Leo Wagner ist ein Quierschieder Urgestein
Über ein halbes Jahrhundert prägte und gestaltete er das Vereins- und das Gemeindeleben maßgeblich mit. Durch sein Engagement ist er weit über die Grenzen seiner Heimatgemeinde bekannt. Weil er damit ein Vorbild für andere ist, hat ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Am Montag, den 25. Juni, überreichte diese Kultusminister Ulrich Commerçon mit den Worten: „Damit eine Gemeinschaft funktioniert, braucht es Menschen, die den Gemeinsinn vorleben und weitervermitteln. Leo Wagner hat das in seinem Leben in besonderer Art und Weise gemacht. Persönlichkeiten wie er erwecken eine Gesellschaft mit Leben.“ Der Verleihung wohnten außerdem der Erste Beigeordnete der Gemeinde Quierschied, Karl-Heinz Lander in Vertretung des Bürgermeisters Lutz Maurer, Regionalverbands-Direktor Peter Gillo, Paul Pendorf (Heimat- und Verkehrsverein) und Bürgermeisterin a.D. Karin Lawall bei.
Leo Wagner, Jahrgang 1940, arbeitete bis zu seinem Ruhestand 2003 als Buchhalter und kaufmännischer Angestellter bei verschiedenen Firmen von Sulzbach über Saarbrücken bis nach Merzig. Der gebürtige Quierschder wird neben seinem Engagement in der Tischtennissparte im Turnverein Quierschied vor allem für seine Verdienste um den saarländischen Karneval ausgezeichnet. Wagner brachte sich auch im gesellschaftlichen und kulturellen Leben seiner Gemeinde ein. Bis vor wenigen Jahren übernahm er über mehrere Jahrzehnte hinweg Programmgestaltung und Moderation der jährlichen Seniorenfeier im Gemeindebezirk Quierschied. Unvergessen bleibt die Personifizierung des „Ur-Wambe“ auf dem Wambefeschd bis vor zwei Jahren. Gerade in dieser Rolle sei der Geehrte „in der Tat identitätsstiftend“ gewesen, wie es Karin Lawall formulierte. Sie hatte Leo Wagner für die Verdienstmedaille vorgeschlagen. Karl-Heinz Lander betonte, dass es immens wichtig sei, dass solche Persönlichkeiten öffentlich anerkannt werden. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo stellte heraus, dass sich die Zahl derer, die eine Verdienstmedaille erhalten, im Vergleich zu früher drastisch reduziert. Umso wertvoller ist diese Ehre für Leo Wagner.
Bereits mit 17, also im Jahr 1957, wurde Wagner Mitglied der Laienbühne Quierschied. Er spielte dort fortan aktiv Theater und war hier über viele Jahre für die Programmgestaltung der Kappensitzungen verantwortlich und ist seit 1994 bis zum heutigen Tage Vorsitzender der Laienbühne. Seit 1983 wirkt er aktiv an der Rathausstürmung mit und hat 20 Jahre lang den Vorsitz der AG Rathausstürmung übernommen. Wagner hat bei Kappensitzungen jahrzehntelang als Büttenredner mitgewirkt und die „Wambesänger“ tatkräftig unterstützt. Von 1990 bis 1995 gastierte er mit der Familie „Jäbs“, einem Programm in saarländischer Mundart, monatlich im Saarländischen Rundfunk und wurde damit landesweit bekannt. Im Jahre 2009 wurde Wagner vom Karnevalsverein „Die Quierschieder Wambe e.V.“ für seine 50jährige Zugehörigkeit geehrt.
„Bei ihm ist das Herz am rechten Fleck“, lobte Paul Pendorf, der Wagner seit 65 Jahren kennt und sein Nachbarn ist. Für Pendorf ist Wagners Bedeutung für Quierschied im kulturellen Bereich sogar vergleichbar mit jener der Lauflegende Armin Hary für den Sport.
text.gemeinde quierschied
foto.Weber/Gemeinde
red.zbs