„Corona-Ausschuss“ diskutiert nächste Schritte.
Die heutige Sitzung des Gesundheitsausschusses beschäftigte sich mit den neuesten Entwicklungen der Corona-Krise. Dazu erklärt der Ausschussvorsitzende und sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Magnus Jung: „Wir sind als Land in der Lage in kurzer Zeit Beachtliches zu leisten. In kürzester Zeit war es möglich, die nötige Infrastruktur für die Bewältigung der Corona-Krise aufzubauen. Wir haben ein sehr gutes Gesundheitssystem und eine sehr gute öffentliche Verwaltung. Wie in der Sitzung bekannt geworden ist, ist nach ersten vorsichtigen Modellen des Universitätsklinikums in Homburg die Basisreproduktionszahl (R0), über die Feiertage gesunken. Schwankungen können durch verspätete Meldungen zwar noch hinzukommen, jedoch kann gehofft werden, dass es gelingt die Zahl der aktuell Infizierten zu stabilisieren.“
In der vorherigen Sitzung des Ausschusses war die Forderung laut geworden, dass die Testungen der Beschäftigten und Bewohner in Altenheimen oberste Priorität haben sollten:
„Ich begrüße es, dass die Landesregierung diese Forderung jetzt durchsetzt und ab Montag damit beginnt, die Beschäftigten und Bewohner der saarländischen Altenheime in Gänze zu testen. Es wird sogenannte „Pooltests“ geben, die schnellere und leichtere Testungen ermöglichen. Dies ist ein wichtiger Faktor, um die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner in den Altenheimen zu verbessern. Derzeit sind bereits 41 Altenheime im Saarland von der Corona-Krise betroffen. Die Situation der älteren Menschen im Saarland ist die derzeit größte Baustelle.
Die Situation in der ambulanten Altenhilfe ist deshalb auch von großer Bedeutung. Hier wurde heute von einigen positiv getesteten Fällen berichtet, jedoch wird landesweit noch kein systematisches Monitoring betrieben. Dies sollte kurzfristig angegangen werden.“
Große Sorge bereitet Jung die finanzielle Lage der saarländischen Kliniken, die derzeit nicht einmal zu 50 Prozent ausgelastet sind: „Die saarländischen Krankenhäuser haben mit erheblichen Einnahmeausfällen zu kämpfen. Ende des Jahres könnte ein deutlicher zweistelliger Millionenbetrag fehlen. Für diesen muss eine Lösung gefunden werden, wenn weitere Brüche in der Krankenhauslandschaft vermieden werden sollen. Der Bund muss hier stärker in die Verantwortung, als Land alleine können wir das nicht stemmen.“
Jung bekräftigt erneut seine Forderung, möglichst schnell mit repräsentativen (Antikörper-) Tests in der Bevölkerung zu beginnen: „Diese sind für vernünftige Entscheidungen über den weiteren Umgang mit der Corona-Krise und folgende eventuelle Lockerungen unerlässlich.“
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red.zbs