Mädchenanteil erreicht Höchststand.
Die Zahl der jungen Saarländerinnen und Saarländer, die wegen Alkoholproblemen stationär behandelt werden mussten, ist im Saarland im Jahr 2016 wieder leicht angestiegen. 389 junge Menschen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren wurden 2016 mit einer akuten Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Wie das Statistische Amt des Saarlandes mitteilt, waren dies 6 Prozent oder 22 Fälle mehr als im Vorjahr.
Während bei den männlichen Behandlungsfällen ein leichter Rückgang um knapp 4 Prozent zu verzeichnen ist, gibt es bei den weiblichen Behandlungsfällen einen deutlichen Anstieg um fast 21 Prozent. Die Behandlungszahlen insgesamt liegen um 87 Prozent über den Zahlen aus dem Jahr 2000. Damals wurden 208 Kinder und Jugendliche in dieser Altersgruppe behandelt.
In der Unterteilung nach Geschlecht zeigt sich, dass die Mädchen und jungen Frauen sich zunehmend dem übermäßigen Alkoholkonsum der männlichen Jugendlichen annähern. Der Anteil an weiblichen stationären Behandlungsfällen aller 10 bis unter 20-Jährigen war mit 45 Prozent noch nie so hoch wie aktuell.
Einen leicht positiven Trend gibt es dagegen bei den Kindern im Alter zwischen 10 und unter 15 Jahren, die mit Alkoholvergiftung in einer Klinik behandelt wurden. Die insgesamt 32 in 2016 behandelten Kinder stellen den geringsten Wert in diesem Jahrtausend dar. Interessant ist hierbei die Tatsache, dass knapp drei Viertel der behandelten Kids weiblich sind. Bei den Jungs konnte ein Rückgang von 14 auf 9 Behandlungsfälle verzeichnet werden, während die Anzahl bei den Mädchen konstant bei 23 lag.
Die größte Gruppe der saarländischen Behandlungsfälle mit akuter Alkoholintoxikation bleibt auch im Jahr 2016 die Gruppe der 15- bis unter 20-Jährigen mit 357 Fällen. Im Vorjahresvergleich ist hier der Anstieg um 27 Fälle zu bedauern. In der längerfristigen Betrachtung zum Basisjahr 2000 (167 Fälle) ist die Anzahl der Behandlungsfälle in dieser Altersgruppe um 190 gestiegen und damit mehr als doppelt so hoch.
Im Vergleich zum Vorjahr fallen insbesondere in der Altersgruppe der 50 bis unter 65-Jährigen starke Steigerungen auf. So stieg die Anzahl der Behandlungsfälle bei den 50 bis unter 55-Jährigen um gut 26 Prozent, bei den 55 bis unter 60-Jährigen um 22 Prozent und bei den 60 bis unter 65-Jährigen sogar um knapp 29 Prozent.
Grundlage dieser Daten ist die Krankenhausdiagnosestatistik. Die Krankenhäuser liefern einmal jährlich Angaben über die Zahl der stationär versorgten Patientinnen und Patienten an die statistischen Ämter der Länder. Auswertungen der Diagnosestatistik sind nach Krankenhausstandort oder Wohnort der behandelten Personen möglich. Die hier dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf Behandlungsfälle von Personen, die im Saarland wohnen. Wiederholt aufgenommen Personen sind mehrfach enthalten. Ausgewertet wurden die Behandlungsfälle mit der Diagnose F 10.0: Psychische und Verhaltensstörung durch Alkohol, akute Intoxikation (akuter Rausch), entsprechend der internationalen statistischen Klassifikation ICD-10.
text.statistisches Amt Saarland
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