Vergangenes und Zukünftiges, Erinnerungen und Erwartungen.
Von Motz
Das ist ein traditioneller Anlass, um über Vergangenes und Zukünftiges, Erinnerungen und Erwartungen zu schreiben.
Mit Höhen und Tiefen, sowie positiven als auch negativen Überraschungen geht das Jahr 2016 heute für uns Homburger zu Ende.
Positiv waren sicherlich die Entwicklungen des Jahres im Leistungsbereich der Nachwuchsabteilung. Die U23 überwintert erfreulicherweise als Tabellenführer in der Verbandsliga Nordost und kann sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Saarlandliga machen. Nach dem Aufstieg der U19, U17 und U15 in die jeweilige Regionalliga ist das bisherige Abschneiden der U19 mit dem aktuell sechsten Platz sicherlich auch eine positive Überraschung. Die U17, die aktuell auf Platz 12 liegt, sowie die U 15 (Platz 9) können sich Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen, was bei Erreichen absolut als Erfolg gewertet werden kann.
Das Aushängeschild des Vereins ist aber die erste Mannschaft. Hier lief das Jahr 2016 über weite Teile nicht so wie es viele gehofft, aber auch erwartet haben. Die Saison 2015/16 konnte zwar aufgrund einer ordentlichen Rückrunde noch mit Platz sechs abgeschlossen werden, doch Spannung kam die ganze Saison über keine auf. Der Rückstand auf die Relegationsplätze war von Beginn an einfach zu groß. Immerhin konnte man im Mai durch den etwas überraschenden Gewinn des Saarlandpokals beim 1:0 Sieg gegen die SV Elversberg die Saison noch halbwegs zufriedenstellend abschließen, zumal man kurze Zeit später auch noch das Derby beim unbeliebten Rivalen aus der Landeshauptstadt mit 3:2 gewinnen und diesen nach langen Jahren endlich wieder in der Abschlusstabelle hinter sich lassen konnte.
Der nächste Dämpfer ließ aber nicht lange auf sich warten. Torjäger Schmidt folgte dem Lockruf des Geldes und wechselte in die Landeshauptstadt, ein Verlust den man bis heute sportlich noch nicht kompensieren konnte. Nachdem man mit dem VfB Stuttgart ein durchaus ordentliches Los im DFB-Pokal beschert bekam, folgte die Vorbereitung auf die neue Saison. Bedingt durch kurzfristige Spielerabsagen und zu schwache und zum großen Teil unattraktive Testspielgegner wusste man zu Saisonbeginn nicht wo man steht.
Der Saisonstart ging mit der 1:2 Niederlage beim Aufsteiger aus Nöttingen mächtig in die Hose und ließ die sowieso schon gedämpfte Stimmung im Umfeld früh weiter in den Keller rutschen. Apropos Keller. Nach der Auftaktniederlage legte der FCH weiter einen katastrophalen Saisonstart hin und fand sich zwischenzeitlich auf dem letzten Tabellenplatz wieder, was den Stuhl des im Umfeld bei einigen ohnehin nicht unumstrittenen Trainers Jens Kiefer mächtig ins Wanken brachte. Nachdem man in der Folgezeit einige Spiele gewinnen konnte, hatte die Mannschaft sich bis zum Jahresende ins Mittelfeld der Tabelle hochgearbeitet. Warum der FCH aber keine Mannschaft ist die zumindest zur erweiterten Spitzengruppe zählt wurde aber in vielen Spielen deutlich. Es fehlt einfach zu viel Qualität in der Truppe. Nachdem sich die Mannschaft seit Mitte Dezember in der Winterpause befindet, sorgte die Bekanntgabe, dass man im Januar ein Trainingslager in der Krisen-Türkei abhalten will, zum Jahresende nochmal für Zündstoff. Darauf werden wir in einem gesonderten Bericht zu einem späteren Zeitpunkt nochmal eingehen.
Das Interesse am FC Homburg ist im Jahr 2016 deutlich zurück gegangen, was man vor allem an den teilweise unterirdischen Zuschauerzahlen bei den Heimspielen und beim Blick in den Fanblock bei Heim- und Auswärtsspielen deutlich sehen konnte. Es fehlt im Umfeld ganz einfach das erkennbare Signal, dass man ernsthaft am Ziel 3.Liga arbeitet. Der Verein dümpelt im fünften Jahr hintereinander im Mittelfeld der Tabelle rum, ohne dass irgendwann im Saisonverlauf Spannung oder gar Euphorie aufkommen konnte. Das Signal muss von ALLEN im Verein kommen, den Spielern, dem Trainer, Vorstand, Aufsichtsrat, den Angestellten und auch von den Sponsoren. Es gehört mehr dazu als nur mit dem Slogan zu werben „Farben bekennen! WIR sind Homburg“. Man muss es auch leben und vor allem auch unbedingt wollen! Wenn der Zuschauer und der Fan erkennen kann, dass ein schlüssiges Konzept hinter dem Handeln steckt und man sportlich in der Lage ist vorne mitzuspielen wird auch das Interesse wieder größer und die Zuschauerzahlen wieder besser.
Was bringt uns das neue Jahr? Im Februar soll endlich die neue Satzung auf den Weg gebracht werden, damit dann endlich das leidige Thema „Ostermann Klausel“ vom Tisch kommt. Sportlich bleibt die Hoffnung, dass man die Saison noch halbwegs vernünftig über die Bühne bekommt ohne ernsthaft wieder in Abstiegssorgen zu geraten. Das Trostpflaster Saarlandpokal ist immerhin noch erreichbar, man steht im Viertelfinale.
Mit Ausblick auf die neue Saison haben wir die ganz klare Erwartung, dass endlich eine Truppe auf dem Platz steht, die von Beginn an vorne mitspielen kann. Aufbaujahre gab es nun genug. Vereinsführung und Mannschaftsverantwortliche haben jetzt sieben Monate Zeit dafür zu sorgen die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass beim FCH im August ein Kader zur Verfügung steht, der das Zeug dazu hat diese Ziele auch zu erreichen.
Auch im außersportlichen Bereich müssen langsam mal ersichtlich die Weichen in Richtung 3.Liga gestellt werden. Es läuft an vielen Stellen immer noch zu viel auf Amateurniveau ab. Auch dabei gilt es endlich Farbe zu bekennen.
Genug der Worte. Wir wünschen all unseren Lesern, allen Fans, Aktiven, und euren Familien ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2017. Bleibt uns gewogen.
Motzkolonne Homburg