Der 75. Jahrestag der Befreiung – Sieg der Alliierten am 8.5.1945
NS Erinnerungsarbeit auf neue Füße stellen: Positives Bekenntnis zu Israel und Projekte für Erwachsene
„Der 8.Mai 2020 ist für mich trotz Corona-Krise ein Feiertag. Vor 75 Jahren am 8.Mai 1945 gewannen die Alliierten den 2. Weltkrieg gegen Nazi Deutschland.“ So kommentiert Mark Unbehend vom Vorstand der Aktion 3.Welt Saar e.V. die bedingungslose Kapitulation vor den Streitkräften der USA, Sowjetunion, Frankreichs und Großbritanniens. Der von Deutschland verursachte Krieg hat mindestens 60 Millionen Menschen, darunter sechs Millionen Juden, das Leben gekostet. Die industriell betriebene Vernichtung der europäischen Juden war dabei neben der versuchten Eroberung der Sowjetunion das zentrale Kriegsziel. „Heute wird gerne vergessen, dass sich am Kampf gegen Hitler-Deutschland auch Soldaten aus nahezu allen Ländern der so genannten 3.Welt beteiligten, die bereits unabhängig waren. Auch ihnen gebührt Dank und Anerkennung“, so Unbehend.
„Wir sind an zwei Stellen für eine Umorientierung in der NS Erinnerungsarbeit. Zum Gedenken an die toten Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus gehört für mich auch das Eintreten für die heute lebenden Juden und den Staat Israel. Zum zweiten sollten sich Projekte gegen rechts nicht wie bisher überwiegend an Jugendliche richten, sondern stärker an Erwachsene“, so Unbehend. „Die Sympathie für den Nationalsozialismus sei eine Konstante in der Mitte dieser Gesellschaft. Dies belegten seit Jahren sozialwissenschaftliche Studien, wonach ein deutlich zweistelliger Anteil der deutschen Gesellschaft nationalistische und antisemitische Positionen vertrete. Dieser Realität von extremen Verwerfungen müsse man sich auch in der Erinnerungsarbeit stellen. Bereits der Nationalsozialismus kam aus der Mitte der Gesellschaft und war keine Jugendbewegung.
text.Aktion 3.Welt Saar e.V.
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red.zbs / mp