Sattelzug brennt nach Frontalkollsion auf Autobahn 8 bei Kohlhof aus.
Bayerisch-Kohlhof. Zu einem schweren Verkehrsunfall wurden am frühen Freitagnachmittag, 19. Januar die Feuerwehren aus Neunkirchen, Kirkel und Homburg auf die Bundesautobahn 8 auf Höhe Bayrisch-Kohlhof alarmiert. Nachdem ein Sattelzug kurz vor dem Autobahnkreuz Neunkirchen die Mittelleitplanke durchbrochen hatte und einen entgegenkommenden Lastkraftwagen gerammt hatte, ging dieser in Flammen auf. Durch den starken Rückstau und uneinsichtige Verkehrsteilnehmer hatten die Retter zunächst Probleme zur Unfallstelle zu gelangen.
Unter dem Alarmstichwort „Verkehrsunfall mit Person groß“ wurde gegen 13:00 Uhr zunächst Alarm für die Feuerwehr Kirkel sowie den benachbarten Löschbezirk Furpach der Neunkircher Wehr ausgelöst. Bereits auf der Anfahrt wies eine mächtige dunkle Rauchsäule den Weg für die Rettungskräfte. Da zunächst unklar war, ob sich noch einer der Fernfahrer in seinem Fahrzeugwrack befand mussten die Feuerwehrleute vom Schlimmsten ausgehen.
Noch auf der Anfahrt über die Anschlussstelle Kohlhof gerieten die beiden Löschfahrzeuge aus Furpach in den durch den Unfall verursachten Rückstau. Zwar hatte sich schon eine Rettungsgasse gebildet, aber die auf die Autobahn auffahrenden Löschfahrzeuge konnten nicht in sie einbiegen. Die Zufahrt in die Rettungsgasse war durch Lastwagen und Autos auf dem rechten Fahrstreifen blockiert und zunächst nicht befahrbar. Weil für die schweren Einsatzfahrzeuge zunächst kein Durchkommen bestand musste der Einheitenführer zum äußersten Mittel greifen und zu Fuß mehrere hundert Meter zur Einsatzstelle sprinten, während weitere Feuerwehrangehörige und Polizeibeamte versuchten den feststeckenden Löschfahrzeugen Platz zu schaffen. Durch das schnelle Handeln des Gruppenführers konnte so schnell die Rückmeldung übermittelt werden, dass zwei Fahrer verletzt aber in Sicherheit seien. Allerding brannte ein mit Stahlteilen beladener Sattelzug in voller Ausdehnung und die teils meterhohen Flammen drohten auf den zweiten Lastkraftwagen überzugreifen.
Etwa zeitgleich zu den Einsatzkräften aus der Gemeinde Kirkel, welche die Autobahn über das Autobahnkreuz Neunkirchen anfuhren, konnte auch der Löschbezirk Furpach die Unglückstelle erreichen. Mit mehreren Atemschutztrupps konnte gemeinsam eine Brandausbreitung auf die Zugmaschine des zweiten Lastwagens verhindert und die beiden Fahrerkabinen auf etwaige Mitfahrer hin kontrolliert werden. Hierbei konnten glücklicherweise keine Insassen mehr festgestellt werden. Über die unterdessen nachgeforderten Großtanklöschfahrzeuge aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Homburg-Mitte konnten ausreichende Löschwasserreserven für die Brandbekämpfung sichergestellt werden.
Durch die Kräfte aus Furpach und Kirkel-Neuhäusel konnte noch während der Löscharbeiten eine Wasserversorgung aus einem Unterflurhydraten im neben der Autobahn gelegenen Bayerisch-Kohlhof hergestellt werden. Hierbei wurde die Schlauchleitung durch einen Notausgang in der Lärmschutzwand direkt zu dem 4.500 Liter fassenden Tanklöschfahrzeug aus Neunkirchen verlegt. Von dort aus konnten die Leitungen auf die beiden Erstangriffsfahrzeuge aus Kirkel und Furpach verteilt werden.
Der 35-jährige Kroate und sein 64-jähriger Fernfahrerkollege aus Rumänien überstanden den Zusammenstoß wie durch ein Wunder leicht verletzt. Sie wurden durch Rettungsmittel des Deutschen Roten Kreuzes erstversorgt. An den beiden Sattelzügen entstand Totalschaden.
Nach knapp zwei Stunden konnte die Neunkircher Wehr, die mit 32 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen vor Ort war ihren Einsatz zunächst beenden. Die Nachlöscharbeiten wurden durch die örtlich zuständige Nachbarwehr aus Kirkel übernommen.
In Rücksprache mit der Polizei wurde gegen 16:40 Uhr erneut Alarm für den Löschbezirk Furpach ausgelöst. Im Rahmen der Aufräum- und Bergungsarbeiten musste die gesperrte Richtungsfahrbahn Luxemburg der Autobahn ausgeleuchtet werden. Hierzu rückte eines der Furpacher Löschfahrzeuge mit dem Anhänger-Strom/ Beleuchtung aus. Dieser Anhänger ist mit einem leistungsstarken Stromerzeuger und einem großen Lichtmast ausgerüstet. Nach flächendeckender Ausleuchtung der Unfallstelle konnte der Feuerwehreinsatz gegen 21:00 Uhr endgültig beendet werden.
text.Christopher Benkert
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