Von gewissenlosen Sanierern und gebrochenen Versprechen
„Als die Marienhaus vor 15 Jahren das Krankenhaus Ottweiler übernommen hatte, wurde versprochen, die vorhandenen Fachabteilungen an den jeweiligen Standorten zu erhalten. Man wollte die Balance zwischen Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit halten. Bei dieser Balance ist nun scheinbar die Menschlichkeit leider wieder von der Wippe gefallen.“, so der Vorsitzende der CDA Neunkirchen, Andy Strassel. „Noch im April 2018 wurde ein Aufbau der Planbetten, aufgrund der hohen Nachfrage, von 116 auf 152 Betten umgesetzt. Gerade vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, dass das Krankenhaus Ottweiler, kaum zwei Jahre später, dann den wüsten Plänen eines berüchtigten Sanierers zum Opfer fällt.“, so Strassel weiter. Unter diesem Generalbevollmächtigten wurde das Profitstreben wieder vor die Mitarbeiter und Patienten gesetzt.
Selbst im Dezember 2019 hat der Geschäftsführer der Marienhaus GmbH dem Stadtrat und anwesenden Beschäftigten erläutert, das ein Krankenhaus mit zwei Standorten geplant sei und es keinen Beschluss zur Schließung des Standortes Ottweiler gäbe. Das bekräftigte Dr. Reimund, der Geschäftsführer, im März 2020 erneut. Dann stellte sich durch diverse Berichtserstattungen jedoch heraus, dass es zwar keinen Beschluss zur Schließung gibt, wohl aber ein Konzept zur Schließung und es diesbezüglich bereits Gesprächemit der Landesregierung gegeben hätte. Die zuständige Ministerin Bachmann hält diese Aussage allerdings für inakzeptabel und erwartet eine deutliche Stellungnahme des Trägers. Seit Monaten bemüht sich vor Ort auch der CDU Ortsverband Ottweiler um Stellungnahmen und Antworten seitens des Trägers zu bekommen, Fehlanzeige. „Selbst ein offener Brief wurde ignoriert.“, so der Vorsitzende der CDU Ottweiler, Markus Schley.
„Bei solcher Intransparenz und solchen Verhaltensweisen kann man einfach nicht glauben, dass die Verlagerung von 365 Mitarbeitern bei den betreffenden Akteuren in guten Händen ist.“, so der Vorsitzende der CDA Neunkirchen, Andy Strassel. „Wie viele werden auf der Strecke bleiben?“, so Strassel weiter. In welcher unglaublich schäbigen Art das Profitstreben unter dem Generalbevollmächtigten Einzug gehalten hat, zeigt der Antrag für das Kurzarbeitergeld der Marienhaus Unternehmensgruppe. Laut Saarbrücker Zeitung vom 14.04.2020 wurde für alle 24 Kliniken Kurzarbeitergeld beantragt, obwohl der Träger für jedes, wegen der Corona Pandemie freistehende Bett, 560 Euro pro Tag aus dem Rettungsschirm des Bundes erhält und somit die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes ausgeschlossen ist. MdB Erwin Rüddel, der Vorsitzende des in diese Sache zuständigen Gesundheitsausschusses zeigte sich persönlich enttäuscht und bezeichnete den Antrag „um es klar zu sagen, als unanständig.“
Der Umstand, dass das Krankenhaus Ottweiler eines der wenigen Häuser ist, das schwarze Zahlen schreibt zeigt, das es gut angenommen wird und in dem Haus auch gute Arbeit geleistet wird. Vor diesem Hintergrund fordert die CDA Neunkirchen den Erhalt des Standortes in Ottweiler. Dazu Strassel abschließend: „Des Weiteren fordern wir eine härtere Gangart gegenüber dem Generalbevollmächtigten, der sich laut einem Spiegelbericht in seiner letzten Wirkungsstätte den Spitznamen „Putin“ eingehandelt hat. Und das scheinbar leider zurecht.“
text.CDA Neunkirchen
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red.zbs / mp