Deutsche Rote Kreuz bei größten Evakuierungsaktion des Saarlandes

Das DRK beweist seine Einsatzstärke bei der größten Evakuierungsaktion des Saarlandes in Neunkircher Innenstadt. Deutsche Rote Kreuz bei größten Evakuierungsaktion des Saarlandes

Wegen der Entschärfung der in der Neunkircher Innenstadt bei Baumaßnahmen freigelegten amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg, mussten am Sonntag im Umkreis von 300 Metern ca. 2.500 Menschen evakuiert werden. Damit ist dies die größte Evakuierung im Saarland seit Ende des Weltkrieges. Inmitten des Sperrgebietes befinden sich zwei Seniorenheime, das Karl-Ferdinand-Haus und die Seniorenresidenz Evergreen, die vom DRK evakuiert werden mussten. Unter den zu Evakuierenden befanden sich auch liegend zu transportierende Personen und Rollstuhlfahrer. Neben der Evakuierung war die medizinische Versorgung sowie die Betreuung der Evakuierten in den drei Sammelstellen (Gebläsehalle, Halle der Neunkircher Verkehrsbetriebe und Sporthalle Wellesweiler) vom DRK sicher zu stellen.
Bereits Morgens um 5.30 Uhr trafen sich alle 168 Helferinnen und Helfer der 23 DRK-Ortsvereine sowie des Behindertenfahrdienstes des Kreisverbandes Neunkirchen mit insgesamt vier Rettungstransportwagen –RTW-, elf Krankentransportwagen –KTW-, sieben Mannschaftstransportwagen –MTW- und zwölf Behindertentransportfahrzeuge –BTW- zur Helferregistrierung im Rotkreuzheim des DRK Ortsvereins Neunkirchen. Bei -5°C Außentemperatur, Eisesglätte und über zugefrorene Straßen ging es für die Einsatzfahrzeuge danach zur Herstellung der Fahrbereitschaft auf den „Bachplatz“. Gleichzeitig übernahmen der Sanitätsdienst und die Betreuungsgruppen ihre Betreuungsstellen. Unterabschnittsleiter für die „Transportmittel Bereitstellungsraum“ auf dem „Bachplatz“ waren Dirk Schmidt (DRK-Landesbereitschaftsleiter), Daniel Fischer (DRK Ortsverein Illingen) und Horst Eckel (DRK Ortsverein Neunkirchen). Die Abschnittsleitung für die Betreuung wurde Ursula Baumann (DRK Kreisverband Neunkirchen – Fachberaterin Betreuung) übertragen. Der Sanitätsdienst wurde von Eric Huber (DRK Ortsverein Illingen) geleitet. Die ärztliche Versorgung erfolgte durch DRK-KV-Arzt Dr. med. Hans-Wilhelm Deutscher aus Bubach-Calmesweiler und Dr. med. Bernd Kotterbach aus Illingen. Die Betreuungsstellen wurden geleitet von Wolfgang Frieske (DRK Ortsverein Wiebelskirchen), Fabio Jochum (DRK Ortsverein Hüttigweiler-Hirzweiler) und Konrad Schäfer (DRK Ortsverein Habach). Das Kreisauskunftsbüro des Kreisverbandes Neunkirchen unter Leitung von Günter Rassier registrierte Helfer und alle transportierten Personen.
Bis zur geplanten Bombenentschärfung um 11.00 Uhr hatten es unsere MTW-, KTW- und BTW-Besatzungen, trotz manch schwieriger Transportbedingungen geschafft, 101 Heimbewohner, davon 21 liegend, 32 Rollstuhlfahrer, 23 Gebehinderte und 25 begrenzt Gehfähige in andere Heime, den Sammelort bzw. in ein Krankenhaus zu bringen. Außerdem wurden im Auftrag der Stadt Neunkirchen 23 Personen, davon drei Rollstuhlfahrer, acht Gebehinderte und zwei liegend, an bzw. in ihren Wohnungen in der Innenstadt abgeholt. Wie zu hören war, wurden alle bestens von unserem Personal betreut, das an den Sammelstellen durch DLRG und Mitarbeiter der Stadt Neunkirchen verstärkt wurde. Die Verpflegung kam vom Malteser Hilfsdienst.
Bereits um 11.15 Uhr konnte der Kampfmittelräumdienst schließlich die Entschärfung der Bombe melden. Dies bedeutete für uns, dass die Abholaktion erneut in umgekehrter Richtung gestartet werden musste und bis ca. 15.30 Uhr abgeschlossen werden konnte. Bis auf einen Rettungsdiensteinsatz kam es dabei zu keinen besonderen, unvorhergesehenen Zwischenfällen. Alle Evakuierten wurden unversehrt und vollständig wieder zu ihren Heimen und Wohnungen zurück gebracht.
Laut Angaben der Stadt Neunkirchen waren an der Evakuierungsaktion insgesamt mehr als 600 Einsatzkräfte beteiligt. Die eingesetzten Hilfekräfte kommen von der Feuerwehr, DRK, THW, DLRG, ASB, MHD, privaten Krankentransportfirmen, der Krisenintervention Saarland ergänzt durch Mitarbeiter der Stadt, der NVG, des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und der Polizei. Mit 168 größtenteils ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern stellte das DRK damit mehr als ein Viertel des Personals der zwölf beteiligten Einsatzgruppen und mit 34 Fahrzeugen den wohl größten Teil der Einsatzfahrzeuge.
Die DRK Kreisbereitschaftsleiter Anja Heinz und Jörg Leist danken allen Helferinnen und Helfern des DRK, der Stadt Neunkirchen für die Zusammenarbeit, der Feuerwehr für die Unterstützung durch ihre Einsatzleitfahrzeuge sowie dem DRK Landesverband für die Zurverfügungstellung des Einsatzleitfahrzeuges auf dem „Bachplatz“.

Beteiligt waren 168 Helferinnen und Helfer der
Ortsvereine der Bereitschaft I des KV Neunkirchen: Bubach-Calm., Habach, Eppelborn und Fahrzeug des DRK Ortsvereins Wiesbach ohne Besatzung,
Ortsvereine der Bereitschaft II des KV Neunkirchen: Fürth, Hüttigweiler-Hirzweiler, Illingen, Ottweiler, Wustweiler,
Ortsvereine der Bereitschaft III des KV Neunkirchen: Merchweiler, Schiffweiler, Spiesen-Elversberg, Heiligenwald, Landsweiler/Reden, Stennweiler und Wemmetsweiler,
Ortsvereine der Bereitschaft IV des KV Neunkirchen: Furpach, Stadt Neunkirchen und Wiebelskirchen,
von Ortsvereinen aus den Kreisverbänden Saarlouis (Ortsvereine Beaumarais, Dillingen/Saar, Elm, Ensdorf und Differten mit Fahrzeugen des Kreisverbandes und aus Lebach ohne Besatzung), Homburg (Ortsvereine Bexbach und Erbach) und des Regionalverbandes Saarbrücken (Ortsverein Völklingen und Quierschied),
der Fahrer der Behindertentransportfahrzeuge des Kreisverbandes Neunkirchen
und als Rotkreuzärzte Dr. Deutscher sowie Dr. Kotterbach.

text/Fotos: DRK KBL Neunkirchen
red.zbs