Einsegnung und offizielle Schlüsselübergabe der neuen Rettungswache Erbringen
Von Patricia Pitzius / Gemeinde Beckingen
Kürzlich nahmen Vertreter der politischen Gremien und der Hilfsorganisationen an der Einsegnung und offiziellen Schlüsselübergabe der neuen Rettungswache Erbringen teil.
Schon nach relativ kurzer Bauzeit, Baubeginn war am 13.10.2014, konnte bereits am 01.07.2015 der Dienst durch die Ambulanz Frisch GmbH aus Homburg/Saar aufgenommen werden welche das erste Privatunternehmen im Saarland ist, das mit dem Betrieb einer Rettungswache beauftragt ist.
Die Ambulanz Frisch GmbH ist seit 1987 im Bereich des qualifizierten Krankentransportes tätig und beschäftigt am Standort Erbringen neun hauptamtliche Mitarbeiter und vier Mitarbeiter in Teilzeit.
Im Einsatz ist ein Rettungswagen im 24-Stunden-Betrieb vor Ort. Seit Dienstbeginn wurden in den zurückliegenden Monaten bereits über 320 Notfälle und über 120 dringende Krankentransporte erfolgreich durchgeführt. Im Durchschnitt erfolgen drei bis vier Einsätze pro Tag. Dabei konnte im planerischen Einsatzgebiet der neuen Rettungswache, der Gemeinde Beckingen sowie Rissenthal, die Hilfsfristquote mehr als verdoppelt werden. Aufgrund von Vorjahresstatistiken sind jährlich 700 bis 800 Einsätze zu erwarten.
Zur Einsegnung und offiziellen Schlüsselübergabe des neuen modernen Gebäudes konnte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald als Verbandsvorsteher des ZRF Saar (Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung) neben Christian Seel, Staatssekretär des Ministeriums für Inneres und Sport, der Landrätin des Kreises Merzig-Wadern, Daniela Schlegel-Friedrich, Stefan Krutten (MdL), in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Seger den Ersten Beigeordneten der Gemeinde Beckingen und Ortsvorsteher von Erbringen, Daniel Minas, den Geschäftsführer der Ambulanz Frisch GmbH, Thomas Frisch mit Gattin Beate, Olaf Jorzek, Leiter der Rettungswache, den Geschäftsführer des ZRF und der RDS (RettungsDienstlogistik und Service GmbH, Dienstleistungspartner und Tochterunternehmen des ZRF Saar sowie Bauherrin der neuen Rettungswache), Bernhard Roth, Vertreter des DRK Dillingen und Merzig, Vertreter der Verbandsversammlung, Vertreter der Krankenkassen sowie Architekten, Ingenieure und Vertreter beteiligter Baufirmen begrüßen.
„Die bisherigen Einsatzzahlen machen deutlich, wie wichtig diese Rettungswache, die verkehrsgünstig liegt, ist“, erklärte Recktenwald in seinem Grußwort. Er betonte, es sei dem Land wichtig, auch im ländlichen Raum die Hilfsfrist von 12 Minuten ab Eingang des Anrufes bis zum Eintreffen am Rettungsort sicherzustellen.
Recktenwald wies in diesem Zusammenhang auf ein Gutachten aus dem Jahre 2009 hin. In diesem waren, um diesem Auftrag saarlandweit gerecht werden zu können, acht zusätzliche Standorte empfohlen worden. Diese Empfehlungen seien in den zurückliegenden Jahren sukzessive umgesetzt worden. In den kommenden Jahren sei eine weitere Optimierung der Rettungswachen- Standorte in Rehlingen und in Bohnental geplant. Recktenwald hob die verkehrsgünstige Lage der Erbringer Rettungswache unmittelbar an der L 156 sowie die modernste Ausstattung hervor.
Er dankte allen am Bau beteiligten Firmen und bezeichnete das Ganze als gelungenes Projekt und kleines Wirtschaftsförderprogramm für die regionalen Betriebe. 12 ausführende Firmen, meist regionale Betriebe, waren am Bau beteiligt. Er wünschte dem Träger der Rettungswache weiterhin viel Erfolg.
Staatssekretär Christian Seel dankte der Gemeinde für die grundsätzliche Zurverfügungstellung des Baugrundstückes im Rahmen einer erbbaurechtlichen Regelung und die sehr gute Zusammenarbeit mit der kommunalen Bauverwaltung.
Auch die schnelle Bauzeit sei keine Selbstverständlichkeit. Staatssekretär Seel drückte seine Freude darüber aus, dass mit der neuen Erbringer Rettungswache ein weiterer Standort als Mosaikstein fungiere, um die 12 Minuten Hilfsfrist auch für die hiesige Bevölkerung im ländlichen Raum einhalten zu können und dass man mit der Ambulanz Frisch GmbH erstmals einen privaten Betreiber gefunden habe, der die Rettungswache nach diesen Leitlinien betreibe.
Landrätin Daniela-Schlegel Friedrich betonte, die Errichtung der Rettungswache in Erbringen sei dringend notwendig gewesen, da es schwierig sei, diesen Bereich innerhalb der 12 Minuten Hilfsfrist von Merzig aus zu versorgen. „Wir haben uns im Sinne der Rettung von Menschen hohe Standards, auch höhere technische Standards gesetzt. Die Landkreise müssen die kommunalen Vorgaben umsetzen. Wir haben das intelligent organisiert durch einen Zweckverband“, erklärte die Landrätin. Dies sei ein gutes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit um diesen öffentlichen Auftrag in der Fläche umzusetzen. Dafür dankte sie den Mitarbeitern des Zweckverbandes. Sie ist überzeugt, dass der Standort Erbringen die richtige Wahl gewesen ist.
Der Erste Beigeordnete Daniel Minas sprach von einer guten Investition nicht nur in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde, sondern auch über die Gemeindegrenzen hinaus. „Im Notfall zählt jede Minute. Wir können nun sagen, dass wir gut versorgt sind und dass uns schnell geholfen wird, wenn Hilfe gebraucht wird.“ Das Sicherheitsgefühl der Bürger in der Gemeinde und darüber hinaus habe eine Steigerung erfahren. Er wies auf die gute Zusammenarbeit der Rettungswache mit Feuerwehr und dem DRK hin.
Die Rettungswache sei in Erbringen gut integriert. „Diese Investition hier in der Ortsmitte ist für Erbringen auch ein städtebaulicher Gewinn. Gerne hat der Ortsrat und der zuständige Ausschuss dem Antrag damals entsprochen und das Grundstück unseres Neubaugebietes zur Verfügung gestellt für diese Wache“, erklärte er. In Richtung des Betreibers der Rettungswache, der Ambulanz Frisch GmbH, sagte er: „die Erbringer Bürgerinnen und Bürger haben Sie gerne in unserer Mitte aufgenommen und wir wünschen uns, dass wir lange so vertrauensvoll zusammenarbeiten werden“ und überreichte zum Abschluss dem Ehepaar Frisch ein typisches „Erbringer Huhn“.
Geschäftsführer Thomas Frisch erklärte, die qualifizierten und motivierten Mitarbeiter der Ambulanz Frisch GmbH freuten sich auf ihr Arbeit in einem neuen modernen Gebäude und wies auf die sehr guten Ausrückzeiten von unter 2 Minuten hin.
Er dankte den Mitarbeiten und dem Leiter der Rettungswache, Olaf Jorzek und betonte die gute Zusammenarbeit mit den anderen Rettungswachen, dem DRK und der Feuerwehr. „Wir möchten unseren Dienst hier noch lange für Sie alle praktizieren“, erklärte er.
Anschließend nahmen Diakon Bernhard Weber und Pfarrer Hans Jürgen Ott die feierliche Einsegnung des Gebäudes vor und Dipl. Ing. Ingo Schmitt, Architekt von bochem.schmidt Architekten gbr überreichte symbolisch den Schlüssel an den Leiter der Rettungswache, Olaf Jorzek.
Infobox Rettungswache:
Der Neubau der Rettungswache trägt durch seine zeitgemäße Ausbildung allen technischen und funktionalen Anforderungen einer zeitgemäßen Rettungswache Rechnung und fügt sich unter Beachtung der örtlichen Bauvorschriften in die dörfliche Struktur ein. Auf rund 182 qm bebauter Fläche mit rund 149,50 qm Nutzfläche entstand in eingeschossiger Bauweise im Erdgeschoss ein Sozialtrakt mit Küche, Aufenthalts- und Büroraum, Nasszelle, Schlafräumen und Abstellraum (etwa 54 % Flächenanteil) und eine Fahrzeughalle mit einem Stellplatz, Desinfektion, Technik, Lagerraum, Schleuse, Funktionsräumen und Werkstatt (etwa 46 % Flächenanteil). Bei der Planung wurden ebenfalls ökologische Aspekte berücksichtigt um eine effiziente Energieleistung zu gewährleisten. Hierzu gehören eine optimale Gebäudedämmung in Kombination mit einer modernen Holzpellets-Heizungsanlage zur Heizungs- und Warmwasserbereitung sowie eine intensive Regenwassernutzung. 450.000 Euro Gesamtbaukosten wurde investiert. Jeweils 112.025 Euro bezuschussen das Land und der RDS, die Restfinanzierung obliegt den Krankenkassen.
foto/text: Patricia Pitzius
Dies ist eine redaktionelle unbearbeitete Pressemitteilung der Gemeinde Beckingen.