IHK: Neue CO2-Bepreisung schwächt Wettbewerbsfähigkeit der Saar-Industrie.
Der Energiewende wird in der neuesten Unternehmensumfrage der IHK-Organisation abermals ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Im Saarland hat sich die Bewertung der Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr sogar nochmals verschlechtert. Während der Barometer-Wert bundesweit leicht auf minus 2,5 Zähler stieg, sank er hierzulande erneut und liegt mit minus 21,3 Zählern auf einem neuen Tiefstand. Einziger Lichtblick dieser Entwicklung ist die leicht verbesserte Einschätzung der Energiewende durch die Saar-Industrie. Nach dem Allzeittief von minus 37,5 Zählern im letzten Jahr liegt sie mit einem Minus von 27,8 Zählern aber weiterhin tief im roten Bereich. Verantwortlich für diese leichte Stimmungsaufhellung dürften die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Energie- und Strompreise sein. „Die Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, wie kritisch die saarländischen Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende beurteilen. Sie erweist sich zunehmend als Belastung für den Strukturwandel“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen.
Besorgt schauen die Unternehmen der Saar-Industrie auch auf die ab Januar 2021 in Kraft tretende neue CO2-Bepreisung durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Vier von fünf Industrieunternehmen sehen in diesem Instrument eine Gefahr für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Gut zwei Drittel von ihnen fordern daher Entlastungen. „Die hohen Stromkosten bleiben eine Bürde für die Saarwirtschaft bei der Bewältigung des Strukturwandels. Zwar hat die Deckelung der EEG-Umlage für eine Atempause gesorgt, das Kostenniveau ist aber unverändert hoch. Wir hätten uns deshalb von der Bundesregierung mehr Mut gewünscht. Notwendig wäre gerade auch im Hinblick auf die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie eine zügige und vor allem spürbare Entlastung der Unternehmen auf breiter Front“, so Klingen.
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red.zbs / mp