Verkehrsministerin Anke Rehlinger fordert eine schnelle Einigung.
Anke Rehlinger fordert eine schnelle Einigung bei der aktuellen Diskussion über Standards für Bahnsteighöhen in Deutschland. Der Wunsch der Deutschen Bahn nach einer einheitlichen Zielhöhe von 76 cm für alle Bahnsteige in ihrem Hauptnetz dürfe nicht zu Lasten der bereits erreichten Barrierefreiheit an Strecken mit einer überwiegenden Bahnsteighöhe von 55 cm gehen, so die Ministerin: „Ziel muss es aus Sicht des Saarlandes sein, Barrierefreiheit zu erhalten oder schnellstmöglich herzustellen, „anstatt mit Gewalt ein Konzept durchzuziehen, das womöglich erst in 50 Jahren vollständig greift und jetzt auf jeden Fall einen Rückschritt für die Barrierefreiheit mit sich bringt“.
Das Thema wurde zuletzt bei einem Treffen von Ländervertretern mit der Bahn im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur behandelt. Um einen bundesweiten Standard bei der Bahnsteighöhe zu erreichen, sollen aus der Sicht des Unternehmens Bahn sanierungsbedürftige Bahnsteige an Fernverkehrsstrecken in Zukunft einheitlich auf eine Höhe von 76 cm ausgebaut werden. Allerdings gab es 2011 bereits ein gemeinsames Zielhöhenkonzept mit 55 cm für Regionalbahnhöfe und 76 cm für Fernbahnhöfe. Folglich haben auch im Saarland zahlreiche Bahnhöfe eine Bahnsteighöhe von 55 cm, auf die dementsprechend auch die hier verkehrenden Regionalzüge mit einer Bodenhöhe von 60 cm ausgerichtet sind.
Das Problem stellt sich im Wesentlichen auf der Nahestrecke von Saarbrücken bis Türkismühle und weiter auf rheinland-pfälzischer Seite bis Mainz und Frankfurt. Auf dieser Strecke sind von den 21 Stationen auf saarländischer Seite bereits fünf auf die Höhe von 55 cm ausgebaut. 14 weitere Stationen müssen noch umgebaut werden. Die Bahn hält indes daran fest, die Bahnsteighöhe für die gesamte Strecke an derjenigen im Start- bzw. Zielbahnhof (Saarbrücken und Frankfurt mit 76 cm) zu orientieren.
Die laufende Diskussion dürfe nicht zu Planungs- und Investitionsstaus führen, so Ministerin Rehlinger: „In Ottweiler gibt es aufgrund der nicht geklärten Situation im Moment sogar einen Baustopp. Das ist sehr unbefriedigend, wir brauchen also einen Mittelweg. Sofern für Bahnhöfe bereits fertige Planungen vorliegen oder Baurecht für eine Bahnsteighöhe von 55 cm besteht, muss dieses auch weiterhin Bestand haben. Möglich wäre es etwa, einen Ausbau auf 55 cm zuzulassen und bei zukünftigen Planungen zu berücksichtigen, welche Zielwerte für neu anzuschaffende Fahrzeuggeneration gebraucht werden.“ Das Saarland werde mit Rheinland-Pfalz und Hessen zusammengehen und gemeinsame Absprachen treffen, da ja auch länderübergreifende Linien betroffen sind.
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red.zbs