22-Jähriger aus Homburg sitzt jetzt in Untersuchungshaft
Saarbrücken. Am heutigen Morgen (18.01.2024) erschienen Ermittler der Dienststelle für Vermögenskriminalität mit einem Durchsuchungsbeschluss sowie einem Haftbefehl an der Wohnung des 22-Jährigen in Homburg. Die Ermittler sind überzeugt, dass er ein Mitglied einer Bande ist, die mit sogenannten Schockanrufen ältere Menschen um ihr Erspartes gebracht haben.
So kamen die Ermittler dem heute früh in seiner Wohnung festgenommenen Bulgaren auf die Schliche:
Im Juli des vergangenen Jahres wurde ein über 70-jähriges Ehepaar aus Schmelz Opfer eines sogenannten „Schockanrufes“. Die Tochter des Paares sollte angeblich einen Verkehrsunfall verursacht haben, bei dem eine schwangere Frau zu Tode gekommen sein sollte. Zur Vermeidung der vermeintlichen Haftstrafe sollten die besorgten Eltern mehrere tausend Euro sowie vorhandenen Schmuck an einen angeblichen Polizeibeamten übergeben. Das Paar erkannte jedoch den Betrugsversuch und informierte umgehend die Polizei, die den Abholer bei der geplanten Übergabe festnahm.
Im Rahmen der Auswertung von Beweismitteln konnte dem festgenommenen Abholer, der sich deshalb derzeit in Saarlouis vor Gericht für seine Tat verantworten muss, eine weitere Tat in Bayern zugeordnet werden, bei dem das ebenfalls lebensältere Opfer Bargeld, hochwertige Uhren und Schmuck aushändigte. Aufgrund von Folgeermittlungen und Einlassungen des Angeklagten vor Gericht ergab sich ein Tatverdacht gegen den 22 Jahre alten bulgarischen Staatsbürger aus Homburg.
Dieser soll als sogenannter Logistiker innerhalb einer Bande entsprechende Geldabholungen koordiniert und anschließend die Beute entgegengenommen und weitergeleitet haben. Im Rahmen der durchgeführten Wohnungsdurchsuchung wurden weitere Beweismittel sichergestellt, die noch ausgewertet werden. Nach seiner Vorführung wurde der Festgenommene in die JVA Saarbrücken gebracht.
Minister Jost: „Mit unserer Kampagne haben wir erreicht, dass immer mehr Menschen die Masche erkennen, die Telefonate abbrechen und deshalb die Betrüger erfolglos bleiben. Trotzdem erbeuten die professionellen Banden in jedem Jahr, auch im Saarland, immer wieder hohe Summen von älteren Menschen, deren Hilfsbereitschaft und Sorge um ihre Familienmitglieder sie perfide ausnutzen. Mein Dank gilt allen, die mit ihrem permanenten Engagement und ihrer professionellen Arbeit zu diesem Ermittlungserfolg beigetragen haben.“
Quelle. Landespolizeipräsidium Saarland