Zukunftssicherung für Klinikstandorte in Neunkirchen

Stiftung kreuznacher diakonie übernimmt Mehrheitsanteile am Städtischen Klinikum Neunkirchen. Zukunftssicherung für Klinikstandorte in Neunkirchen

Von ZBS Redaktion

Mit der Entscheidung des Neunkirchner Stadtrats vom 13. November 2015 wird die Stiftung kreuznacher diakonie mit einem Anteil von 94,9 Prozent Mehrheitsgesellschafter am bisherigen Städtischen Klinikum Neunkirchen übernehmen. Die Stadt behält noch bis spätestens zum Jahr 2020 Gesellschaftsanteile in Höhe von 5,1 Prozent.

Die Rolle der Stadt Neunkirchen der „Partnerschaft“ sieht OB Jürgen Fried in der Stärkung des Gesundheitsstandortes Neunkirchen als „Daueraufgabe“.

Stiftungsvorstand Dr. Frank Rippel ist froh darüber, dass die intensiven Verhandlungen zu einem positiven Ergebnis geführt haben: „Der Krankenhausstandort Neunkirchen gewinnt damit an Bedeutung und Sicherheit.“ Das Fliedner Krankenhaus und das Städtische Klinikum Neunkirchen, das zukünftig Diakonie Klinikum Neunkirchen heißen wird, werden in Zukunft von einer gemeinsamen Geschäftsführung im Verbund mit dem Evangelischen Stadtkrankenhaus Saarbrücken geleitet werden. Für alle vorhandenen Mitarbeitenden des Städtischen Klinikums gelten die Tarifverträge und die Altersvorsorge unverändert weiter. Darüber hinaus erhalten die Klinik-Mitarbeitenden die Möglichkeit, freiwillig die von der Stiftung kreuznacher Diakonie unterstützte zusätzliche betriebliche Altersvorsorge KlinikRente abzuschließen.

Die Diakoniesprecher sagten, dass es keine Schnellschüsse geben soll. Die von Anfang an umstrittene „Komfort-Klinik“ des Städtischen wird es im Diakonie-Konzept nicht mehr geben.

Das Personal kann auf Tariftreue setzen, betriebsbedingte Kündigungen seien für 18 Monate ausgeschlossen.

Wie in der Saarbrücker Zeitung bereits berichtet wurde, zahle die Stiftung 7,9 Millionen Euro an die Stadt Neunkirchen und übernimmt darüber hinaus sämtliche Zahlungsverpflichtungen des Klinikums. Diese dürften etwa bei 14 Millionen Euro liegen. Die Vertreter der Diakonie bestätigten diese Zahlen gestern mit Hinweis auf vereinbartes „Stillschweigen“ nicht, OB Fried signalisierte – ohne die Zahlen zu nennen – deren Bestätigung. Wenn das so in der Zeitung stand, dann ist stimmt das meist, so OB Fried.

Für die nächsten Jahre sind vom neuen Mehrheits-Eigner Investitionen in Höhe von 25 Millionen Euro geplant. Die Kreuznacher übernehmen 94,9 Prozent der Anteile der Stadt am Klinikum.

Zwei Häuser mit Spezialgebieten
Nach dem notariellen Vertrag können betriebsbedingte Kündigungen frühestens 18 Monate nach der Übernahme wirksam werden. „Wir gehen jedoch davon aus, dass dies nicht zum Tragen kommt“, so Rippel. „Wenn sich bisher Bereiche in der Stiftung kreuznacher diakonie verändert haben, konnten wir den Mitarbeitenden Arbeitsplätze innerhalb der Stiftung anbieten.“ Die Stiftung ist in Neunkirchen, Saarbrücken und Schwalbach Dienstgeber von rund 900 Mitarbeitenden.

Das Klinikum müsse man sich nun ganz genau anschauen, damit die Stiftung kreuznacher diakonie die Zukunft der Krankenhauslandschaft in Neunkirchen gestalten könne. Konkret ist die Geschäftsführung mit Dr. Thorsten Junkermann, Gabriele Schmitt-Paul und dem in Neunkirchen schon bekannten Joachim Krekel für das Klinikum zuständig.

Bei den Verhandlungen zur Beteiligung der Stiftung kreuznacher diakonie waren natürlich auch die medizinischen Angebote für die Bevölkerung ein großes Thema. So gibt es Planungen, die Innere Abteilung mit der Diabetologie vom Fliedner Krankenhaus an das Städtische Klinikum zu verlagern und somit die Kompetenzen zu bündeln. Im Fliedner soll stattdessen ein Zentrum für Altersmedizin entstehen. Die beiden Krankenhausstandorte haben in Zukunft je eigene Spezialgebiete und dienen damit der guten medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Auch mit der Vernetzung der Arbeit von Krankenhaus, Seniorenhilfe und Hospizen aus einer Hand versprechen sich die Verantwortlichen der Stiftung kreuznacher diakonie unter dem Strich eine Qualitätsverbesserung für die Bevölkerung in Neunkirchen.

Der neue Gesellschafter Stiftung kreuznacher diakonie will bis zum Jahr 2025 insgesamt 25 Millionen Euro in den Standort in der Brunnenstraße investieren. Mit dem Geld soll das Gebäude mit Haustechnik sowie Medizin- und Informationstechnologie modernisiert werden. „Wir investieren, um den Standort weiterzuentwickeln. Wir glauben fest an eine Zukunft von Städtischem Klinikum und Fliedner Krankenhaus.“

An der Veranstaltung haben u.s teigenommen: der Vorstand der Stiftung mit Pfarrer Wolfgang Baumann und Dr. Frank Rippel, die neue Geschäftsführung des Klinikums Dr. Thorsten Junkermann (medizinischer Bereich), Joachim Krekel (Finanzen) und Gabriele Schmitt-Paul (Personal), dazu Monika Schneider und Sven Wingerter von der Gesamt-Mitarbeitervertretung.

foto.zbs.blp

Dies ist eine redaktionell übearbeitete Pressemitteilung der Stiftung kreuznacher diakonie.