Innenstaatssekretär Christian Seel überreicht Bundesverdienstorden.
Innenstaatssekretär Christian Seel hat im Rahmen einer Feierstunde am Mittwoch, 08. November 2017, den beiden Bexbacher Bürgern, Anton Poll und Gottfried Leis, den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
„Die Verleihung des Verdienstordens macht deutlich, wie sehr unser Land die Leistungen seiner Bürgerinnen und Bürger schätzt“, so Staatssekretär Seel in seiner Laudatio. „Mit großem Respekt vor den heute gewürdigten ehrenamtlichen Leistungen, überreiche ich Ihnen diese Auszeichnung, die gleichzeitig ein ebenso schöner wie wirksamer Weg ist, den Blick auf Verdienste zu lenken, die für unser Gemeinwesen von größter Bedeutung sind.“
Zu den beiden Ausgezeichneten:
Anton Poll wurde am 22. Dezember 1938 in Frankenholz geboren. Nach der Ausbildung zum Bäcker hat der Bexbacher 1961 bei der IHK Mannheim seinen Meisterbrief im Bäckerhandwerk erworben.
Es folgten Jahre der Selbstständigkeit, eine Anstellung bei der Firma Onko und, bis zum Ruhestand 2001, die Beschäftigung als Pharmareferent bei der Firma Fournier Sulzbach.
Herr Poll ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Anton Poll war 1977 Gründungsmitglied des Vereinsrings Höchen und über Jahrzehnte in dieser Gemeinschaft tätig. Ziel war es, alle Höcher Vereine an einen Tisch zu bekommen und die Jahresplanungen untereinander abzusprechen. Es galt, Terminüberschreitungen im Dorf zu verhindern und die Vereine dadurch gegenseitig zu stärken.
Als Initiator und Macher wurde von Anton Poll 1983 u.a. das erste Höcher Dorffest ausgerichtet, viele weitere Festivitäten, wie Kirmes- und Faschingsveranstaltungen sowie Dämmerschoppen, wurden in den folgenden Jahren ins Leben gerufen.
Beim SV Höchen wirkte Anton Poll seit 1962 mit, anfänglich als Mannschaftsbetreuer im Fußball, mehr als 10 Jahre (1975 bis 1986) als Vorsitzender des Vereins und als Schatzmeister. Poll war Übungsleiter-Tischtennis und Abteilungsleiter und hat 2010 eine Damenmannschaft im SV Höchen mit gegründet.
Anton Poll war 1979 an der Gründung des Sportverbandes Bexbach mit beteiligt und seitdem auch Ortsvertreter für seinen Stadtteil. Von 1983 bis 1992 leitete er den Sportausschuss für Fußball.
In der Kommunalpolitik ist Anton Poll seit 1982 aktiv, war für die CDU 15 Jahre lang im Ortsrat.
Von 2005 bis 2008 übernahm Poll eine Tätigkeit als Hauptschöffe am Amtsgericht Neunkirchen.
Auch heute noch ist Anton Poll in der Seniorenunion Bexbach und dem Pensionärsverein Höchen sozial engagiert.
Gottfried Leis wurde am 19. Dezember 1949 in Oberbexbach geboren, machte nach der Schule eine Ausbildung zum Landwirt und legte nach dem Besuch der Meisterschule 1974 seine Meisterprüfung mit Erfolg ab.
Im Sommer 1987 übernahm Leis den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern (50 ha und 105 Rinder, davon 45 Milchkühe) und baute diesen kontinuierlich zum „Pferdehof“, dem Eckersberger Hof, um. 1999 absolvierte er seine Abschlussprüfung zum Pferdewirt in Zucht und Haltung.
Gottfried Leis ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.
Bereits 1960 war Leis Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr in Oberbexbach und hat diese als Stadtjugendwart (von 1976 bis 1987) zu einer großen Jugendorganisation ausgebaut und zu einer festen Größe für die Nachwuchsgewinnung innerhalb der Feuerwehr gemacht.
Leis plante und organisierte etliche Stadt- und Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehr, machte sich auch international um freundschaftliche Beziehungen zwischen den Wehren verdient.
Gottfried Leis war von 1987 bis 1996 Löschbezirksführer in Oberbexbach und gleichzeitig stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bexbach. Von 1996 bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Feuerwehrdienst im Februar 2013 war Leis Wehrführer der FFW der Stadt Bexbach.
In seine Amtszeit als Löschbezirksführer fiel auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses (von 1990 bis 1993), den Gottfried Leis vorangetrieben hat, ebenso wie etliche Planungen und Neuanschaffungen von Löschfahrzeugen im gesamten Stadtbereich Bexbach.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst wurde Gottfried Leis von den Mitgliedern des Löschbezirks zum Ehrenlöschbezirksführer und von der Wehr der Stadt zum Ehrenwehrführer gewählt.
Zum Hintergrund:
Der Bundesverdienstorden wurde 1951 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet, zwei Jahre nachdem das Grundgesetz verkündet worden war, die ersten Wahlen zum Bundestag nach Kriegsende stattgefunden hatten und die erste Bundesregierung mit Konrad Adenauer an der Spitze gebildet worden war. Mit der Stiftung des Ordens schickte die junge Bundesrepublik sich an, politische und wirtschaftliche, soziale und geistige Leistungen sowie besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise um das Gemeinwohl zu ehren, also das Wirken ihrer Bürgerinnen und Bürger, die ja eigentlich den Staat ausmachen, ins Rampenlicht zu rücken. Seit nunmehr mehr als 65 Jahren haben namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie zahllose Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem direkten Umfeld ehrenamtlich wirkten, diese höchste Anerkennung erhalten, die unser Land verleihen kann.
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foto.Ministerium/ Peter Kerkrath
red.zbs