Drei Einsätze am Hochsommer-Dienstag für Neunkircher Wehr
Neunkirchen. Das Wort „Hitzefrei“ findet sich im Wörterbuch der Feuerwehrleute nicht, trotz hochsommerlicher Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke befindet sich die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen uneingeschränkt und unermüdlich im Einsatz. Alleine am Dienstag, 7. August mussten die Angehörigen der Neunkircher Wehr bis zum frühen Nachmittag zu drei Einsätzen in der Innenstadt ausrücken: Einer Menschenrettung nahe des Hauptbahnhofes, einem Brandalarm in der Wellesweiler Straße sowie zu einem auf ein Haus gestürzten Baum im Steinbrunnenweg.
Um 10:20 Uhr rief die Leitstelle die Neunkircher Feuerwehrleute zum ersten Mal zum Einsatz. Ein Rettungswagen des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) forderte die Unterstützung der Feuerwehr bei der Rettung eines Schwerverletzten aus dem Gleisbett der Nahetalbahn zwischen dem Neunkircher Haupt- und dem Wiebelskircher Bahnhof an. Der Mann hatte sich beim Freischneiden der Böschung der Bahntrasse schwer verletzt und lag wenige hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt in Richtung Wiebelskirchen im Gleiskörper der Eisenbahnstrecke. Ein Transport des durch den Rettungsdienst medizinisch versorgten Verletzten mit der fahrbaren Trage des Rettungswagens schied auf dem holprigen, geschotterten Schienenweg aus. Stattdessen trugen Feuerwehrleute den verletzten Arbeiter schonend in einer für die Rettung aus schwierigem Gelände geeigneten Schleifkorbtrage vom Unfallort bis zum Rettungswagen am Hauptbahnhof. Zur weiteren Behandlung wurde der Verletzte mit dem Rettungswagen in ein nahes Krankenhaus eingeliefert. Für die Rettungsaktion sperrte der angerückte Notfallmanager der Deutschen Bahn (DB) eines der Gleise der Nahetalbahn und lies auf allen übrigen Gleisen den Schienenverkehr, ähnlich wie im Bereich von Gleisbaustellen, stark verlangsamen. Komplett gesperrt werden musste die Eisenbahnstrecke jedoch nicht. Von der Neunkircher Feuerwache rückten sieben Feuerwehrangehörige mit zwei Fahrzeugen aus. Auch die für Bahnanlagen zuständige Bundespolizei fuhr die Unfallstelle an. Nach rund einer Stunde konnte die Feuerwehr ihren Einsatz beenden und abrücken.
Kaum eine halbe Stunde nach dem ersten Alarm mussten die Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wellesweiler um 11:47 Uhr zu einem gemeldeten Brand in einem Ladengeschäft in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Wellesweiler Straße ausrücken. Das durch einen technischen Defekt in der Elektroinstallation ausgebrochene Feuer war jedoch schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr von selbst erloschen. Außer einer Nachkontrolle musste die mit sechs Fahrzeugen und 25 Einsatzkräften angerückte Feuerwehr nicht tätig werden. Eine halbe Stunde nach Alarm konnte das letzte Einsatzfahrzeug bereits wieder abrücken.
Vom noch laufenden Einsatz in der Wellesweiler Straße aus rückten die Neunkircher Drehleiter sowie ein Löschfahrzeug aus dem Löschbezirk Wellesweiler gegen 12 Uhr zu einem Folgeeinsatz in den Steinbrunnenweg aus. Dort war ein Baum auf das Dach eines benachbarten Hauses gestürzt. Mit Hilfe der Drehleiter gelang es den Feuerwehrangehörigen den Baum ohne weiteren Schaden zu verursachen vom Haus wegzuheben. Mit einer Kettensäge wurde der Baum schließlich zerkleinert, um auch die Straße wieder befahrbar zu machen, bevor auch an dieser Einsatzstelle der Feuerwehreinsatz beendet werden konnte.
Trotz der wie in den vergangenen Tagen und Wochen ausgesprochen hohen Temperaturen deutlich über 30°C konnten die Angehörigen der Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen alle Einsätze wie gewohnt reibungslos und ohne Probleme abarbeiten. Wenn auch die ohnehin schon anstrengende Feuerwehrarbeit bei derartigen Temperaturen merklich schwerer fällt. Muss doch alleine schon bei einem Großteil der Einsätze die schwere Schutzkleidung inklusive Stiefeln, Handschuhen und Helm getragen werden.
text.Christopher Benkert
fotos.Kai Hegi (Feuerwehr Neunkirchen)
red.zbs