Gesundheitstipps – Haarpflege aus dem Küchenschrank

Gesundes Haar sieht in sich schon gepflegt aus. Gesundheitstipps Petra Hanse

Im folgenden werde ich Ihnen einige Tipps und Kniffs beschreiben, wie Sie mit einfachen und wenigen Mitteln die man fast immer im Haus hat oder aber günstig zu erhalten sind, Ihren Haaren gutes tun können. Ob Shampoo, Pflege oder Haare mit Naturstoffen färben

Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein: Kein Mittel schafft es aus strohigem Haar samt gespaltener Spitzen wieder Glanz und Gloria zu zaubern. Da hilft nur noch der Gang zum Frisör oder selber schneiden. Haare selbst schneiden ist kein Kunststück, mit ein bisschen Geschick gelingt das jedem, Bücher zum Thema gibt es genug, einfach mal nach schauen.

Shampoo

Die modernen Industrie Shampoos enthalten statt Seifenbasis die waschaktive Substanz Detergentien, bekannter ist der Ausdruck: Tenside. Tenside entfetten das Haar auf eine radikale Art und Weise. Sie entfernen nicht nur den Schmutz sondern auch alles an eigen Fett und sogar einiges an natürlichen Farbstoffen. Sie gehen sogar buchstäblich unter die Haut und sorgen selbst hier für eine Entfettung der Haarfollikel. Der „Effekt“ ist, dass die Haare schneller verschmutzen, da der natürliche Schutzmantel raus gewaschen wird sprich: Entfettung. Ein weiterer Nachteil ist, dass Pflegeprodukte nach der Wäsche nicht lange im Haar bleiben dürfen, diese müssen auf schnellstem Wege wieder aus den Haaren entfernt werden. Nun benötigt richtige Pflege aber ihre Einwirkzeit. Um ihren Haaren bestmögliche Pflege zuteil kommen zu lassen, sollten Sie nur Shampoos auf Seifenbasis verwenden.

Shampoo auf Seifenbasis lässt sich am besten mit Kernseife herstellen.

Grundrezept: Sie benötigen 30g Seifenflocken, das heißt reiben Sie 30g Kernseife in Flocken. Das geht mit einer Gemüseraspel sehr gut, aber auch mit einem scharfen Messer lässt sich die Seife schnell in kleine Raspel zerkleinern.

750ml destilliertes Wasser, destilliertes Wasser haben Sie auch, wenn Sie einen Kondenstrockner haben. Das Wasser welches sich im Auffangbehälter sammelt eignet sich. Oder verwenden Sie stilles Mineralwasser, mindestens sollte das Wasser aber abgekocht sein.

Als Zusätze aus dem Küchenschrank:

Pfefferminze Blätter, Kamillenblüten eignen sich besonders gut für helles Haar da Kamille eine leichte aufhellende Wirkung hat. Sie können Ihr Shampoo Ihren Bedürfnissen gerecht werdend zusammen stellen, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Sie können auch die Kräuter aus dem Teebeutel verwenden.

Mein Tipp: Wer es mehr schaumig mag der kann im Verhältnis 2% auf die Gesamtmenge noch Kokosölemulsion  (erhältlich bei VBS Bastelversand, hier steht auch die genaue Dosierung) zufügen.

Und so wird es gemacht:

Gießen Sie einen viertel Liter kochendem (destilliertem) Wasser die Kräuter auf und lassen Sie den Sud ca. zwei bis drei Stunden ziehen. Dann gut durch sieben und die Kräuter gut ausdrücken.

Den halben Liter destilliertes Wasser zum kochen bringen und die Seifenflocken darin auflösen, auf kleiner Flamme ca. 15 Minuten weiter köcheln lassen.

Abkühlen lassen und den Kräutersud unterrühren, gut durch rühren und erst ganz zum Schluß die restlichen Zutaten beigeben. um das Fliegen der Haare entgegenzuwirken, geben Sie dem Shampoo ein bis zwei Teelöffel Honig zu, oder einen Schuß Pflanzenöl.

Zur Beduftung eignen sich Parfumöle, diese sind nicht teuer duften jedoch sehr intensiv (der Duft bleibt auch im Haar) sodass man nicht viel benötigt, haben allerdings im Gegensatz zu ätherischen Essenzen auch keine Wirkkraft. Es genügen ca. 25 – 60 Tropfen.

Zur Pflege:

Sie können die Aufgüsse welche Sie für das Shampoo verwenden auch als Spülung verwenden. Die Kräutersude müssen nicht ausgewaschen werden.

Oder wie wäre es mit einer Haarspülung auf Essigbasis?

Hierzu benötigen Sie einen Liter Obstessig und 100 bis 120g getrocknete oder frische Kräuter.

z.B. Brenneselblätter sie desinfizierend mild, durchblutungsfördernd und wirksam gegen Schuppen

Kamille wirkt reizmildernd, desodorierend und wirkt bei hellem Haar als milder Aufheller

Pfefferminze fördert den Talgabfluss, fördert die Durchblutung wirkt erfrischend.

Übergießen Sie die Kräuter mit dem Essig und verschließen Sie das Gefäß gut. Stellen Sie dieses nun für ca. zwei Wochen an einen warmen Ort und schütteln Sie hin und wieder alles gut durch. Gießen Sie dann die fertige Spülung durch einen Kaffeefilter ab.

Sie haben nun ein Konzentrat, das heißt kurz vor Verwendung sollten Sie mit Wasser auf die doppelte bis dreifache Menge verdünnen.

Mein Tipp:

verschenken Sie doch mal eine selbst gefertigte Haarspülung, einfach in eine hübsche Glasflasche abfüllen- fertig ist das selbst gemachte naturbelassene Geschenk.

Haarspitzenpflege:

Hierzu eignen sich Olivenöl, Weizenkeimöl, Aprikosenkernöl, Avocadoöl.

Einfach vom Ansatz bis in die Spitzen verteilen und über Nacht einwirken lassen, am nächsten Tag gut ausspülen, am besten mit ihrem selbst hergestellten Shampoo.

Oder aber als Haarspitzenpflege, die Spitzen einölen und einwirken lassen, beugt austrocknen und Spliss vor, hilft bei Sonnen geschädigtem Haar.

Natürlich Färben:

Verwenden Sie bitte auch beim einfärben mit natürlichen Stoffen Gummihandschuhe. Beachten Sie auch, dass bereits chemisch behandeltes Haar Farbe anders annimmt, als unbehandeltes Haar.

Der Unterschied zwischen natürlichen Haarfärbungen und chemischen, liegt darin dass die natürlichen Mittel nicht ins Haar eindringen, sondern darauf „liegen“ bleiben. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass Ihnen Ihre Haare auch nicht ausfallen können, wie es oftmals nach chemischen Behandlungen vorkommt.

Auch spielt die Einwirkzeit immer eine große Rolle beim endgültigen Ergebnis, welches Sie auch erst richtig sehen, wenn die Haare wieder trocken sind.

Probieren Sie erst Strähnchen weise aus, wie sich die Farbe bemerkbar macht. Dunkles Haar lässt sich mit natürlichen Mitteln nicht blond färben, da nur bei einer chemischen Behandlung die Haare richtig gebleicht werden können. Aber dunkler geht immer.

Blondem und braunem Haar geben gemahlene Walnussschalen einen schönen satten Braunton.

Getrocknete und pulverisierte Heidelbeeren geben dunkelblondem und brünetten Haar einen „Ascheton“ (Nicht bei ganz blondem Haar verwenden, es kann zu einem Blaustich kommen)

Einen natürlichen Goldglanz sollen getrocknete zu Pulver verarbeitete Rhabarberwurzeln blondem Haar verleihen, der Nachteil: Es riecht nicht gut.

Und das zu Pulver verarbeitete Johanniskraut verleiht braunem Haar einen kastanienroten Schimmer.

Und so wird’s gemacht:

Das Pulver wird mit etwas Pflanzenöl angerührt, es sollte ein dicker Brei entstehen. Hier wird nun mit heißem Wasser so lange aufgegossen, bis ein sähmiger Brei das Ergebnis ist. Gut durch rühren 15-20 Minuten ruhen lassen und nochmals mit Wasser aufgießen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

bestreichen Sie nun Strähne für Strähne die Haare und wickeln Sie sich anschließend Alufolie um den Kopf, oder wenn Sie nur Strähnen möchten, klappen Sie die Haare in Alufoliestreifen. Es ist wichtig dass während der Einwirkzeit die Farbpackung warm gehalten wird.

Einwirkzeit ist unterschiedlich ca. 30 Minuten nimmt man hier als Richtwert.

Eine weitere Variante wäre die färbende Haarspülung: Eichengalle färbt Haare tief schwarz. Hierfür werden ca. eine Hand voll frischer Eichengallen mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen. Nach 10 Minuten wird der Sud abgeseiht und kann in die Haare einmassiert werden.

Übrigens als Haarfestiger eignet sich Honig, keine Sorge Honig verklebt Ihre Haare nicht. geben Sie einen Esslöffel auf einen viertel Liter warmes Wasser mit einem Spritzer Obstessig. Gut verrühren und über die Haare verteilen und einmassieren. Er gibt nicht nur Halt sondern auch Fülle und Glanz.

Viel Spaß beim ausprobieren und experimentieren

wünscht Ihre Petra Hanse