Umgang mit Missbrauchsfällen

Thul: „Aufarbeitung darf nicht hinter geschlossenen Türen geschehen!“ Umgang mit Missbrauchsfällen

Der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Thul kritisiert den Umgang der katholischen Kirche mit den Missbrauchsfällen und die weitere fehlende Transparenz: „Bekundung von Scham und Betroffenheit in der Öffentlichkeit reicht nicht aus! Geschehenes lässt sich nicht rückgängig machen, aber der Umgang damit kann zumindest ein Signal sein, daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Ich habe aber den Eindruck, dass genau das nicht passiert“, sagt Thul.
Eine mangelnde Transparenz verhindere eine weitere grundlegende Aufarbeitung. „Die Kirche will wieder Vertrauen aufbauen – dazu gehört aber auch die Öffentlichkeit in die Aufarbeitung einzubinden. Der Staat darf der Kirche die Aufarbeitung nicht alleine überlassen, sondern muss sie in die Pflicht nehmen, ihre Aufklärung nicht nur im privaten hinter verschlossenen Türen zu betreiben. Den Betroffenen muss eine umfangreiche Akteneinsicht gewährt werden. Diözesen, die nicht mit Betroffenen zusammenarbeiten und die Aufklärung hintergehen, müssen öffentlich genannt werden“, sagt Thul.
Thul kritisiert auch, dass die kirchlichen Strukturen, die diesen Missbrauch begünstigt hätten, weiter bestehen. „Kein Vertreter der Amtskirche ist dazu bereit, persönliche Verantwortung für das System des Wegsehens und der Vertuschung zu übernehmen. Wie kann den Opfern Wiedergutmachung widerfahren, wenn Täter und ihre Helfer noch in Amt und Würde sind? Hier müssen die Verantwortlichen personelle und strukturelle Konsequenzen ziehen und sowohl Täter als auch Vertuscher zur Verantwortung ziehen!“

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red.zbs