Landesjugendring Saar hält Streichung des Halberg Open Air für falsches Signal.
Von Landesjugendring Saar
Wie ein Paukenschlag kam die Meldung des Intendanten Prof. Thomas Kleist: Der SR muss aufgrund falscher Beitragsschätzungen auf Bundesebene Einsparungen im Programm ankündigen.
Wenn diese Nachricht nicht schon schlimm genug wäre, so soll als größte angeprangerte Sparmaßnahme zunächst das frühere Schülerferienfest, jetzt „Halberg Open Air“, einfach ab 2018 weggespart werden.
„Hier wird eine Negativentwicklung wieder einmal auf dem Rücken der Jugend, somit der künftigen Hörenden ausgetragen“, so Tobias Wolfanger, Vorsitzender des Landesjugendrings Saar. Das Halberg Open Air zählt für viele zu einem Highlight zum Beginn der Sommerferien. Damit ist es auch eines der wichtigsten Identifikationswerkzeuge der Kinder und Jugendlichen im Saarland mit ihrem Saarländischen Rundfunk. „Denn genau dort ist es allen jungen Menschen möglich, unabhängig von ihrem oder dem Geldbeutel der Eltern, gemeinsam zu feiern und gute Musik zu hören“, so Wolfanger.
Und die Erhebungen des anerkannten Wissenschaftlers Prof. Schrapper (Universität Koblenz) geben der Meinung des Landesjugendrings recht: Zur eigenen Freizeitgestaltung geben 85,7 % der befragten jungen Menschen (2015) an, sich am häufigsten mit Musik hören die Zeit zu vertreiben, gefolgt von 82,0% sich mit Freunden treffen. Beide Aspekte hat das Halberg Open Air der letzten Jahre erfolgreich umgesetzt.
Der Vorstand des Landesjugendrings fordert, diese Entscheidung im Sinne der jungen Menschen im Saarland noch einmal zu überdenken und sich eventuell auch neue Konzepte zu überlegen. „Es müssen ja auch nicht immer drei oder vier Topacts sein, sondern man kann den Fokus auch nochmal mehr auf Local Heros setzen“, schlägt Wolfanger vor.
Wichtig ist vor allem, dass sich der Rundfunk intensiv um die Zielgruppe „Zukunft“ kümmert. Denn der öffentliche Rundfunk ist eine wichtige Säule unserer Demokratie und Eigenständigkeit im Saarland und soll auch für die Jugend von Morgen noch erhalten bleiben. „Dann aber bitte auch mit Inhalten für diese Zielgruppe“, so Wolfanger.
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