Geschäftslage und Geschäftsaussichten leicht verbessert
Von Verena Klas / IHK Saarbrücken
Der Aufschwung an der Saar ist trotz der schwächelnden Weltkonjunktur weiterhin intakt. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen, die sich im März gegenüber dem Vormonat kaum verändert haben.
Der IHK-Lageindikator ist leicht um 0,4 Punkte auf 35,1 Zähler gestiegen. Er erreichte damit den höchsten Wert seit dem vergangenen Sommer. Leicht verbessert haben sich auch die Aussichten der Unternehmen für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator stieg um 0,2 Punkte auf 2,5 Zähler. Das heißt: Die Unternehmen erwarten weiterhin mehrheitlich eine Fortsetzung der moderaten Aufwärtsbewegung. „Die Saarwirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Wichtigster Konjunkturtreiber bleibt der Export. Positiv zu Buche schlagen vor allem die steigenden Ausfuhren in die USA und nach Süd- und Westeuropa. Zusätzliche Impulse kommen aber auch vom privaten Konsum, der durch die hohe Beschäftigung und steigende Einkommen gestützt wird. Aus unserer Sicht gibt es deshalb derzeit keinen Grund, unsere Wachstumsprognose von 1,5 Prozent für dieses Jahr abzuschwächen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen die März-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten.
Insgesamt bewerten 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 48 Prozent mit befriedigend und 9 Prozent mit schlecht. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass sich die Industriekonjunktur an der Saar auf eine breite Basis stützen kann: Lebhafte Geschäfte melden vor allem der Fahrzeugbau, die Keramikindustrie, die Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik sowie die Gummi- und Kunststoffindustrie. Im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, im Stahlbau, im Ernährungsgewerbe und in der Pharmaindustrie ist die Lage überwiegend befriedigend. In der Stahlindustrie drücken Dumpingpreise auf die Stimmung.
Im Dienstleistungsbereich berichten 95 Prozent der befragten Betriebe über gute oder befriedigende Geschäfte. Rund läuft es vor allem bei den unternehmensnahen Dienstleistern, im IT-Bereich und mit Abstrichen im Handel.
Investitionsneigung bleibt gedämpft.
Die Unternehmen gehen mit verhaltenem Optimismus in die Frühjahrs- und Sommermonate. Rund 13 Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 77 Prozent mit gleich bleibenden und 10 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die positive Grundstimmung ist allerdings nicht gänzlich ungetrübt. Das zeigt eine Sonderumfrage der IHK zu den beabsichtigten Investitionen der Unternehmen in diesem Jahr. Danach planen zwar 16 Prozent der Unternehmen mit höheren Investitionen, allerdings wollen auch 21 Prozent weniger investieren als im Vorjahr. Die schwache Investitionsneigung drückt sich auch in den Investitionsabsichten aus: Das dominante Investitionsmotiv ist der Ersatzbedarf (32 Prozent). Danach folgen Forschung und Entwicklung (24 Prozent), Umweltschutz (18 Prozent) und Rationalisierung (16 Prozent). Investitionen zur Kapazitätserweiterung liegen an letzter Stelle (9 Prozent). „Trotz günstiger Finanzierungsbedingungen infolge der Null-Zins-Politik der EZB, ist auch in diesem Jahr keine nachhaltige Belebung der Investitionsnachfrage zu erwarten. Neben der aktuellen Konjunkturschwäche in China und den zahlreichen geopolitischen Risiken bereiten den Unternehmen die zunehmende Regulierung am Arbeitsmarkt und steigende Stromkosten Sorgen“, so Klingen.
Dies ist eine redaktionelle unbearbeitete Pressemitteilung der Industrie und Handelskammer.