Auftakt der zweiten Maßnahme für Kinder aus Syrien und Deutschland.
Von Stadt Homburg
Kühe, Ziegen, sprechende Affen, Prinzessinnen, Zombies, Oma, Opa, sogar Kochtöpfe und alte Säcke – zum Auftakt der zweiten Auflage des Projektes „Willkommen in unserer Stadt“ gastierte der senegalesische Autor, Schauspieler, Musiker, Tänzer und Geschichtenerzähler Ibrahima „Ibou“ Ndiaye in der Homburger Stadtbibliothek.
Mit seiner Trommel, Zahlen und Wörtern aus seiner Muttersprache sowie einer traditionellen afrikanischen Geschichte begeisterte er bei seinem Auftritt die 20 syrischen und deutschen Kinder aus der Erbacher Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn. Damit sie den Sinn der Erzählung unmittelbar verstehen konnten, bezog er sie mit unterschiedlichen Rollen ins Handlungsgeschehen ein. Bei dem Projekt gehe es nicht nur darum, sich gegenseitig, sondern auch den Stadtteil Erbach besser kennen zu lernen und darüber hinaus das Lesen mit dem Einsatz digitaler Medien zu verknüpfen, betonte Karolina Engel, Fachgebietsleiterin Grundschule am Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), die das Konzept erarbeitet hat. Nach dem erfolgreichen Start im Frühsommer in der Stadtmitte steht nun mit Erbach der größte Homburger Stadtteil im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn werden gemeinsam eine interaktive Schnitzeljagd durch Erbach erarbeiten. Betreut werden sie dabei von dem Medienpädagogen Hendrik Kort und einem deutsch-syrischen Team von Ehrenamtlichen. Während die Kinder aus Syrien durch den Einsatz verschiedener Medien sprachlich auf den Kontext „In der Stadt“ vorbereitet werden, entwerfen die deutschen Kinder parallel dazu einen Stadtrundgang unter dem Motto „Was ist für Kinder, die neu in Erbach sind, interessant? – Was müssen sie unbedingt sehen?“. An einem Samstag im November werden alle am Projekt beteiligte Kinder Erbach mit ihren Betreuern erkunden und dabei Stationen in Form von Fotos und kleinen Filmen auf Tablet-PC’s festhalten und sie danach in eine virtuelle Schnitzeljagd umsetzen. Das Willkommensprojekt ist eines von vielen Teilprojekten, die in den letzten anderthalb Jahren im Rahmen des „Netzwerks Lesekompetenz Homburg“ von Karolina Engel und der Leiterin der Stadtbibliothek, Andrea Sailer, entwickelt wurden. Vor kurzem wurde das Homburger Projekt in der Kategorie „Herausragendes kommunales Engagement in der Leseförderung“ sogar für den Deutschen Lesepreis 2016 nominiert.
Foto: Bernhard Reichhart/Stadt Homburg