Untragbare Zustände in der Krankenpflegeschule der Uniklinik – Gewerkschaft fordert sofortiges Eingreifen.
Von Michael Quetting / Ver.di Saar-Trier
„Die Ausbildung an der Krankenpflegeschule der Uniklinik des Saarlandes ist nicht gewährleistet. Die Ausbildungsverträge werden seitens der Klinik und der Schulleitung verletzt. ver.di mahnt die Verantwortlichen einschließlich des zuständigen Pflegedirektors Paul Staut ab.“
So äußerte sich heute der ver.di-Gewerkschaftssekretär Michael Quetting, nachdem ihn gleich mehrere Kurse der Krankenpflegeschule zu Hilfe gerufen hatten.
In Homburg fallen Stunden aus, von einer Lehrplanung kann nicht gesprochen werden, der Lehrauftrag wird sowohl in der Praxis als auch in der Theorie nicht erfüllt. Es gibt ganz einfach nicht genügend Lehrkräfte. Kurse werden in Mammutgrößen von über 40 Personen zusammengelegt, prüfungsrelevante Lehrinhalte und Krankheitsbilder nicht unterrichtet, dutzende Unterrichtsstunden ohne Lehrkräfte verbracht. Die Auszubildenden werden mit autodidaktischen Aufträgen überhäuft, sie sollen sich selbst gegenseitig prüfen. Insbesondere jene Auszubildenden, die kurz vor ihrem staatlichen Examen stehen, sind in Sorge sowohl hinsichtlich ihrer Prüfung als auch bezüglich ihrer Befähigung in einer anschließenden qualifizierten Berufsausübung.
Die Situation ist schon länger bekannt und war schon mehrmals Gegenstand klinikinterner Beratungen. Allein heute hatten fünf Kurse keinen Unterricht, zwei Kurse wurden einfach nach Hause geschickt, andere wurden mit so genannter Stillarbeit beschäftigt.
ver.di erwartet das sofortige Einsetzen eines Krisenmanagements. Unverzüglich sind neue Stellen für Pflegepädagogen zu besetzen. Als Notlösung muss die Uniklinik in der Übergangsphase Referenten aus dem eigenen Klinikbetrieb zur Verfügung stellen. Alle prüfungsrelevanten Inhalte müssen bis zum Examen vermittelt werden.
Die Gewerkschaft ver.di unterstützt die Auszubildenden in ihren berechtigten Forderungen und fordert ein Einschreiten der Aufsichtsbehörden. Der Umgang mit den Pflegeauszubildenden in Homburg sei ein weiterer Beleg für die geringe Wertschätzung, die man den Pflegenden entgegenbringe.
So werde man den Pflegenotstand nicht lösen, betonte ver.di-Pflegeexperte Michael Quetting in Homburg. Für eine gute Ausbildung und Wertschätzung der Auszubildenden muss genügend Zeit und Personal zur Verfügung gestellt werden. Wieder ein Punkt, der die überfällige Entlastung in der Pflege eindeutig belegt. Auf jeden Fall ein Grund mehr, sich dem Kampf um einen Landestarifvertrag für Entlastung anzuschließen.
Dies ist eine redaktionelle ubearbeitete Pressemitteilung der Ver.di Saar Trier.