Mehrere Stadionordner, Polizeibeamte und aggressive Störer verletzt.
Von Landespolizei Saarbrücken
Am vergangenen Samstag, den 01.10.2016 trennten sich der FCS und die Eintracht aus Trier im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen 3:1.
Der sportliche Erfolg des FCS wurde durch Ausschreitungen und Straftaten rund um das Fußballspiel überschattet, die mit Sport und Fankultur nichts zu tun haben.
Bereits vor dem Spiel rotteten sich Gruppen von Saarbrücker und Trierer Fans an unterschiedlichen Örtlichkeiten in Völklingen zusammen, bewaffneten sich teilweise mit Verkehrsschildern und Eisenstangen und verunsicherten so die Bevölkerung.
Im Stadion kam es zu gegenseitigen Provokationen der beiden Fanlager und dem Versuch von Fans einen Block ohne Einlasskontrolle zu stürmen. Nach etwa 20 Minuten Spielzeit kam es zu einem versuchten Platzsturm von Saarbrücker Fans, die zu einer Spielunterbrechung von 15 Minuten führte. Zuvor hatten sowohl Trierer als auch Saarbrücker Fans die Tore zum Innenraum soweit beschädigt, dass diese geöffnet werden konnten.
Vor, während und nach dem Spiel wurden Pyrotechnik und Knallkörper gezündet und teilweise gezielt auf Polizeikräfte und Stadionordner geworfen.
Alle gewalttätigen Aktionen konnten durch den Einsatz starker Polizeikräfte nach kurzer Zeit beendet werden. Dazu mussten allerdings körperliche Gewalt und Pfefferspray eingesetzt werden.
Durch die Ausschreitungen wurden Stadionordner, Polizeibeamte und auch die aggressiven Störer verletzt. Ein Stadionordner wurde so schwer verletzt, dass er stationär in einem Krankenhaus behandelt werden musste.
Die Polizei stellte die Identität von mehr als 300 Störern aus beiden Fanlagern fest und wird nun im Rahmen der Ermittlungen die einzelnen Tatbeteiligungen zu den Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, das Betäubungsmittelgesetz und das Strafgesetzbuch klären. Es wurden u.a. Strafanzeigen wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch eingeleitet. Die begangenen Straftaten werden in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft konsequent ermittelt und verfolgt.
Anmerkung DRK: Nach Angabe der Einsatzleiter Sebastian Fontaine und Marco Haß gab es rund 20 Patientenversorgungen. Drei Fans kamen ins Krankenhaus, auch ein Polizist wurde verletzt. Im Stadion und im Umfeld war das Rote Kreuz im Dauereinsatz. Es gab Platzwunden, etliche Fans mit Augenreizungen nach Pfeffersprayeinsatz der Polizei, Schürfwunden und Handverletzungen. Das Rote Kreuz war insgesamt acht Stunden im Einsatz mit Helferinnen und Helfern aus den Ortsvereinen St.Johann, Gersweiler, Brebach, St.Wendel und Göttelborn.