Unterstützung vom Landesjugendring Saar.
Am kommenden Mittwoch entscheidet der Senat der Universität des Saarlandes über die Einführung von Verwaltungsgebühren an der UdS. Einen Entwurf der Ordnung zur Erhebung der Verwaltungsgebühren liegt bereits vor. „Die Erhebung einer Verwaltungsgebühr würde eine Erhörung des Semesterbeitrages um 22,42% bedeuten und belastet somit Studierende auf eine nicht tragbare Weise“, so Benedict-Julian Weber, Vorsitzender des AStA.
Die Vorsitzenden warnen insbesondere vor der falschen Annahme, dass 50 € ein verkraftbarer Betrag für Studierende wäre. Dies macht deutlich, dass das klassische Bild des Studierenden aus gut situierten Elternhäusern noch weit verbreitet ist. „Wir sind immer wieder entsetzt darüber, wie falsch die soziale Lage von Studiereden von der Öffentlichkeit und unserer Landespolitik eingeschätzt wird“, so Katharina Waller, Vorsitzende des AStA.
Die Studierendenschaft ist heute deutlich diverser als früher und über 60% der Studierenden sind neben ihrem Studium erwerbstätig. „Der häufigste Grund für die Erwerbstätigkeit der Studierenden ist, dass sich die Studierenden ohne Nebenjob ein Studium schlichtweg nicht leisten können.“, so Benedict-Julian Weber, Vorsitzender des AStA. In der Regel muss ein Studierende_r, um 450€ zu verdienen, 12 Stunden pro Woche arbeiten gehen. Addiert man dann die durchschnittlich 33 Stunden pro Woche für ein Vollzeitstudium, sind Studierende 45 Stunden die Woche damit beschäftigt zu lernen und zu arbeiten. „Dies ist eine enorme Belastung für Studierende und führt nicht selten dazu, dass zur Entlastung Kredite aufgenommen werden müssen“, so Judith Bühler Referentin für Studienfinanzierung im AStA.
„Vor diesem Hintergrund ist jeder Euro mehr für das Studium sozial nicht zu rechtfertigen“, ergänzen die Vorsitzenden.
Unterstützung in dieser Thematik erhalten die Studierenden der UdS vom Landesjugendring Saar. „Es ist nicht hinzunehmen, dass durch die harten Kürzungen der Politik beim Thema Hochschule nun die Studierenden zur Kasse gebeten werden sollen, um den Hochschulstandort Saarland erhalten zu können“, findet Tobias Wolfanger, Vorsitzender des Landesjugendrings. „Müssen Studierende noch mehr Geld für ihr Studium aufwenden, so bleibt ihnen oft nichts anderes übrig, als arbeiten zu gehen bzw. mehr zu arbeiten.“
Für ehrenamtlich Aktive, die sehr oft und gerne von der Politik als Leuchtturm und Sinnbild eines gesellschaftlich starken Saarlandes dargestellt werden, werde genau dieses Ehrenamt weiter erschwert. „Viele Engagierte werden durch diese Erhöhung Probleme bekommen, ihr Engagement weiterhin in dem bisherigen Ausmaß aufrechterhalten zu können“, so Wolfanger.
Deshalb appelliert der AStA gemeinsam mit dem Landesjugendring an den Senat der UdS, der Erhebung von Verwaltungsgebühren nicht zuzustimmen. Denn wer einen Zukunftsstandort Saarland beschwört, der sollte diesen nicht auf dem Rücken vor allem einkommensschwacher junger Menschen austragen.
text.Landesjugendring Saar
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red.zbs