Aufzug und Kundgebung von Kurden ohne Anmeldung

Demonstrationsgeschehen vom gestrigen Tag in Saarbrücken. Aufzug und Kundgebung von Kurden ohne Anmeldung

Informationsstand des Kurdischen Gesellschaftszentrums. In den Nachmittagsstunden des gestrigen Samstag informierte das Kurdische Gesellschaftszentrum Saarbrücken an einem Stand vor der Europagalerie in Saarbrücken über das militante Vorgehen der türkischen Armee in der kurdischen Stadt Afrin. Es hielten sich bis zu 15 Personen an dem angemeldeten Infostand auf. Die Veranstaltung verlief komplett störungsfrei.

Aufzug und Kundgebung von Kurden ohne Anmeldung
Gegen 20:00 Uhr versammelten sich erneut Kurden, zu großen Teilen syrischer Herkunft, vor der Europagalerie – dieses Mal unangemeldet.
Nachdem bis ca. 21:00 h mit Sprechchören, Fahnen und Transparenten auf die Situation in Syrien und insbesondere in der Stadt Affrin aufmerksam gemacht wurde, stürmten rund 300 bis 400 Teilnehmer der Versammlung schlagartig in Richtung Hauptbahnhof. Dort setze man den Protest lautstark in der Bahnhofsvorhalle fort. In enger Zusammenarbeit zwischen der Bundespolizei und den alarmierten Kräften der Landespolizei wurde die Sicherheit während der Aktionen vor der Europagalerie sowie im Bahnhof und dessen Umfeld abgesichert. Zu einer Beeinträchtigung von Passanten oder Einrichtungen kam es mit Ausnahme der unvermeidlichen Behinderungen von Bahnreisenden nicht. Allerdings wurde beim Verlassen der Bahnhofshalle und dem Marsch zurück zur Europagalerie eine türkische Nationalflagge verbrannt.
Gegen 21:00 h fanden sich die Beteiligten dann erneut im Bereich unteren Reichsstraße ein und setzen ihre Protestkundgebung dort fort. Hier formierten sich ca. 600 Kurden und Sympathisanten zu einem Aufzug. Entgegen der Absprachen mit der Polizei hielten sie aber die abgesprochene Marschstrecke in die Bahnhofstraße und zurück zum Ausgangspunkt nicht ein. In der Bahnhofstraße mussten sich die Einsatzkräfte den hoch emotionalisierten und teils aggressiven Aufzugsteilnehmern entgegenstellen, um die Einhaltung der Auflagen und die Sicherheit in der Innenstadt zu gewährleisten. Es kam dabei auch zu Konfrontationen in deren Verlauf Versammlungsteilnehmer zurückgedrängt und Platzverweise ausgesprochen werden mussten.
Letztlich konnte die Polizei in Saarbrücken mit Unterstützung anderer Dienststellen mit rund 60 Beamten in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, die ebenfalls zu Hilfe eilte, die Beendigung der Veranstaltung gegen 23:00 h ohne weitere Störungen sicherstellen.
Die Ermittlungen, ob Straftatbestände, wie z.B. Verstöße gegen die Vorschriften des Versammlungsrechts, begangen wurden, werden aufgenommen.

text.Polizei saarbrücken – St. Johann
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red.zbs