Feuerwehr hat Situation schnell im Griff.
Wellesweiler. Ruhige Weihnachten waren den allzeitbereiten Feuerwehrleuten in Neunkirchen auch in diesem Jahr nicht vergönnt. Stattdessen bekamen sie es am Donnerstagnachmittag, 24. Dezember im Wellesweiler Industriegebiet Am Ochsenwald mit einer etwas anderen Art von weißer Weihnacht zu tun. Ein Stickstofftank aus dem in einer großen schneeweißen Wolke Gas austrat rief die Freiwillige Feuerwehr auf den Plan. Das Schließen eines einfachen Ventils genügte aber schon, um dem spektakulär aussehenden Gasaustritt ein Ende zu bereiten.
Ohrenbetäubend war der Lärm, den der aus dem haushohen Gastank auf dem Gelände eines Automobilzulieferers entweichende Stickstoff verursachte. Fast genauso hoch wie der Tank selbst war anfangs auch die sich rund um den Tank bildende Gaswolke, als die gegen 15:15 Uhr alarmierten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen eintrafen. Zwar handelt es sich bei Stickstoff, einem Hauptbestandteil unserer Atemluft, um ein ungiftiges Gas, doch verdrängt es bei zu hoher Konzentration den lebenswichtigen Sauerstoff.
Zur Sicherheit sperrten Feuerwehrleute nicht nur den unmittelbaren Gefahrenbereich rund um den betroffenen Gastank ab, sondern auch weiträumig das gesamte Industriegebiet am Rand von Wellesweiler. Weil die Ursache für den Gasaustritt nicht klar war und zunächst auch ein Schaden am Tank und seinen Anschlussarmaturen nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde der Gefahrstoffzug der Feuerwehren des Landkreises Neunkirchen in Alarmbereitschaft versetzt. Zwei mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrleute konnten bei ihrer Erkundung des Gastanks aber keine Beschädigungen feststellen und sogar das weitere Ausströmen von Stickstoff durch das Schließen eines Ventils verhindern. Tätig werden mussten die Kräfte des Gefahrstoffzuges deshalb nicht. Sicherheitshalber wurden im Anschluss im Umreis noch Messungen durchgeführt, um unbemerkte Gasansammlungen in der Kanalisation ausschließen zu können. Kurz nach 17 Uhr konnte die Neunkircher Feuerwehr ihren Einsatz wieder beenden und die Anlage dem Betreiber übergeben. Ein Grund für den Gasaustritt konnte nicht festgestellt werden.
Auch abseits des Gasaustritts in Wellesweiler hatten die ehrenamtlichen Angehörigen der Neunkircher Feuerwehr an den Weihnachtstagen alle Hände voll zu tun. Unter anderem mussten sie am Donnerstagmorgen zu einem vermeintlichen Dachstuhlbrand in die Wellesweilerstraße ausrücken, der sich aber als Abbrand von Holzabfällen entpuppte. In Wiebelskirchen stürzten am Abend im Humesweg zwei Bäume auf ein Wohnhaus sowie eine Stromleitung und mussten von der Feuerwehr in einem mehrstündigen Einsatz aufwändig entfernt werden. Und auch der erste Weihnachtstag blieb nicht ruhig. Schon am Vormittag löste die automatische Brandmeldeanlage in einem Unterhaltungsbetrieb im Alten HüttenAreal aus, einen Brand konnten die Feuerwehrleute aber nicht finden.
text/fotosChristopher Benkert (Feuerwehr Neunkirchen)
foto. Andreas Menges
red.zbs / mp