DAK-Gesundheit: Corona-Maßnahmen zeigen positive Wirkung.
Norovirus, Windpocken, Grippe: Nach dem ersten Lockdown in der Corona-Pandemie 2020 gab es nach aktuellen Informationen der DAK-Gesundheit Saarland einen deutlichen Rückgang vieler anderer Infektionskrankheiten um insgesamt 15 Prozent. Mit Blick auf bislang unveröffentlichte Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) für das Saarland sind laut DAK-Gesundheit landesweit im Jahr 2020 rund 4.300 Fälle gemeldet worden – im Vorjahr waren es noch 5.100. Für die Analyse wurden Zahlen von meldepflichtigen Krankheiten und Erregern wie beispielsweise Grippe, Tuberkulose, Windpocken und Noroviren berücksichtigt. Die Gründe für den Rückgang sieht die Krankenkasse vor allem bei den Corona-Maßnahmen der Regierung, die auch einen Einfluss auf die Übertragung von anderen Krankheiten gehabt haben.
„Die Auswirkungen der Hygienemaßnahmen und mehrerer Lockdowns mit Blick auf das Infektionsgeschehen im vergangenen Jahr zeigen, dass teilweise auch die Übertragung anderer gefährlicher Krankheiten verhindert werden kann“, sagt Jürgen Günther, Landeschef der DAK-Gesundheit im Saarland. „Aber auch Maßnahmen wie etwa Schul- und Kitaschließungen, Homeoffice, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Handhygiene haben beispielweise die Übertragung von Atemwegs- und Magen-Darm-Erkrankungen verhindert und damit insgesamt einen positiven Einfluss.“
Besonders deutlich war der Rückgang bei den gemeldeten Windpockenfällen im Land. Die gingen von 119 gemeldeten Fällen 2019 auf 54 Erkrankungen im Jahr 2020 zurück. Auch beim Norovirus gab es einen Rückgang von 66 Prozent. Andere gefährliche Infektionen wie Denguefieber, die bisher bei Reiserückkehrern diagnostiziert wurden, nahmen ebenfalls deutlich ab.
Auch die aktuelle Grippe-Saison 2020/21 hat nach bisherigen Meldedaten sehr verhalten begonnen. Erfasst sind vier im Labor bestätigte Fälle seit Anfang Oktober, wie aus den Zahlen des RKI hervorgeht. In den Vorjahren seien um diese Zeit wesentlich mehr solcher Infektionen gemeldet worden, berichtet die Arbeitsgemeinschaft Influenza. Das bestätigt auch der Blick auf die Zahlen des RKI, erläutert die DAK-Gesundheit. Bereits im Frühjahr 2020 hatte die Grippesaison ein verfrühtes Ende gefunden. Das wurde auch auf die Corona-Maßnahmen zurückgeführt.
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red.zbs / mp