Mit besseren Arbeitsbedingungen Abwanderungsdruck senken.
Von Arbeitskammer des Saarlandes
Die Arbeitskammer des Saarlandes hat erste Ergebnisse ihrer repräsentativen Beschäftigtenbefragung „Index Gute Arbeit Saar 2016“ vorgestellt.
Es ist die erste Beschäftigtenbefragung dieser Art, bei der 1.000 Beschäftigte im Saarland über ihre Arbeitsbedingungen befragt wurden. Dabei ging es um die Belastungen, die Auswirkungen auf die Gesundheit, die Führungskultur, die Identifikation mit der Arbeit, die Altersversorgung, die Einkommen, die Auswirkungen der Digitalisierung und mögliche Abwanderungsmotive.
Die Ergebnisse vermitteln ein umfassendes Bild über die Qualität der Arbeit im Saarland, die Sorgen und Nöte der Beschäftigten und die großen Herausforderungen für Wirtschaft und Politik. So zeigt die Befragung einen hohen Abwanderungsdruck, unter dem das Saarland steht. Für mehr als die Hälfte der unter 26-Jährigen und ein Drittel der 26- bis 35-Jährigen sowie die Hälfte der Hochqualifizierten gibt es gute Gründe abzuwandern. Hauptmotive sind die besseren Verdienst-, Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten außerhalb des Landes. Dabei mögen die saarländischen Beschäftigten ihr Land. Regionale Verbundenheit und private Gründe sprechen für einen Verbleib im Saarland, aber die beruflichen Chancen werden anderswo gesehen. Auch die Identifikation mit der Arbeit und dem Betrieb ist mit über 80 Prozent jeweils sehr hoch.
„Gerade auch vor dem Hintergrund der Betroffenheit von Digitalisierung, die im Saarland bereits fast 60 Prozent der Arbeitsplätze erreicht hat und angesichts des überdurchschnittlichen Anteils von Beschäftigten in Fertigungs- sowie Büro- und Dienstleistungsberufen mit einem hohen Rationalisierungspotenzial müssen wir uns im Saarland ganz besonders um eine bessere Arbeitsqualität und mehr Qualifizierung kümmern“, so Hans Peter Kurtz, der Vorstandsvorsitzende der Arbeitskammer.
Angesichts der immer noch vorhandenen Strukturschwäche und dem bekannt geringeren Qualifikationsniveau der Arbeitsplätze sowie den damit verbundenen höheren Belastungen und dem geringerem Einkommensniveau rückt die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Sinne Guter Arbeit daher in den Vordergrund. „Den größten Handlungsbedarf sehen wir bei den Einkommen, der Qualifikation, dem Arbeits- und Gesundheitsschutz und der Arbeitsintensität“, so Hans Peter Kurtz.
Die Ergebnisse der Befragung finden Sie hier.