Neues von den Schneeleopardenzwillingen

Die Jungtiere von Schneeleopardin Luisa sind nun einen Monat alt – ein tierischer Rückblick im Neunkircher Zoo. Neues von den Schneeleopardenzwillingen

Von Neunkircher Zoo

Neunkirchen. Im Neunkircher Zoo wurden am Samstagnachmittag des siebten Mai 2016 zwei Jungtiere von Schneeleopardin Luisa geboren.

Eine Premiere im Zoo in der Kreisstadt Neunkirchen und zudem etwas ganz Besonderes, denn es gibt nur noch wenige Tausend dieser faszinierenden Tiere. Die Geburt konnte über eine Webcam des NABU live mitverfolgt werden.
Die Schneeleopardenmutter Luisa kümmert sich vorbildlich um ihren Nachwuchs, während Vater Sagar, wie in der Wildbahn auch, keine Notiz von der Geburt nahm. Schneeleoparden kommen nur zur Paarungszeit zusammen, die Jungtiere werden von den Müttern aufgezogen.

Letzte Woche wurde es für alle tierischen und menschlichen Beteiligten jedoch aufregend: Luisa ließ sich das erste Mal für wenige Minuten stressfrei und behutsam von ihrem Nachwuchs trennen. Die für die Schneeleoparden zuständigen Tierpfleger Marc Busch und Benjamin Feltes, Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch und Zootierärztin Henrike Alma Gregersen, nutzten die Gelegenheit und nahmen die beiden kleinen Wonneproppen das erste Mal direkt in Augenschein.

Dazu gab es einen besonderen Anlass: Wie auch einige Schneeleoparden-Fans aus Deutschland und Europa, so bemerkte das Zoo-Team, dass in der NABU-Webcam nur fünf Augen reflektieren, nicht sechs. Bei der aus Rücksicht auf Luisa sehr kurzen Untersuchung konnten neben dem Geschlecht und dem Allgemeinzustand der Jungtiere feststellt werden, dass deren Augen zwar alle geöffnet sind, sich bei dem weiblichen Welpen aber ein sogenanntes Roll-Lid gebildet hat. Dabei krümmt sich das Lid – in diesem Fall nach innen. Da die auf dem Augapfel reibenden Wimpern zu Irritationen führen können, wurde in Abstimmung durch die Zootierärztin mit auf Augenheilkunde spezialisierten Kollegen das weitere Vorgehen entschieden. Momentan werden die Lider durch kleine Metallklammern in Position gehalten – ob überhaupt eine Operation nötig sein wird, werden die kommenden Untersuchungen zeigen.

Bei den beiden wohlgenährten Jungtieren handelt es sich um ein Männchen und ein Weibchen. Ihnen wurde ein kleiner Mikrochip als unverwechselbarer Personalausweis unter die Haut implantiert. Sie werden natürlich auch regelmäßig gewogen: Aktuell bringt der kleine Schneeleopardenkater schon über 2,6 Kilogramm auf die Waage, seine Schwester knappe 2,5 Kilogramm.
Bis die beiden jungen Schneeleoparden Namen bekommen und auch für alle kleinen und großen Besucher nicht nur über die NABU-Webcam zu sehen sind, werden noch ein paar Wochen vergehen.

Der Neunkircher Zoo setzt sich mit seiner Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Schneeleoparden für die Erhaltung der Art ein. Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen Gärten eine Reservepopulation von mindestens 200 genetisch möglichst unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden. Für genetische Vielfalt sorgt bei dem Schneeleoparden-Nachwuchs die Mutter Luisa in besonderem Maße: Ihre Großmutter Dshamilja wurde in der Wildbahn geboren und als Jungtier vom NABU vor 16 Jahren in Kirgistan aus den Händen von Wilderern befreit. Zur medizinischen Versorgung wurde sie nach Deutschland gebracht und gesund gepflegt. Seit wenigen Tagen sind Luisa Zwillinge offiziell sowohl im EEP, als auch im internationalen Zuchtbuch erfasst und tragen die Nummern 3234 und 3235.

Im Neunkircher Zoo kann die Schneeleopardin Luisa auch zukünftig bei der Aufzucht ihres Nachwuchses über die drei NABU-Webcams beobachtet werden.
Die Kameras übertragen auf www.NABU.de/leos-live aus der „Schneeleopardenschlucht“und aus der Wurfbox das Leben der frischgebackenen Neunkircher Schneeleopardenfamilie. Ein Monitor in einer der Besucherhöhlen ermöglicht beim Zoobesuch den Blick in die Wurfbox.

foto. monsieurmaurice.de

Dies ist eine redaktionell unbearbeitete Pressemitteilung des Neunkircher Zoo.