglich auf den Fahrplanaushang hinweisen. Laut DB Bahnhofsmanager sollen sie ab Februar 2020 funktionstüchtig sein. Es wurde auch angemerkt, dass das Bahnhofsgebäude als Ganzes „kosmetische“ Arbeiten zur Verschönerung und Attraktivität dringend notwendig hätte. Seitens des Bahnhofmanagements ist eine komplette Sanierung des Bahnhofsgebäudes aus Kostengründen nicht möglich, eine erforderliche Investition in Höhe von ca. zwei Millionen Euro ist gegenwärtig nicht leistbar. Ganz anders sieht es aber für die Empfangshalle im Bahnhof aus. Hier soll in diesem Jahr die Empfangshalle einen neuen und helleren Anstrich bekommen, um der Halle für die Bahnreisenden einen freundlicheren Gesamtcharakter und eine sicherere Atmosphäre zu geben Hier gab der Verein Freie Wähler Neunkirchen dem Bahnhofsmanager den Vorschlag mit, die Empfangshalle mit Gemälden attraktiver aufzuwerten. Ein sicheres Gefühl würde auch eine Videoüberwachung am Hauptbahnhof geben.
Der Verantwortliche der Bahnhöfe, Herr Landegl, ist zwar kein Anhänger einer öffentlichen Videoüberwachung und räumt einer solchen für den Bahnhof Neunkirchen gegenwärtig keine Chancen ein, nahm den Vorschlag jedoch zum Überdenken nochmals auf. Zur Sicherheit soll außerdem die am 29.Mai 2015 abgeschlossene Sicherheitspartnerschaft bei tragen. Die Ordnungspartnerschaft aus dem Jahr 2015 führe dazu, dass mehr Kontrollen durch die Partner am Bahnhof durchgeführt werden. Dadurch konnten bereits mehr Delikte zur Anzeige gebracht werden. Eine umfassende Präsenz von Sicherheitskräften sei leider nicht möglich. Für jeden Bahnkunden erkennbar hat sich die Sauberkeit im Bahnhofsgebäude deutlich verbessert. Das Ordnungsamt hingegen tätigte die Aussage, dass durch die beteiligten Akteure eine wiederholte, zu unterschiedlichen Tageszeiten erfolgende Bestreifung gewährleistet sei. Festgestellte Verunreinigungen und Graffiti werden kurzfristig durch DB Station&Service beseitigt. Die Zusammenarbeit zwischen der zuständigen Bundespolizei sowie der Polizeiinspektion Neunkirchen ist eng verzahnt und läuft reibungslos. Auch der Leerstand der ehemaligen Bahnhofsgaststätte wurde angesprochen. Dieser Umstand trägt nicht für ein attraktives Ambiente und für einen angenehmeren Aufenthalt im Bahnhofsbereich bei. Momentan sei die Suche nach einem Pächter im Gange. Vor einer Nutzung seien auch eine Vielzahl an Renovierungsarbeiten nach einem Wasserschaden zu berücksichtigen sowie die Sicherstellung der Auflagen im Rahmen des Brandschutzes. Von besonderem Übel ist der Zustand der Toilettenanlage im Innenbereich, den es vordringlich zu verbessern gilt, unter anderem durch eine Installation eines Seifen- und Handtuchspenders sowie von Toilettenbrillen. Eine barrierefreie Toilettenanlage fehlt völlig, wobei der Bahnhof barrierefrei zugänglich ist. Zum Schluss wurde empfohlen, die Betonkübel auf der Bahnhofsbrücke durch Poller zu ersetzen, da diese Kübel meist als Mülleimer genutzt werden und nicht behindertengerecht sind. Für Bahnreisende, die mit dem Fahrrad zum Neunkircher Hauptbahnhof fahren, sollen demnächst 8 Fahrradboxen installiert werden. Die Kosten dafür werden laut Bahnhofsmanagement zu 90 Prozent durch das Land übernommen. Die Deutsche Bahn stellt die entsprechende Örtlichkeit zur Verfügung und begleitet die Planungen.
Bei einer anschließenden Diskussionsrunde im Neunkircher KOMMzentrum wurden die aktuellen Zustände der anderen beiden Bahnhöfe Wiebelskirchen und Wellesweiler im Rahmen einer Präsentation visualisiert. Anwesend bei der stattgefundenen Diskussion waren auch der Vorsitzende der Plattform Mobilität SaarLor Lux, Erhard Pizius, sowie ein Vorstandsmitglied des Landesverbandes vom Verkehrsclub Deutschland (VCD), Michael Hinsberger. Die fehlende Barrierefreiheit und der desolate Zustand des Wiebelskircher Bahnhofes sind nicht gerade ein schönes Aushängeschild für den Ort und seinen Fahrgästen. Laut einem Gutachten des Landes, das dem Verein vorliegt, bestehe in Wiebelskirchen dringenden Handlungsbedarf. Im Vergleich vom Gutachten aus dem Jahr 2016 hat sich der Zustand im Jahr 2018 drastisch verschlechtert. Nach aktuellem Stand zählt der Wiebelskircher Bahnhof zu einem der schlechtesten Bahnhöfe im Saarland. Auch in Wellesweiler gibt es deutlicher Handlungsbedarf. Die beiden Bahnhöfe in den Neunkircher Orten wurden in die Diskussion eines Rahmenvertrages gebracht. Zurzeit laufen Feinabstimmungen zu einem Rahmenvertrag hin, wo dieser zwischen Bund, Land und DB ausgehandelt werden. Die Laufzeit des Rahmenvertrags beläuft sich auf 9 Jahre. Hier bleibt zu hoffen, dass die beiden Bahnhöfe Wiebelskirchen und Wellesweiler auf der Projektliste zu finden sein werden. Der Bahnhofsmanager lies anklingen, dass es seine Absicht ist, in Bälde mit der neuen Verwaltungsspitze ins Gespräch zu kommen. Bei der Frage, ob DB bereit wäre, mit der Stadtverwaltung Neunkirchen eine Arbeitsgruppe „Verschönerung des Bahnhofsumfeldes“ zu gründen, zeigte sich DB Bahnhofsmanager Martin Landegl sehr angetan. Die Bahnhöfe in der Kreisstadt Neunkirchen befinden sich bekannterweise in einem wenig ansehnlichen Zustand, „Aushängeschilder“ sehen anders aus.
„Ich zeige mich sehr zufrieden über die Gespräche mit dem Bahnhofsmanager und den Vertretern der beiden Vereine, die dieselben Interessen verfolgen wie wir. Es freut mich sehr, dass der Bahnhofsmanager für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stand und sich in einer Diskussionsrunde unseren vielen Fragen stellte. Entscheidend werden die Ergebnisse der Rahmenvereinbarung sein, d.h. wann wird was, wie und mit welchem finanziellen Aufwand bzgl. der Ertüchtigung der Strecken- und Bahnhofsinfrastruktur getan. Als positive Ziele sehe ich, dass die Empfangshalle einen neuen Anstrich erhält und womöglich durch bekannte Neunkircher Bildmotive optisch hervorgehoben wird. Natürlich ist es auch wichtig, dass die zugänglichen Toilettenanlagen (durch die Stadt) mit gewissen Utensilien nachgerüstet werden. Aus unserer Sicht hoffen wir sehr, dass eine vom Verein vorgeschlagene Arbeitsgruppe bestehend aus DB sowie der Stadtverwaltung zustande kommt“ meinte abschließend resümierend der 1. Vorsitzende Posse.
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