Drei Brände in einer Nacht

Wenig Schlaf für Neunkircher Feuerwehrleute. Drei Brände in einer Nacht

Neunkirchen. Nicht zur Ruhe kamen die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen am Dienstagabend, 3. April und in der Nacht zum Mittwoch, denn sie mussten zu gleich drei Bränden in der Innenstadt ausrücken. Im Bereich des Neunkircher Hauptbahnhofes fingen durch Brandstiftung zunächst ein Werbeplakat Feuer und später in der Nacht ein Kleintransporter. Ein kleiner Schmorbrand brach in den frühen Morgenstunden in einem der Neunkircher Krankenhäuser aus, richtete aber keinen nennenswerten Schaden an.
Zum ersten Mal zum Einsatz gerufen wurden die ehrenamtlichen Brandschützer des Löschbezirks Neunkirchen-Innenstadt am Dienstagabend um 21 Uhr. Unbekannte Täter hatten unweit des Hauptbahnhofs ein Werbeplakat für einen in der Stadt gastierenden Zirkus angezündet. Als die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug eintraf war das kleine Plakat schon fast komplett verbrannt und die Flammen weitgehend von alleine wieder verloschen.
Nur wenige Stunden später, um 00:20 Uhr, musste die Leitstelle erneut Alarm für den Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt sowie auch für den Löschbezirk Wiebelskirchen auslösen. Ein zunächst unklarer Feuerschein war am ehemaligen Neunkircher Güterbahnhof zu sehen. Der Feuerschein stammte von einem lichterloh brennenden Fiat Ducato in der Herderstraße, wie der zuerst vor Ort eingetroffene Neunkircher Wehrführer Stefan Enderlein feststellen konnte. Gemeinsam konnten die Kräfte der beiden ausgerückten Löschbezirke den Brand unter Kontrolle bringen und löschen. Während der Löscharbeiten entdeckten die Feuerwehrleute eine Gasflasche im Laderaum des Kleintransporters. Nach der Bergung der Flasche aus dem brennenden Fiat konnte festgestellt werden, dass das Sicherheitsventil der verkohlten Gasflasche bereits abgeblasen hatte und das Gas restlos verbrannt war. Nachdem mit einer Wärmebildkamera letzte Glutnester in dem ausgebrannten Wrack lokalisiert und abgelöscht werden konnten, wurde die Einsatzstelle der Polizei für die Brandursachenermittlung übergeben. Nach rund einer Stunde konnten die 26 Einsatzkräfte mit ihren fünf Einsatzfahrzeugen wieder abrücken. Im Einsatz befanden sich auch der ASB mit einem Rettungswagen sowie Kräfte von Bundes- und Landespolizei.
Am frühen Mittwochmorgen wurden die Neunkircher Feuerwehrleute gegen 4:50 Uhr ein drittes und letztes Mal in den Einsatz gerufen. Mitarbeiter eines Neunkircher Krankenhauses in der Theodor-Fliedner-Straße hatten über den Notruf Brandgeruch und eine leichte Rauchentwicklung auf einer der Stationen gemeldet. Aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wellesweiler rückten 30 Feuerwehrleute zum Krankenhaus aus. Auf der betroffenen Station konnten die Feuerwehrleute in der Tat einen schmorigen Brandgeruch feststellen, aber zunächst keine Quelle dafür finden. Geführt durch ihre Nasen konnten sie schließlich ein elektrisches Bauteil am Schließmechanismus einer Brandschutztür als Quelle für den Brandgeruch und den leichten Rauch auf der Station ausmachen. Vermutlich durch einen Defekt war es zu einem Kurzschluss in dem Bauteil gekommen, wodurch sich der verschmorte Geruch und die leichte Rauchentwicklung erklären ließen. Nachdem ein Haustechniker das defekte Bauteil vom Stromnetz getrennt hatte konnte auch der dritte und letzte Einsatz in dieser für die Neunkircher Feuerwehrleute langen Nacht beendet werden.

text.Christopher Benkert
fotos.Kai Hegi Feuerwehr Neunkirchen
red.zbs