Gegen keinen Verein hat der FCH in den letzten 45 Jahren eine bessere Heimbilanz als gegen die TuS Koblenz.
Von Motz
Die letzte Heimniederlage gab es mit 1:2 in der Saison 1970/71, die folgenden 11 Begegnungen konnte Homburg alle gewinnen.
Dass diese Serie ausgerechnet gestern Abend mit einer 0:3 Pleite zu Ende ging passt in die desolate Heimbilanz einer auf allen Ebenen verkorksten Saison, mit inzwischen schon neun Heimniederlagen.
Neben den Gästen, die als Aufsteiger mit nun 45 Punkten den definitiven Klassenerhalt feiern konnten, hatten gestern eigentlich nur die Besucher der neuen „Dr.Theiss Lounge“ Grund zur Freude. Trotz der prekären sportlichen Situation feierte man bis nach Mitternacht und ließ den Champagner fließen. Ein Alptraum, wenn es dort in der neuen Saison dann statt Saarbrücken und Champagner möglicherweise nur noch Wiesbach und Mineralwasser gibt.
Durch die doch unerwartete Niederlage wurde der Mini-Aufwärtstrend gestoppt, der bei einem Sieg gestern für einen kleinen Befreiungsschlag gesorgt hätte. So aber droht sich die Situation im Abstiegskampf wieder massiv zuzuspitzen. Schon bei einer Niederlage im nächsten Auswärtsspiel beim unmittelbaren Konkurrenten in Offenbach droht den Grün-Weißen der Sturz auf einen möglichen Abstiegsplatz.
Vor etwas mehr als 1000 Zuschauern begann der FCH die Partie mit einer Veränderung gegenüber dem Spiel in Ulm. Für den verletzten Markiet kam Stegerer wieder in die Mannschaft. Das Spiel begann ohne große Abtastphase. Homburg kam nach fünf Minuten durch Heerings zu seiner ersten Torchance. Aber auch die Gäste waren gleich präsent und es brannte bereits im Gegenzug im Homburger Strafraum lichterloh als Amri für den bereits geschlagenen Jakusch auf der Linie einen Schuss von Popovic abwehrte. Nach 12 Minuten kam Kluft aus halblinker Position freistehend zum Abschluss, scheiterte aber bei der ersten richtig guten Gelegenheit am Koblenzer Schlussmann Patzler. Zwei Minuten später gingen die Gäste in Führung. Jakusch ließ einen guten Freistoßaufsetzer von Glockner nach vorne Abprallen, über Umwege kam der Ball auf den langen Pfosten, dort traf Popovic völlig freistehend per Volleyabnahme zur Koblenzer Führung. Es dauerte ein paar Minuten bis der FCH wieder besser im Spiel war. Nach kleineren Chancen auf beiden Seiten hatte Gallego nach 35 Minuten die große Chance zum Ausgleich, doch nach Zuspiel von Kluft setzte er den Ball völlig freistehend aus 12 Metern kläglich über das Tor. Kurz vor der Halbzeit war es erneut Gallego mit einer Großchance. Diesmal konnte Patzler einen 16-Meter-Schuß von Gallego aus der rechten Ecke fischen. Mit einem 0:1 Rückstand ging es in die Halbzeit.
Nachdem in der Halbzeit Lensch neu für Gallego ins Spiel kam, sah man direkt nach Wiederanpfiff die nächste dicke Homburger Torchance. Diesmal brachte Amri den Ball aus aussichtsreicher Position nicht im Tor unter. Auch in der 54.Minute hatte man eine gute Torgelegenheit, aber diesmal war es wieder Kluft der den Ball knapp am Tor vorbei setzte. Ab der 70 Minute spielte der FCH dann in Unterzahl. Der FCH vertändelt vor dem Strafraum den Ball, die anschließende Rettungstat von Jakusch knapp vor dem Strafraum wurde mit Handspiel und völlig zu Recht mit einer roten Karte geahndet. Die rote Karte war der endgültige Knackpunkt der Partie. Richtig gute Homburger Torchancen gab es anschließend in Unterzahl nicht mehr. In der 84. Minuten fiel die endgültige Entscheidung für die Schängel. Nach einem verlorenen Kopfballduell kam der Ball zum freistehenden Popovic der mit einem Flachschuss zum 0:2 traf. In der Schlussminute zeigte sich der bisher schwächste Sturm der Liga erneut gnadenlos effizient, als Lahn mit dem 0:3 den Schlusspunkt setzte.