Saarbrücken. Obwohl viele Faschingsveranstaltungen, insbesondere die Umzüge, dem schlechten Wetter zum Opfer fielen, hielt die Polizei an ihrem Einsatzkonzept fest.
Von Landespolizei Saarbrücken
Bei allen Veranstaltungen, ob unter freiem Himmel oder in Hallen und Sälen, zeigte die saarländische Polizei Präsenz.
Mit einem eigens erstellten, mehrsprachigen Informationsblatt hatte das Landespolizeipräsidium die Bevölkerung, insbesondere Flüchtlinge und Asylbewerber, hinsichtlich der an Fastnacht zu erwartenden Verhaltensweisen und den vorgesehenen polizeilichen Maßnahmen informiert und gleichzeitig zu Achtsamkeit und Fingerspitzengefühl im Umgang miteinander animiert.
Die saarländische Polizei hatte dennoch genug zu tun, allerdings blieben gravierende Ereignisse aus. In der Mehrzahl wurden die Beamten zu handgreiflichen Auseinandersetzungen gerufen. Insgesamt wurden mehr als 30 Ermittlungsverfahren nach Körperverletzungsdelikten eingeleitet.
Taschendiebstähle verhinderten möglicherweise zivile Polizeikräfte am Sonntag (07.02.2016) im Verlauf einer gut besuchten Faschingsveranstaltung in Blieskastel. Die Polizeibeamten beobachteten dort mehrere Heranwachsende, wie später festgestellt junge Syrer, die in auffälliger Weise zwischen den Gästen umher gingen. Mit der Vermutung, die Männer könnten Taschen- oder Trickdiebstähle vorbereiten, wurden diese – ergebnislos – überprüft. Diebstähle im Rahmen dieser Veranstaltung wurden bisher nicht gemeldet.
Als falsch erwies sich die Vermutung einer jungen Frau im Saarpfalzkreis, die nach einer Faschingsveranstaltung am späten Nachmittag des „Fetten Donnerstag“ (04.02.2016) zu Hause erwachte und sich an den Nachhauseweg nicht mehr erinnern konnte. Die gegenüber der Polizei geäußerte Vermutung, sie könne von einem Mann unsittlich berührt worden sein, konnte die Polizei nach umfangreichen Ermittlungen entkräften.
Eine junge Frau teilte bei der Polizei in Völklingen mit, dass sie am frühen Freitagmorgen (05.02.2016) auf dem Nachhauseweg von einem südländisch aussehenden Mann verfolgt und beim Überqueren der Straße am Gesäß und im Intimbereich angefasst worden sei. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Weitere Ermittlungen wegen des Verdachts einer sexuellen Nötigung folgen auch nach einem Vorfall im Kreis Merzig-Wadern, bei dem eine Jugendliche während einer Faschingsveranstaltung von einem kostümierten Unbekannten von hinten umarmt und an Brust und Po gepackt worden sein soll.
Nicht abgeschlossen sind die Ermittlungen nach einem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch einer Jugendlichen ebenfalls im Kreis Merzig-Wadern. Die junge Frau, die nicht alleine unterwegs war, soll von einem Jugendlichen aus einer Gruppe heraus zunächst angesprochen und danach unvermittelt begrabscht worden sein. Erste Ermittlungen ergaben einen vagen Tatverdacht gegen vier mittlerweile identifizierte Jugendliche aus Syrien.
Ein Schwerpunkt polizeilicher Maßnahmen lag während der Faschingstage auf der Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit der Kraftfahrer. Alleine zwischen Fetten Donnerstag (04.02.2016) und Faschingsdienstag (09.02.2016) kontrollierten Beamte des Landespolizeipräsidiums 3.558 Fahrzeugführer und deren Fahrzeuge (2015: 3.084). 46 Blutproben wurden veranlasst, 12 Führerscheine mussten einbehalten werden (2015: 42 Blutproben, 19 Führerscheine). Dabei leiteten die Beamten 35 Strafverfahren gegen durch Alkohol (24 Verfahren) oder Drogen (11 Verfahren) beeinträchtigte Fahrzeugführer ein. Bei insgesamt 19 Fahrzeugführern war die Beeinträchtigung durch Alkohol oder Drogen (Alkohol: 13; Drogen 6) geringer, so dass auf diese ein Ordnungswidrigkeitenverfahren zukommt.
Unterstützt wurden die saarländischen Einsatzkräfte durch französische Polizeibeamte, die beim PreMaBüBa und bei Verkehrskontrollen eingesetzt waren.
Dies ist eine redaktionelle unbearbeitete Pressemitteilung der Landespolizei Saarbrücken.