„Ein Zeichen der Solidarität“
Von Helmut Paulus / Evangelische Kirche Saar
Afrikanische Christen überreichen 1000 US-Dollar für Flüchtlingshilfe der Evangelischen Kirche Saar.
„In unserer Partnerschaft verfolgen wir aufmerksam alles, was bei unseren Freunden passiert, und helfen uns gegenseitig“, sagte Kambale Kilumbiro Superintendent aus dem Kirchenkreis Goma der Communauté Baptiste au Centre de L’Afrique in der Republik Kongo. Deshalb haben Christen im Kirchenkreis am Kivu-See Geld gesammelt, um den Flüchtlingen zu helfen, die nach Deutschland gekommen sind. Dabei sei „die bescheidene Summe von 1.000 US-Dollar“ zusammengekommen, so Kambale Kilumbiro. Die Spende wurde jetzt in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Lebach an das Diakonische Werk an der Saar (DWSAAR) übergeben. Sie geht in das Projekt „NOUR“, in dem Flüchtlingsfrauen betreut werden.
„Wir haben vom Kirchenkreis Saar-West Hilfe erhalten nach dem Vulkanausbruch im Jahre 2002 und während des langjährigen Krieges im Osten des Kongo, um die Flüchtlinge zu versorgen, die wir in Kirchen und kirchlichen Schulen untergebracht haben. Für diese Hilfe sind wir sehr dankbar. Deshalb wollen wir auch ein Zeichen der Solidarität setzen“, sagte der Superintendent aus Goma. Seit 30 Jahren besteht die Partnerschaft mit dem Evangelischen Kirchenkreis Saar-West. Anlässlich des Jubiläums ist nun eine Delegation aus Goma im Saarland.
„Ich bin hoch erfreut und gleichzeitig tief beschämt“, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Saar-West, Christian Weyer. Einerseits zeige die Spende, dass die Partnerschaft keine Einbahnstraße mehr sei, andererseits sei die Situation von Flüchtlingen in Deutschland mit der in Goma nicht vergleichbar. Weyer bedankte sich für das „große Engagement der Christen in Goma für die Probleme hierzulande“. Er betonte die gute Partnerschaft über 30 Jahre hinweg: „Wir erleben gerade wie wichtig es ist, dass wir Teil der weltweiten Ökumene sind, dass wir voneinander lernen und uns gegenseitig helfen können.“
Wolfgang Biehl aus der Geschäftsführung des DWSAAR bedankte sich bei der Delegation aus Goma und bat darum, den Dank allen Christen im Kirchenkreis Goma weiterzugeben. „Die Situation in der Sammelunterkunft ist sehr belastend, vor allem für allein reisende Frauen, die auf ihrer Flucht von der Familie getrennt wurden, oder für allein erziehende Frauen“, sagte Biehl. Dazu kämen Erlebnisse von Gewalterfahrung im Herkunftsland und auf der Flucht. Deshalb biete das DWSAAR den Frauen eine spezielle Betreuung und unter anderem Sprachkurse. Hier können sie ungestört lernen, ihre Kinder werden im Raum nebenan betreut.
1986 wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen dem Kirchenkreis Goma und dem damaligen Kirchenkreis Saarbrücken (heute Saar-West) geschlossen. Durch wechselseitige Besuche bekam die Partnerschaft Namen und Gesichter. Sehr wichtig ist der geistliche Austausch. Dazu gehört die gemeinsame Vorbereitung der jährlichen Partnerschaftsgottesdienste. Christinnen und Christen aus dem Saarland haben Patenschaften für 66 bedürftige Schüler und Studenten übernommen. Durch finanzielle Hilfe in den Notsituationen nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo und bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen hat der Kirchenkreis Saar-West dazu beigetragen, akute Not zu lindern. Außerdem werden jährlich mit 10.000 Euro Projekte im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich gefördert. Dabei handelt es sich immer um eine Teilfinanzierung, das heißt um Hilfe zur Selbsthilfe. Die Gelder für die Hilfe in Notsituationen und für die jährlichen Projekte stammen nicht aus Kirchensteuern, sondern ausschließlich aus Spenden, Kollekten und Erlösen von Gemeindefesten.
Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft ist ein Festgottesdienst an Christi Himmelfahrt, 5. Mai, um 10 Uhr in der Saarbrücker Ludwigskirche. Superintendent Kambale Kilumbiro wird neben dem Superintendent des Kirchenkreises Saar-West, Christian Weyer, den Gottesdienst mitgestalten. Ebenfalls im Gottesdienst mitwirken wird der ehemalige Oldenburger Bischof Pfarrer i.R. Peter Krug, der in seiner Zeit als Superintendent in Saarbrücken die Partnerschaft mitbegründete. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Gospelchor Saarbrücken. Im Anschluss an den Gottesdienst wird ein neuer Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.
foto.evks/Paulus
Dies ist eine redaktionell unbearbeidete Pressemitteilung der Evangelische Kirche Saar.