FC Homburg -Hammermeldung des gestrigen Tages

Luginger verlässt den FC Homburg FC Homburg -Hammermeldung des gestrigen Tages

Es war die Hammermeldung des gestrigen Tages, doch dem davon betroffenen FC Homburg war es gerade einmal eine Kurzmeldung über zwei Sätze auf der Vereinshomepage wert.
Nach dem Lizenzverzicht, zahlreichen Abgängen bei der 1. Mannschaft und der U23, Etatkürzung, der Nicht-Verlängerung vom Scout Heiko Wilhelm, dem Abgang von Pressesprecherin Linda Barth sowie der Abmeldung von der Damenmannschaft zur neuen Saison, haute die heutige Meldung dann nochmal richtig rein und sorgte für mächtig Gesprächsstoff.
Der FC Homburg ist am heutigen Mittwoch dem Wunsch von Trainer Jürgen Luginger nachgekommen, seinen bis Juni 2021 laufenden Vertrag aufzulösen. Luginger der im April 2017 zum FCH gekommen war, wurde heute, nur einen Tag vor dem Trainingsbeginn der Homburger, die Freigabe erteilt um als Sportdirektor in die Landeshauptstadt zu wechseln. Ob und, wenn ja, in welcher Höhe die Grün-Weißen eine Ablösesumme bekommen haben, ist uns noch nicht bekannt.
Nüchtern betrachtet kam der Abgang von Luginger aber nicht ganz überraschend. Der 52-jährige Fußballlehrer ist Profi und musste sich in den zurückliegenden drei Jahren immer wieder mit den Amateuren aus der Homburger Führungsriege auseinandersetzten. Bestes Beispiel war, dass man ihn mit dem Lizenzverzicht vor vollendete Tatsachen stellte. Weiter ging es dann, als man zuletzt seinen Chefscout Heiko Wilhelm, der auch für die Spielbeobachtungen zuständig war, aufgrund Sparmaßnahmen vor die Tür setzte. Die angepeilten Ziele, die einen Aufstieg in die 3.Liga vorsehen, sind unter den aktuell gegebenen Voraussetzungen nicht zu bewerkstelligen, da zum einen das Waldstadion weiterhin auf unbestimmte Zeit nicht drittligatauglich ist und zum anderen man aufgrund deutlicher Sparmaßnahmen kaum Chancen hat, eine Mannschaft zusammenzustellen die den Aufstieg packen kann. Nachdem zunächst davon die Rede war, den in der letzten Saison 26 Mann starken Kader auf 22 Spieler zu verkleinern, wurde nochmals nachkorrigiert. Luginger ging, aufgrund einer neuen Situation im Verein, nur noch von 20 Spielern aus. Wer glaubt da eigentlich immer noch an die Etatkürzungen im einstelligen Prozentbereich? Für den ehrgeizigen Fußballlehrer waren diese Einschnitte im sportlichen Bereich dann offensichtlich des Guten zuviel und es folgte die Flucht zum unbeliebten Nachbarn in die Landeshauptstadt.
Luginger, der im April 2017 als Nachfolger von Jens Kiefer zum FCH kam, konnte damals den Abstieg in die Oberliga nicht mehr verhindern. Mit einem für Oberligaverhältnisse sehr hohen Etat und Vollprofitum gelang der erwartete sofortige Wiederaufstieg in die Regionalliga. Mit weiterhin gutem Etat, der sicherlich zu den Top 4 der Regionalliga zählte, schaffte es Luginger den FCH in den letzten beiden Jahren mit Platz drei und vier im vorderen Bereich der Tabelle zu platzieren. Auch wenn man sportlich vorne dabei war, so verpasste man jeweils doch deutlich den Aufstieg in die 3.Liga. Mit ein Grund dafür war, dass Luginger nicht immer ein gutes Händchen mit seinen Neuzugängen hatte. Die müssen bei seinem neuen Verein nun besser sitzen, sonst kann es dort auch schnell ungemütlich für ihn werden.
Am heutigen Abend kamen Vorstand, Aufsichtsrat und sportliche Leitung zusammen, um über einen Nachfolger von Luginger zu beraten. Alleine schon der Gedanke daran welche Herrschaften nun an der Nachfolgersuche beteiligt sind, lassen den geneigten FCH-Fan erschaudern.

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red.zbs / mp