LPH sensibilisiert Lehrer im Umgang mit Gewalt an Schulen.
Ministerium Sozials, Gesundheit, Frauen .u. Familie
Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) bietet auch in diesem Frühjahr und im Herbst Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer an.
Die Nachfrage an der Qualifizierungsreihe „Deeskalation und Konfrontation in Erziehung und Unterricht“ ist so hoch, dass es bereits eine Warteliste für die Reihe im Herbst gibt.
„Ein Viertel aller Lehrer in Deutschland war laut Forsa-Umfrage bereits mindestens einmal während der beruflichen Laufbahn Opfer von Gewalt in der Schule. 6 Prozent der befragten Lehrer gaben sogar an, dass sie an ihrer Schule schon einmal körperlich angegriffen wurden. Das ist eine erschreckend hohe Zahl“, sagte Professor Dr. Günter Dörr, Direktor des Landesinstituts für Präventives Handeln. Auch gäben 42 Prozent der Befragten an, dass sie sich mehr Fortbildungen für Lehrer zum Umgang mit dem Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“ wünschen würden. „Wir als Landesinstitut bieten daher sowohl Fortbildungen als auch Beratung im Bereich der Gewaltprävention und –intervention an“, so Dörr.
Andreas Klär, Trainer am LPH erklärt, worum es in der Fortbildung geht: „Selbsterfahrung und Handlungsorientierung sind essentielle Bestandteile unseres Konzepts, um Gewalt im Schulalltag zu vermeiden. Dabei wird die Beziehung der Schüler untereinander, die Lehrer-Schüler-Beziehung und ein positives Selbstbild jedes einzelnen als wichtiger präventiver Faktor betrachtet. Auch möchten wir das Handlungsrepertoire von Lehrern in akuten Konfliktsituationen erweitern. Am Ende geht es um die Erkenntnis, dass Beziehungsaufbau und Deeskalation eng mit einer grundsätzlichen inneren Haltung verbunden sind, die nach der Ausbildungsreihe durch die Teilnehmer an die Schulen getragen werden soll.“
Das kann Schulsozialarbeiterin Ines Lauer, eine Teilnehmerin der Reihe, bestätigen: „Ich habe gelernt, wie ich den Schülern gegenüber wertschätzend aber zugleich auch klar und konsequent sein kann“. Prof. Dr. Dörr betont, dass das LPH die Schulen auch nach der Qualifizierungsreihe in ihrer Arbeit gegen Gewalt z.B. in Form von pädagogischen Tagen weiter begleitet.
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