Wehr verhindert Ausbreitung
Niederwürzbach. Am Montagmorgen, den 21.01.2019, um kurz nach 10.00 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Blieskastel mit den Löschbezirken Niederwürzbach, Aßweiler und die Drehleiter aus Blieskastel-Mitte zu einem Kaminbrand in die Bezirksstraße nach Niederwürzbach alarmiert.
Dort brannte der Kamin an einem zweistöckigen Wohnhaus mit Funkenflug am Kaminaustritt. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte zündete der Kamin durch und eine starke Rauchentwicklung war weithin sichtbar. Auch drangen bereits erste Rauchgase aus dem gerissenen Kamin in die Stockwerke des Wohngebäudes. Am Kaminaustritt drohte das Feuer im Kamin die Verkleidung und die Dämmung zu entzünden. Hierdurch bestand die Gefahr, dass sich das Feuer weiter ins Gebäude ausbreitete. Der Dachboden war bereits leicht verqualmt. Teilweise lösten auch die vorhandenen Rauchwarnmelder im Gebäude aus. Aufgrund der Lage musste die Bezirksstraße für den Verkehr voll gesperrt werden, damit die Aufstellfläche für die Drehleiter voll genutzt werden konnte.
Die Einsatzkräfte aus Niederwürzbach sicherten in jedem Stockwerk den Kamin, kontrollierten den Bereich mit Wärmebildkameras und sorgten somit für den dortigen Brandschutz. Währenddessen entfernten die Kameraden des Löschbezirks Blieskastel-Mitte über die Drehleiter und unter Atemschutz in dem Kamin die Glut- und Brandnestern. Eingesetzt wurde zum Kehren des brennenden Kamins ein spezielles Kaminkehrgerät. Die Kaminkehrarbeiten wurden durch den hinzu gerufenen Bezirksschornsteinfegermeister unterstützt. Auch kamen immer wieder die beiden Wärmebildkameras zum Einsatz, um letzte Glutnester zu finden.
Die Löschbezirke Blieskastel-Mitte, Aßweiler und Niederwürzbach waren mit je einem Löschfahrzeug im Einsatz. Die Kameraden aus Blieskastel-Mitte unterstützten zusätzlich mit dem Einsatzleitwagen, dem Mehrzweckfahrzeug und der 30-Meter-Drehleiter. Die Polizei war mit einem Kommando vor Ort, ebenfalls befand sich ein Rettungswagen an der Einsatzstelle, um den Eigenschutz der Einsatzkräfte unter Atemschutz zu sichern. Nach über drei Stunden war der Einsatz gegen 13.15 Uhr für die beiden Feuerwehrfrauen und die 19 Feuerwehrmänner beendet.
Hinweis der Feuerwehr
Kaminbrände können gefährlich werden…
Bei einem Kaminbrand wird das Kaminrohr oder der gemauerte Kamin extrem stark erhitzt. Durch die starke Hitze können Risse im Kamin entstehen. Hierdurch können auch die umliegenden Wände so erhitzt werden, dass Tapeten und angrenzende Möbel in Brand geraten können. Bei unprofessionellen Löschversuchen mit Wasser können erhebliche Schäden bis zum Totalschaden durch den Wasserdampfdruck und damit eine Zerstörung des Kamines auftreten.
Des Weiteren besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung durch Rauchgase aus dem Kamin, wenn der Abzug der Rauchgase durch den Schornstein nicht mehr gegeben ist. Dies geschieht durch das Verstopfen des Kamines, da bei dem Kaminbrand der Glanzruß aufquillt und eine Art Verschluss des Kamines bewirken kann. Durch diesen Verschluss kann der Rauch z.B. durch Kamintüren in die Wohnräume eindringen.
Die Feuerwehren von Blieskastel werden immer wieder zu Kaminbränden in der kalten Jahreszeit alarmiert. Oft muss auch über die Blieskasteler 30-Meter-Drehleiter unter Atemschutz und mit Spezialwerkzeug für Kaminbrände der Kamin gereinigt werden. Gleichzeitig wird dann durch den örtlichen Löschbezirk die glühende Kaminasche und der Glanzruß ausgeräumt und der Brandschutz in jedem Stockwerk, das der Kamin durchläuft, gesichert.
Die Ursachen für Kaminbrände können sehr unterschiedlich sein. Oftmals wird zu feuchtes Holz verbrannt. Das Holz sollte eine Restfeuchte von 11-13% aufweisen, was auf optimal gelagertes Holz schließen lässt.
Die Blieskasteler Feuerwehr empfiehlt zur Vorbeugung bei Kaminbränden:
· Das Brennmaterial aus Holz muss zur Verfeuerung ausreichend getrocknet sein. Optimale Lagerzeiten sind: für Laubholz ca. 2 Jahre, bei Nadelhölzern ca. 3 Jahre, trockene Lagerung. Brennholz soll eine Holzfeuchte von 20 % nicht überschreiten. Je trockener das Holz ist, desto besser ist der Heizwert. Bei zu feuchtem Holz geht die Energie in Form von heißem Wasserdampf durch den Kamin verloren. Feuchte Abgase schaden zudem dem Kamin (Ablagerungen im Kamin, Bildung von Glanzruß).
· Verwenden Sie nur ordnungsgemäßes Brennmaterial. Es dürfen keine Haushaltsabfälle verbrannt werden. Die Verfeuerung von unerlaubtem Brennmaterial ist nicht nur verboten, sondern kann auch Schäden in Feuerstätten und Kaminen auslösen!
· Die Luftzufuhr der Heizanlage nicht zu stark drosseln oder vorzeitig schließen! Mehr Brennluft, bessere Verbrennung. Sorgen Sie für genügend Frischluftzufuhr (Verbrennungsluft) im Heizraum (Fenster und Lüftungen nicht schließen bzw. abdichten).
· Lassen Sie Ihren Kamin regelmäßig durch den Schornsteinfeger reinigen.
Sollte es trotzdem zu einem Kaminbrand bei Ihnen kommen, empfiehlt Ihre Feuerwehr:
Verhalten beim Kaminbrand
· Rufen Sie sofort die Feuerwehr über die NOTRUFNUMMER 112 (europaweite Notrufnummer, auch über das Handy ohne Vorwahl möglich)
· Verständigen Sie – wenn möglich – Ihren zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister
· Kontrollieren Sie alle Räume, durch welche der Kamin verläuft, auf Rauch und Hitze
· Bis zum Eintreffen der Feuerwehr können Sie im Dachboden Feuerlöscher bzw. mit Wasser gefüllte Behälter bereitstellen. Damit können kleinere Sekundärbrände gelöscht werden, die durch den Funkenflug verursacht werden könnten.
· Schütten Sie NIEMALS Wasser in den brennenden Kamin! Der Kamin kann durch den Wasserdampfdruck explodieren und zerstört werden
· Kontrollieren Sie, ob in Nachbargebäuden oder der Umgebung ihres Gebäudes auf Grund von Funkenflug Glutnester entstanden sind
· Machen Sie sich für die anrückende Feuerwehr kenntlich, erwarten Sie uns vor Ihrem Haus, winken Sie uns zu. Der Einsatzleiter der Feuerwehr ist bei uns mit einer Überwurfweste (gelbe, rote oder blaue) gekennzeichnet. Er ist ihr Ansprechpartner.
Somit kann einem schnellen und professionellen Feuerwehreinsatz nichts im Wege stehen. In diesem Zusammenhang möchten die Feuerwehr Blieskastel noch einmal auf die sinnvolle Montage von Rauchwarnmeldern hinweisen. Insbesondere nachts ist der Geruchssinn eines Menschen, der schläft, nicht aktiv, und da sind Rauchmelder die billigste Lebensversicherung. Kaufen Sie nur Rauchmelder, die mit vds- und CE-Zeichen inkl. Prüfnummer und der Angabe „DIN EN 14604“ versehen sind.
Text: Stadt Blieskastel, Fachgebiet 3.2 Brand- und Zivilschutz.
foto.Marco Nehlig / Einsatzdokumentation Feuerwehr Stadt Blieskastel
red.zbs