Feuerwehr konnte Ausbreitung des Brandes verhindern.
Neunkirchen. Großen Schaden richtete ein Feuer in einem Getränkeabholmarkt zwischen Herder- und Auguststraße in Neunkirchen am Montagabend, 5. Februar an. Das Feuer breitete sich binnen kurzer Zeit von der Garage in der es ausgebrochen war auf die sich direkt anschließende Halle des Getränkemarktes aus. In einem von zwei Seiten geführten Löschangriff konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen eine weitere Ausbreitung des Brandes verhindern und weite Teile der Halle vor den Flammen retten.
Das Feuer brach in einer an den Getränkemarkt angebauten Garage, in der auch ein Auto abgestellt war, in einem Hof an der Auguststraße aus. Von der Garage aus sprang das Feuer im Dachbereich auf den Getränkemarkt selbst über und begann sich auch dort auszubreiten. Vor allem im Bereich eines Halbgeschosses in der Halle breitete sich der Brand aus und begann sich durch die Dachhaut zu fressen. Rechtzeitig bemerkten die Bewohner einer Einliegerwohnung im ersten Obergeschoss des Getränkemarktes den Brand und verständigten die Feuerwehr über den Notruf.
Als das erste Löschfahrzeug des um 21:34 Uhr gemeinsam mit dem Löschbezirk Wiebelskirchen alarmierten Löschbezirkes Neunkirchen-Innenstadt am Getränkemarkt in der Herderstraße eintraf liefen in der sich stetig mit Rauch füllenden Halle aufgeregt ein Mann und eine Frau, die Bewohner der Einliegerwohnung, umher. Die Beiden mussten durch einen Atemschutztrupp der Feuerwehr aus der verrauchten Halle hinaus ins sichere Freie gebracht werden. Auf dem Weg nach draußen wiesen sie den Feuerwehrleuten noch den Weg durch eine Hintertür der Halle zur brennenden Garage. In seinem Eifer zu helfen rannte der gerade erst gerettete Mann wieder zurück in die verrauchte Halle hinein, um den Feuerwehrleuten das elektrische Garagentor zu öffnen. Gerade noch konnten die Feuerwehrleute dies verhindern und ihn erneut ins Freie bringen. „In derartigen Extremsituationen neigen unter Stress und großer emotionaler Belastung stehende Menschen dazu komplett irrationale Dinge zu tun und bringen sich und andere dabei mitunter unbewusst in große Gefahr“, erklärt Feuerwehrsprecher Christopher Benkert die Reaktion des Mannes. Das gut gemeinte Öffnen des Garagentores hätte eine enorme Gefahr für die im Einsatz befindlichen Feuerwehrleute bedeutet. Durch die schlagartige Zufuhr großer Mengen frischer Luft beim Öffnen des Tores hätte sich das Feuer in Form einer Durchzündung rasend schnell und massiv ausbreiten können. Statt das Tor komplett zu öffnen schnitt ein Feuerwehrmann mit einer Spezialsäge das Tor gezielt auf, während von einem weiteren Feuerwehrmann die heißen Rauchgase mit einem Wasserstrahl heruntergekühlt wurden und eine zerstörerische Durchzündung abgewendet werden konnte. Dennoch loderte das Feuer in der Garage nach dem Aufschneiden des Tores erneut stark auf.
Um das Feuer an seiner Ausbreitung zu hindern nahmen es die Feuerwehrleute in die Zange. Sowohl vom Parkplatz des Getränkemarktes in der Herderstraße aus, als auch über den Hinterhof der Halle in der Auguststraße trugen die Feuerwehrleute einen Löschangriff mit Wasser und Schaum vor. Zusätzlich wurde das durch die Dachhaut der Halle durchgebrochene Feuer von oben mit einem Wasserwerfer vom Korb der Drehleiter aus bekämpft. In der Spitze kämpften fünf Atemschutztrupps gleichzeitig gegen die Flammen an. Bis etwa 22:30 Uhr hatten die Feuerwehrleute den Brand weitgehend gelöscht. In mühsamer Kleinarbeit mussten danach noch im Brandschutt versteckte Glutnester gesucht und abgelöscht werden. Bis kurz vor Mitternacht zogen sich die abschließenden Löscharbeiten und der sich anschließende Abbau aller verlegten Schlauchleitungen hin. Durch den Einsatz der Feuerwehr konnten große Teile des Getränkemarktes gehalten werden und blieben vom Feuer verschont. Unbewohnbar wurde die Einliegerwohnung in der Halle durch den Brandrauch. Ihre Bewohner konnten bei Bekannten unterkommen.
Probleme bereiteten den Feuerwehrleuten während der gesamten Löscharbeiten die winterlichen Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Sie waren zwar nicht so niedrig das das Wasser in den Schläuchen gefror, aber alles Wasser was rings um die Löschfahrzeuge über den Boden lief erstarrte binnen Minuten zu einer spiegelglatten Eisschicht. „Auf Eis stoßen selbst die rutschfesten Feuerwehrstiefel an ihre Grenzen“, kann Feuerwehrsprecher Benkert berichten. Die Fortbewegung zu Fuß wurde an der Einsatzstelle teilweise zu einer regelrechten Rutschpartie, denn sowohl Herder-, als auch Auguststraße und der Hof des Getränkemarktes sind abschüssig. Mit einem Logistikfahrzeug mussten die Feuerwehrleute deswegen Streusalz an die Einsatzstelle bringen, um neben dem Feuer auch effektiv gegen das Eis an der Einsatzstelle vorgehen zu können.
Um kurz nach Mitternacht konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen ihren Einsatz schließlich beenden. Die wegen der Löscharbeiten rund um die Einmündung der Auguststraße gesperrte Wellesweilerstraße konnte wieder für den Verkehr freigegeben werden. Weil die abschüssige Herderstraße vom herabfließenden Löschwasser gefroren war musste sie die Polizei auch über den Feuerwehreinsatz hinaus sperren. Mit 15 Einsatzfahrzeugen und 65 Feuerwehrangehörigen befanden sich die Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt, Wiebelskirchen und Wellesweiler rund um den Getränkemarkt in der Herderstraße im Einsatz. Weitere Kräfte standen im Gerätehaus des Löschbezirkes Wellesweiler in Bereitschaft für eventuelle weitere Einsätze in Neunkirchen.
text.Christopher Benkert
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