CJD und Stadtverwaltung kooperieren bei Praktika und Betreuung
Von Stadt Homburg
Perspektiven für Flüchtlinge, abgekürzt PerF, so heißt ein aktuelles Programm der Bundesagentur für Arbeit und der regionalen Jobcenter, das Asylberechtigten und anerkannten Flüchtlingen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz helfen soll.
Die Stadtverwaltung Homburg hat im Rahmen dieses Programms derzeit sieben Praktikanten übernommen, die vom Christlichen Jugenddorf Berufsbildungswerk (CJD) in Schwarzenbach betreut werden.
Die Beigeordnete Christine Becker hat den Kontakt zum CJD hergestellt. Im CJD selbst werden derzeit fast 30 Praktikanten durch das Programm PerF betreut, wie Teamleiter Michael Staß und Projektleiter Peter Paulus erklären. Generell besteht PerF aus drei Phasen, zu denen zunächst ein Profiling, die Vermittlung interkultureller Kompetenzen sowie die Sprachförderung gehören. In Phase 2 gehen die Praktikanten eineinhalb Monate an vier Tagen pro Woche in einem Betrieb. Dabei werden sie weiterhin von den Betreuern des CJD intensiv begleitet und erhalten am fünften Tag der Woche den gewohnten Sprachunterricht im CJD.
In der abschließenden Phase 3 werden die Teilnehmer bei Bewerbungen unterstützt, erhalten sie Hinweise zum Umgang mit der Jobbörse und bei der Arbeitsplatzsuche sowie weiterhin ihre Sprachförderung.
Zu den Praktikanten, die sich derzeit während der Phase 2 ihrer Maßnahme im Rathaus befinden, gehört auch der Syrer Firas Shahin, der bei Roland Ecker in der Hochbauabteilung eingesetzt ist. Obwohl Shahin erst vier Monate in Deutschland ist, versteht er schon sehr gut, was gesprochen wird und spricht selbst auch überraschend gut deutsch. Der gelernte Architekt kümmert sich eigenständig um Projekte, da er mit dem CAD-System arbeiten kann, erklärt Roland Ecker. Lediglich hiesige Vorschriften oder die DIN sind für Shahin noch Neuland.
Firas Shahin wohnt in Bexbach und fühlt sich im Rathaus recht wohl. Weitere Praktikanten sind im Baubetriebshof im Einsatz – sowohl in der Grünpflege als auch als Handwerker in der Schreinerei, der Kfz-Werkstatt oder als Maler, erklärt Heike Bauer vom Personalamt. Sie bringt einen weiteren Aspekt ins Gespräch: „Die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen hilft nicht nur diesen, bei uns Fuß zu fassen. Sie bereichert auch die Arbeitssituation unserer Kolleginnen und Kollegen. Im direkten Umgang miteinander ist es immer am einfachsten, mögliche Vorurteile abzubauen und Schranken zu überwinden.“
Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind bedankt sich bei den Mitarbeitern des CJD, aber auch bei den städtischen Beschäftigten, die sich für dieses Projekt engagieren. Auch Christine Becker dankte den Verantwortlichen des CJD und freute sich über die positive Aufnahme der Praktikanten in der Stadtverwaltung. „Diese Form der Integration steht uns gut zu Gesicht“, betont sie.
Lob für die funktionierende Kooperation gibt es auch von Peter Paulus und Michael Staß. Staß sieht die Bereitschaft, Praktikanten aufzunehmen, allerdings nicht überall so ausgeprägt wie bei der Stadtverwaltung. Die Wirtschaft sei hier leider noch etwas zurückhaltend. Sein Ziel ist es, die jüngeren Flüchtlinge unter 25 Jahren in eine Ausbildung zu vermitteln, während er für ältere Personen ihren Fähigkeiten entsprechend passende Arbeitsplätze finden möchte.
Für Peter Paulus ist es auch wichtig, dass nach dem zwölfwöchigen PerF-Programm rasch ein Integrationskurs folgen könne. Sein Wunsch für die Flüchtlinge besteht darin, dass für diese nach dieser Maßnahme keine zu großen Lücken entstehen, damit diese „am Ball“ bleiben können.
Dies ist eine redaktionell unbearbeidete Pressemitteilung der Stadt Homburg.