Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in den letzten 20 Jahren gewachsen.
Von Ministerium Arbeit Soziales
Das ist das Ergebnis des fünften Armuts- und Reichtumsberichts aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Für die saarländische Arbeitsministerin Anke Rehlinger ist dies ein alarmierendes Signal: „Die ungleiche Verteilung des Wohlstands spaltet unsere Gesellschaft und bedroht unseren sozialen Zusammenhalt.“ Erst mit der Einführung des Mindestlohns konnten 4 Millionen Menschen Lohnzuwächse erzielen, jedoch seien weitere Maßnahmen nötig. „Wir müssen das Auseinanderdriften stoppen“, sagt die Ministerin. Dabei müsse auch eine Diskussion über die Besteuerung von Kapitaleinkünften und die erneute Reform der Erbschaftsteuer auf die Agenda.
Von der ungleichen Vermögensentwicklung sind besonders Kinder betroffen. Kinderarmut ist häufig das Ergebnis der Erwerbsarmut der Eltern. Im Saarland lebten 2016 rund 10.000 Kinder im SGB-II-Bezug in Alleinerziehenden-Haushalten unterhalb der Armutsgrenze. Rehlinger: „Kinderarmut bekämpfen wir am besten durch gute Arbeit und faire Löhne für die Eltern. Der Weg dahin sind Qualifizierung, aktive Arbeitsmarktpolitik, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, flexible Betreuungszeiten und kostenfreie Betreuungsangebote.“ Auch müsse man ein Recht auf befristete Teilzeit gesetzlich verankern. „Damit schaffen wir für Eltern nach der Familienphase eine verlässliche Arbeitsplatzperspektive und senken das Armutsrisiko der Kinder“, betont die Ministerin.