Hilfe nur von Bedürtigkeit abhängig – armutsfestes Sozialsystem gefordert!
„Die LINKE. OV Burbach begrüßt es, dass bei der Saarbrücker Tafel in Burbach – im Gegensatz zur Essener Tafel -, keine Unterschiede zwischen deutschen und nichtdeutschen Hilfebedürftigen gemacht werden“. Einziges Kriterium für Hilfeleistungen könne generell nur die Bedürftigkeit und die Not der Hilfesuchenden sein, so die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE in Burbach, Manfred Klasen und Dagmar Trenz.
Hervorzuheben sei jedoch vielmehr, dass alleine die Existenz der Tafeln und die enorm gestiegene Nachfrage nach dortiger Lebensmittelversorgung alarmierend und ein himmelschreiender Skandal in einem reichen Land seien. Dass Menschen in dem Maße, egal ob mit oder ohne deutschen Pass, auf Lebensmittelspenden angewiesen seien, könne nur als schweres Versagen des Sozialsystems im Land bewertet werden.
Geradezu grausam sei es, wenn seit einiger Zeit arme Menschen verschiedenster Gruppen untereinander als Konkurrenten um die „Reste der Gesellschaft“ auftreten würden und Hilfsorganisationen als Schiedsrichter zwischen den Gruppen herhalten sollen. Ehrenamtliche Hilfsorganisationen könnten immer nur als Anbieter für spezifische Probleme und besondere Armutslagen auftreten oder übergangsweise tätig werden. Tatsache sei aber, dass Beziehende von Hartz-IV-Leistungen, von Grundsicherung im Alter oder von Asylleistungen grundsätzlich und regelmäßig Lebensmittelspenden zur Sicherung des Lebensunterhalts in Anspruch nehmen müssten.
Derzeit stünden alleinlebenden Hartz-IV-Beziehenden 4,84 € am Tag für Lebensmittel zur Verfügung, Kindern noch deutlich weniger. Außerdem müsse ein zunehmender Teil der Leistungsbeziehenden aus dem kargen Regelsatz auch noch Wohnungskosten begleichen. Folglich könnten sie für Lebensmittel, Kleidung, Verkehr etc. noch weniger Geld ausgeben und zählten zu den besonders armen Menschen. In Burbach mit einem Anteil Hartz-IV-Beziehender von knapp 40%, mit knapp 14% Grundsicherungsbeziehenden im Alter und einer Kinderarmut von über 50% sei Armut ein existenzielles Problem.
Als erster Schritt zur Armutsbekämpfung müssten die zum Leben notwendigen Sozialleistungen auf eine armutsfeste Höhe angehoben werden. Dazu käme, dass der Regionalverband die vollen Kosten der angemessenen Wohnkosten übernehmen müsse, was bisher nicht immer gewährleistet sei.
Armutsfeste Sozialleistungen würden die Abhängigkeit von Tafeln deutlich verringern und die Kaufkraft in Stadtteilen wie Burbach erkennbar erhöhen, was dem gesamten Stadtteil zugutekäme.
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red.zbs