Das Coronavirus hat Deutschland im Griff.
Die Anzahl der Infizierten steigt weiter drastisch an und liegt inzwischen schon bei über 3600 Personen deutschlandweit. Auch den Fußball stellt dieses Virus vor große Herausforderungen. Bei nahezu allen Vereinen ruht der Trainingsbetrieb. Der saarländische Fußballverband hat zunächst bis Ende März den Spielbetrieb ausgesetzt. Auch in der Regionalliga Südwest wird mindestens in den nächsten zwei Wochen kein Ball rollen. Eine Prognose zu stellen, wie es danach weitergeht ist momentan kaum möglich. Es ist fast nicht vorstellbar, dass vor Ostern überhaupt nochmal ein Spiel angepfiffen wird.
Die Regionalliga hat gegenüber der Bundesliga zumindest den Vorteil nicht ganz so unter Termindruck zu stehen. Die Saison wäre bereits spätestens am 23. Mai mit dem Endspiel um den Saarlandpokal beendet. Eine Saisonverlängerung bis Ende Juni, so lange laufen die Spielerverträge, wäre theoretisch möglich. Man könnte daher die Saison jetzt für vier bis fünf Wochen pausieren lassen, ohne in allzu große Schwierigkeiten zu kommen.
Englische Wochen – oder doch Saisonabbruch?
Klar dürfte eins sein. Wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird, stehen wohl auch vermehrt englische Wochen ins Haus, da dürfte kaum ein Weg dran vorbeiführen.
In einem dürften sich aber viele einig sein. Lieber gar nicht spielen, als ohne Fans. Sogenannte Geisterspiele müssen vermieden werden. Dies kann nicht im Interesse der Vereine und schon gar nicht im Interesse der Fans sein.
Ein Szenario, mit dem man sich allerdings auch beschäftigen muss, ist ein Abbruch der Saison. Wie dann die laufende Saison gewertet wird ist völlig unklar, da es dafür keine bindenden Regeln gibt. Man wird sich sicherlich auch an eine mögliche Entscheidung der 1. bis 3. Liga richten müssen.
Welche Varianten sind bei einem Saisonabbruch möglich?
Variante 1: Aktuelle Tabelle zählt
Man wertet nach aktuellem Tabellenstand, dann wäre die Landeshauptstadt aufgestiegen, der TuS RW Koblenz, TSG Balingen, FK Pirmasens und evtl. auch der FC Gießen abgestiegen.
Variante 2: Herbstmeister steigt auf
Dies wäre exakt dieselbe Konstellation wie bei Variante eins!
Variante 3: Der Tabellenführer steigt auf, keiner steigt ab!
Diese Variante wäre möglich, wenn die Bundesliga aufgestockt wird und es keine Absteiger in den oben Klassen gibt. Dann könnte die Regionalliga Südwest in der neuen Saison mit 20 Mannschaften spielen. Die Landeshauptstadt steigt auf, kein Verein steigt in die Oberliga ab, und aus der Oberliga steigen mit dem TSV Schott Mainz, VfB Stuttgart II und Eintracht Stadtallendorf die aktuellen Tabellenführer in die Regionalliga auf.
Variante 4: Alles auf Null – als hätte es 2019/20 nicht gegeben
Man erklärt die Saison für ungültig, kein Meister, kein Auf- oder Abstieg – auch das wäre eine Option.
Bei einem möglichen Saisonabbruch hätten alle Vereine mit finanziellen Einbußen zu rechnen. Dem FCH würden Zuschauereinnahmen aus sechs Heimspielen verloren gehen, darunter das kleine Derby gegen Elversberg und am letzten Spieltag das große Derby gegen die Landeshauptstädter. Man kann sicherlich von 10. -12.000 Zuschauern in diesen sechs Heimspielen sprechen. Auch die Einnahmen aus einem möglichen Heimspiel im Saarlandpokal Halbfinale wären dann hinfällig.
Auf der anderen Seite könnte der FCH dann vermutlich Kurzarbeitergeld beantragen. Was auch nicht zu unterschätzen ist, ist dass man sich als FCH-Fan am letzten Spieltag nicht die Demütigung einer möglichen Aufstiegsfeier der Landeshauptstadt im Waldstadion geben müsste.
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red.zbs