Ver.di bittet um Solidarität mit Charlotte Matheis.
Die Leitung des UKS beabsichtigt Charlotte Matheis, Personalratsmitglied und „Aktivistin für Entlastung und mehr Personal“ wegen ihrer Personalratstätigkeit außerordentlich (fristlos) zu kündigen.
Kurz vor Weihnachten, am 22.12.2017, gab der Arbeitgeber sein Anliegen auf eine außerordentliche fristlose Kündigung kund. Streitpunkt ist die Personalratstätigkeit. Charlotte Matheis hielt diese für erforderlich, die Arbeitgeberseite des UKS nicht. Anstatt dies auf normalen Wegen zu klären griff die Arbeitgeberseite zur außerordentlichen Kündigung. Ein Mittel eine unbequeme Gewerkschafterin loszuwerden.
Charlotte wurde auf der Liste der Gewerkschaft ver.di in den Personalrat gewählt. Sie ist Mitglied der ver.di-Bundestarifkommission und Mitglied der Tarifkommission Entlastung am UKS. Sie hat beim großen Streik 2006 eine wichtige Rolle gespielt und vertritt den Personalrat in der sog. „Einigungsstelle Arbeitszeiten.“ Die ehrenamtliche Gewerkschafterin engagiert sich ferner in der Vertreterversammlung der Arbeitskammer des Saarlandes.
Die 61-jährige Charlotte ist seit dem 01.10.1977, mit kurzer Unterbrechung, an den Unikliniken beschäftigt, sie arbeitet als Krankenpflegerin in der Anästhesie und erwarb sich insbesondere als Arbeitszeitexpertin an der Klinik einen Namen. In dieser Eigenschaft und als Mitglied der Tarifkommission Entlastung ist sie der Klinikleitung ein Dorn im Auge.
Die teilfreigestellte Personalrätin ist nach einer Erkrankung auch schwerbehindert und verlangt einen leidensgerechten Arbeitsplatz. Dem kam der Arbeitgeber nicht entsprechend nach. Am heutige 29.12.17 hat der Personalrat in einer Sondersitzung sich mit der Kündigung befasst. Der Personalrat lehnte das Ansinnen des Universitätsklinikums ab. Im Vorfeld hatten sich der ver.di Landesleiter Michael Blug, Bezirksgeschäftsführer Thomas Müller und der zuständige Gewerkschaftssekretär Michael Quetting in persönlichen Schreiben an die Personalratsmitglieder gewandt und deutlich gemacht, dass ver.di diese Kündigung als Angriff auf die gesamte saarländische Arbeitnehmerschaft verstehe.
ver.di hatte erst im Dezember mitgeteilt, dass die Tarifgespräche mit der Uniklinik zur Entlastung festgefahren seien. Die in der Prozessvereinbarung vom März 2017 vereinbarten Ziele würden nicht erreicht werden, die ver.di-Tarifkommission betrachte die Gespräche für gescheitert. Eine Vollversammlung der Gewerkschaftsmitglieder will am 17. Januar über das weitere Vorgehen entscheiden.
Aktuell hat eine Krebsstation der Klinik der Klinikleitung ein Ultimatum gestellt. Dringend wird mehr Personal verlangt, um gefährliche Pflege zu verhindern. Nach Ansicht von Gewerkschaftssekretär Michael Quetting versucht man nun mit der Kündigung der Kollegin Matheis, die Beschäftigten einzuschüchtern. Michael Quetting: „Beschäftigte wie Patienten brauchen dringend mehr Personal. Dafür braucht es mutige Kolleginnen wie unsere Charlotte. Deswegen stehen wir hinte r ihr. Dieser Angriff steigert lediglich unsere Entschlossenheit.“
Aktionshinweis:
Ver.di bittet dringend um Solidarität mit Charlotte Matheis und hat hierfür eine Aktion gestartet. Die Saarländerinnen und Saarlander sind aufgefordert ihren Unmut direkt beim kaufmännischen Direktor Ulrich Kerle kund zu tun und dort die Rücknahme der Kündigung zu fordern. Die E-Mail-Adresse lautet: ulrich.kerle@uks.eu
Die Saarländerinnen und Saarländer sollen auch ihre Solidarität an Helene Rauber, Vorsitzende des Personalrates, (helene.rauber@uks.eu) sowie direkt an Charlotte Matheis richten: (cmath@web.de)
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red.zbs