Mobilität der kleinen Thea durch Fahrzeuganschaffung mit 7.000 Euro unterstützt.
An Dramatik ist kaum zu überbieten, was die Göttelborner Familie der heute fast 3jährigen Thea W. seit ihrer Frühgeburt im Januar 2018 durchmachen musste. Sauerstoffmangel, abfallende Herzfrequenz bis zum Kreislaufstillstand machten noch im Kreißsaal eine Reanimation und sofortige Verlegung von Thea auf die Intensivstation einer anderen Klinik notwendig. Noch in der gleichen Nacht erfuhren die im Schockzustand befindlichen Eltern, dass ihre Tochter an dem CHARGE-Syndrom leidet, einem genetischen Defekt, bei dem verschiedene Organe betroffen sind. Da Thea`s Nasengänge nicht angelegt waren und sie dadurch keine Luft bekam (beidseitige Choanalatresie), musste sofort eine OP erfolgen, zu der sich wegen der besonderen Problematik bei einem Neugeborenen zunächst keine der umliegenden Kliniken bereiterklärte. Schließlich erfolgte Thea`s diffizile, immens wichtige 1. OP in der Uniklinik Homburg.
Bis heute wurde die kleine Thea wegen zahlreicher „organischer Baustellen“ schon 13mal operiert. Das tapfere Kleinkind hat mehrere Herzfehler (u.a. Vorhofseptum), ein Kolobom links, ist mittelgradig bis schwer schwerhörig und hat erhebliche Schluckprobleme (Ateria Lusoria), weshalb sie nicht richtig essen und trinken kann und über eine PEG versorgt wird. Das hatte schon zahlreiche Entzündungen zur Folge. Thea muss regelmäßig abgesaugt werden und mehrmals täglich inhalieren. Das trotz aller Probleme aufgeweckte Mädchen ist kleinwüchsig, hat Gleichgewichtsstörungen und ist entwicklungsverzögert.. Thea hat einen offenen Kehldeckel und ihre Stimmritze ist verletzt, dadurch aspiriert sie still in ihre Lunge, was oft Lungenentzündungen hervorruft. Sie hat einen Lungen- und Zwerchfell-Hochstand und nur eine Niere, die nicht richtig funktioniert mit der Folge, dass Urin nicht vollständig ausgeschieden wird, was oft zu Fieber führt. Im Alltag kommt es immer wieder vor, dass Thea schnell mit Sauerstoff versorgt und der Notarzt gerufen werden muss.
Bei ihrer Operation im Juli wegen der Ateria Lusoria (Schluckprobleme) erlitt Thea wieder einen Kreislauf- und Atemstillstand und fing sich Bakterien ein. Kaum war sie nach 3 Wochen endlich zuhause, verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch, so dass der hinzugezogene Notarzt sie wegen einer Lungenentzündung erneut in die Klinik einweisen musste.
Im ohnehin schwierigen Alltag der Familie kommt es immer wieder vor, dass Thea „blau“ wird und mit Sauerstoff versorgt werden muss. Unter dieser schlimmen Situation leiden nicht nur Thea`s sympathische Eltern, sondern auch ihr 6jähriger Bruder Till sehr.
Infolge Thea`s Beeinträchtigungen hat Mobilität einen ganz hohen Stellenwert, denn Arzttermine, Klinikbesuche und Therapien unterschiedlichster Art prägen den Alltag der Familie. Gerade die Wahrnehmung dieser so wichtigen Termine ist jedoch ein riesiges Problem, weil das Familienauto beruflich für Thea`s Vater Kay unverzichtbar ist, der im Schichtdienst arbeitet und mit dem Auto Außentermine zu erledigen hat. Die Anschaffung eines sparsamen Zweitfahrzeuges erschien in dieser schwierigen Situation die einzig sinnvolle Lösung. Doch dieser Herzenswunsch schien finanziell nicht realisierbar, u.a. weil die Familie sich ein Jahr vor Thea`s Geburt unter Inanspruchnahme von Darlehen ein renovierungsbedürftiges Haus gekauft hat, in das noch viel Geld investiert werden muss. Hinzu kommt in dieser schwierigen finanziellen Lage, dass Thea`s Mama Julia aufgrund der Pflege und Versorgung ihrer Tochter nicht mehr berufstätig sein kann, so wie vor ihrer Geburt.
In dieser Notlage wollten die gemeinnützigen Blieskasteler Schutzengel unbedingt der liebenswerten Familie zur Gewährleistung der notwendigen Mobilität unbürokratisch, schnell und nachhaltig zu „ihrem gut gebauchten Kleinwagen“ verhelfen. Innerhalb weniger Tage war beim Homburger Autohaus Deckert ein neuwertiger, sparsamer Peugeot 208 mit nur 11.500 Km-Fahrleistung in TOP-Zustand „gefunden“, der auf die Familie zugeschnitten und inzwischen auf sie zugelassen ist. Da das Autohaus Deckert dankenswerter Weise selbst noch 1.000 Euro Preisnachlass gewährte und die Familie einen Eigenanteil beisteuerte, konnten die Schutzengel mit einem Zuschuss in Höhe von 7.000 Euro aus Spendengeldern den Kauf sofort perfekt machen. Insoweit danken wir dem Bund behinderter Auto-Besitzer e. V. (BbAB) aus Bexbach für die großzügige gewährte finanzielle Hilfe.
Bei der offiziellen Fahrzeugübergabe am 30.11.2020 durch Verkaufsleiter Michael Schwarz vom Autohaus Deckert freuten sich mit Julia und Kay W ihre Kinder Thea und Till über die jetzt sichergestellte, für sie so wichtige Mobilität. und bedankten sich herzlich für die großzügige finanzielle Hilfe.
Schutzengelverein-Vorsitzender Klaus Port brachte zum Ausdruck, „dass es berührend war, die Erleichterung und Freude der Familie miterleben zu dürfen. Weiterhin führte er aus, „die Blieskasteler Schutzengel freuen sich, auch in diesem bewegenden Sachverhalt einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung der so wichtigen Mobilität von Thea geleistet und zugleich einen Herzenswunsch von Familie W. erfüllt zu haben. Der liebenswerten, sympathischen Familie wünschen wir alles Gute, stabile Gesundheit und viel Freude mit „ihrem Peugeot 208″ sowie allzeit eine gute Fahrt. Sollte unsere Schutzengel-Hilfe nochmals benötigt werden, sind wir selbstverständlich gerne zur Stelle“, so Port abschließend.
text/foto.klaus port.blieskasteler-schutzengel
red.zbs / mp