Kein Bericht von Seiten des Vereins.
Von Motz
Da uns immer wieder Anfragen erreichen, was auf dem Fanmeeting letzte Woche gesagt wurde, und es von Seiten des Vereins anscheinend keinen Bericht gibt ( das war auch schon mal anders), hier nun ein paar Zeilen dazu.
Etwa 25 FCH-Fans fanden sich zum zweiten Fanmeeting der laufenden Saison in der Stadionklause ein. Wie üblich hatten zunächst die Herren vom Verein das Wort. Im Vordergrund stand natürlich die sportliche Entwickelung der Vorrunde und auch der Vorbereitung. Von der sportlichen Leitung wurde immerhin offen darüber gesprochen, dass man derzeit nicht zufrieden sein kann. Nach den Abgängen von Kinoshita und Colak, sowie den langfristigen Ausfällen von Steimetz, Schäfer und N.Fischer, wurden nun fünf neue Spieler verpflichtet. Vor allem die drei Neuzugänge Heerings, Markiet und Kluft haben zumindest das Potenzial die ersten Bausteine für den „neuen“ FCH zu sein. Auch wenn es beim Fanmeeting nicht offen ausgesprochen wurde, gibt es hartnäckige Gerüchte, dass der Verein in der neuen Saison den Angriff auf die vorderen Tabellenplätze plant. Dass man den Kader um diese Ziele erreichen zu können ordentlich umkrempeln muss, dürfte angesichts des sportlichen Stillstandes mit Tendenz nach Unten unumgänglich sein.
Der seit Sommer beim FCH tätige neue Sicherheitsbeauftragte Bernhard Benz hat sich beim Treffen ebenfalls vorgestellt. Es war ein schwacher, teilweise schon etwas peinlicher Auftritt, der bei vielen Fans mehr als einmal Kopfschütteln hervorgerufen hat.
Richtig interessant wurde es als der Fanbeauftragte überraschend den hohen Herren die Möglichkeit gab ihre Meinung darüber was sie an den Fans und dem Umfeld stört kundzutun. Hier wurde zum einen die Unterstützung der Mannschaft angesprochen, als Beispiel diente dabei die grandiose Unterstützung beim Pokalendspiel in Dillingen gegen Elversberg, auf der anderen Seite dann aber die Verwunderung warum drei Tage später in der Liga gegen den gleichen Gegner die meisten der Fans nicht anwesend waren. Generell hätte man sich bei einigen Spielen eine bessere Unterstützung erhofft. Was den Herren besonders ein Dorn im Auge zu sein scheint ist die generell schlechte Stimmung im Umfeld der damit verbundenen Kritik am Verein und diversen handelnden Personen. Obwohl man immer wieder betonte das man kaum selber im Fan-Forum oder auf sonstigen Seiten mitliest, ist man offensichtlich aber immer bestens informiert, was im Internet so alles kritisiert wird. In diesem Zusammenhang wurde dann eine Lobeshymne auf alles gesungen was sich in den letzten Jahren zum Positiven beim FCH verändert hat (Kunstrasenplatz, Geschäftsstelle etc.).
Von Seiten der Fans wurde in diesem Zusammenhang kritisiert, dass die schlechte Stimmung auch damit zusammenhängt, dass praktisch überhaupt keine Beziehung zur Mannschaft besteht. Viele Spieler gehen z.B. direkt nach dem Spiel nach Hause, und wenn mal Spieler in die Vereinsgaststätte kommen verschwinden sie direkt hinter dem zugezogenen Vorhang im Nebenzimmer. Auch sonst ist festzustellen, dass viele Spieler eher auf Distanz zu den Fans sind. Früher sah die Beziehung zwischen Fans und Spielern ganz anders aus. Die Zukunft wird zeigen ob sich das Verhältnis wieder bessern kann.
Weitere Themen waren u.a. die weiterhin eher mäßige Öffentlichkeitsarbeit (trotz Wechsel des Pressesprechers), die VIP-Lounge, und der Trainingsplatz.
Von Fanseite wurde der Wunsch geäußert den seit 10 Jahren vor sich hin rottenden und vom FCH als Abstellkammer genutzten ehemaligen Buspavillion vor Block 1 als Anlaufstelle der Fans vor den Heimspielen nutzen zu können.
Zur seit Jahren unerträglichen Toilettensituation wurde von Herbert Eder mitgeteilt, dass man sich in guten Gesprächen befindet und man vielleicht noch in der laufenden Saison eine Lösung finden wird. Wir wagen zu zweifeln, aber es sind schon merkwürdigere Dinge passiert.
Keine Rede war dagegen von der überfälligen Mitgliederversammlung. Zum Ergebnis zur vor einiger Zeit gestarteten Umfrage über den FCH wurde ebenfalls nichts gesagt.
Den sinkenden Zuschauerschnitt und den immer leerer werdenden Fanblock begründete man einfach mit dem „demografischen Wandel“. Manchmal hat man das Gefühl, dass man bei der versteckten Kamera ist. Ein so falsche und die Intelligenz der Anwesenden beleidigende Begründung muss man erstmal finden. Hut ab. Lösungen wie man dagegensteuern will wurden keine präsentiert. Ist ja auch schwierig zu lösen, wenn man offensichtlich glaubt, dass die 16-25-jährigen im Fanblock wohl wegsterben anstatt einfach nur nicht mehr zu kommen.
Kritik gab es zum Abschluss auch noch vom Fanbeauftragten in Richtung Verein. Hier wurde im Allgemeinen kritisiert, dass zu wenig in Sachen Fanarbeit gemacht wird. Als Beispiel nannte er, dass im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen, erneut keine Fanreise mit entsprechendem Programm ins Trainingslager angeboten wurde, aber auch Dinge wie Stadionfest oder sonstige Fan-Angebote, die sehr zu wünschen übrig lassen.
Bereits jetzt wurde für April ein weiteres Fanmeeting angekündigt, um aufzuarbeiten was sich bis dahin an den angesprochenen Punkten geändert hat.